Nach jahrelanger Bedeutungslosigkeit ist Gold im Jahr 2019 wieder in den Fokus der Anleger gerückt. Nicht nur Handelsstreit, unsichere Wirtschaftsaussichten und der nächste Zinssenkungszyklus an den Geldmärkten sind der Grund. Auch die Alternativlosigkeit am Anlagemarkt mit objektiv kaum noch zu rechtfertigenden Assetpreisen und renditelosen Anleihen kommen dem Edelmetall zugute und sorgte für den Kursanstieg. Doch der Ansturm auf das Edelmetall könnte noch einen weiteren Grund haben.
Die Notenbanken stecken in einer ausweglosen Sackgasse. Das zeigt die neuerliche Rückkehr der Fed zur Zinssenkungspolitik, die nur indirekt mit der möglichen Abkühlung der US-Wirtschaft zusammenhängt. Vielmehr dürfte den Notenbankern die hohe US-Staatsverschuldung sorgen machen. Sie liegt nunmehr bei über 23 Billionen Dollar – Rekordhoch – und hat sich in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt. Um das zu finanzieren ist die US-Regierung zu enormen Anleiheemissionen gezwungen. Und wer soll diese gewaltigen Summen stemmen, wenn nicht die Notenbank? China als größter Geldgeber der USA trennt sich in großem Stil von US-Anleihen, allein im März verkaufte die Volksrepublik Anleihen im Wert von 20,45 Milliarden Dollar. Und eines ist klar: Je mehr Geld gedruckt wird, desto höher die Geldentwertung. Obwohl die offiziellen Preissteigerungsraten niedrig bleiben, ist die Inflation der Vermögenswerte nicht wegzudiskutieren. Gold und andere Edelmetalle sind, im Gegensatz zu Zentralbankgeld, nicht beliebig vermehrbar und gelten deswegen als probate Wertaufbewahrungsmittel. Sie dürften in Zukunft wie in der Vergangenheit dem Papiergeld überlegen sein. In unserem Artikel Investieren in Edelmetalle erfahren Sie mehr.
Goldbarren oder doch lieber Münzen, welche Möglichkeiten habe ich?
Die augenscheinlichste Möglichkeit, in Edelmetalle zu investieren ist, sich einen persönlichen Handbestand aufzubauen. Obwohl heute viele andere Wege offen stehen, ist dies immer noch der Beliebteste. Der persönliche Bestand ist im Zweifelsfall jederzeit und sofort verfügbar. Dabei muss es nicht immer nur Gold sein, Anleger können auch Silber, Platin und Palladium kaufen. Beim Erwerb von physischen Edelmetallen haben Sie die Wahl zwischen Barren in verschiedenen Stückelungen und Münzen. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Beiträgen Investieren in Gold, Investieren in Silber und Investieren in Platin.
Wenn es um die reine Geldanlage geht, eignen sich Goldbarren am besten für das Portfolio. Da ihre Herstellung verhältnismäßig einfach ist, kommt ihr Preis dem reinen Materialwert am nächsten. Die gängigen Hersteller bieten Goldbarren in Stückelungen von 1 bis 1000 Gramm an. Auch Gewichtsangaben in Feinunzen sind nach wie vor gebräuchlich und werden entsprechend gehandelt. Beachten Sie, dass kleine Stückelungen wegen der entstehenden Prägekosten verhältnismäßig teurer sind. Auch liegen die An- und Verkaufspreise um bis zu 30 Prozent auseinander. Würden Sie die Barren am Folgetag wieder verkaufen, stünde ein Verlust von fast 1/3 zu Buche. Von der Anlage in Mini-Barren bis 5 Gramm ist daher eher abzuraten. Stattdessen können Anleger so genannte MultiCards (einzeln geprägte 1-g-Barren zusammen verpackt), und Kombi-Bars (ein Barren, der sich in kleinere Teile zerlegen lässt) erwerben. Wer Edelmetalle als Zahlungsmittel in Betracht zieht, für den ist auch der Erwerb von Silber sinnvoll. Ein Gramm Gold, die kleinste erwerbbare Einheit, ist über 50 Euro wert. Die kleinste Stückelung von Silberbarren (10 g) ist aktuell bereits für 17 Euro zu haben.
Bei Münzen unterscheidet man zwischen Anlagemünzen und Sammlermünzen. Für Anlagemünzen ist vor allem die Entwicklung des Goldpreises entscheidend, wogegen der Preis von Sammlermünzen weit über dem eigentlichen Materialwert liegen kann. Um ausschließlich auf die Entwicklung des Goldpreises setzen, kauft man also am besten Anlagemünzen. International anerkannt sind zum Beispiel Krügerrand (Afrika), Eagle (USA), Maple Leaf (Kanada), Britannia (England), Känguru (Australien), Philharmoniker (Österreich). Auch bei den Münzen gilt: Je kleiner die Stückelung, desto höher fallen Preisaufschlag und Handelsspanne aus. Beispielsweise liegt der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis für eine australische Münze von ¼ Unze aktuell bei 9,7 %, beim Gewicht einer Unze hingegen nur 3,1 %. Der Preisaufschlag hängt zudem vom Herkunftsland der Münzen ab. Am kleinsten ist er bei der australischen Känguru-Variante.
Alternative Lagermöglichkeiten für Gold und Silber
Wer eine größere Menge Goldes öder anderer Edelmetalle kaufen will, wird schnell an die Grenzen der Lagerung stoßen. Sicherer als das eigene Haus oder Garten ist die Verwahrung im Schließfach einer Bank. In Zeiten, in denen deutsche Banken aus Kostengründen keine Schließfächer mehr oder nur sehr teuer anbieten, gibt es glücklicherweise Alternativen. Zum Beispiel bieten einige Schweizer Banken die Verwahrung von Gold, Silber und Platin im Depot an. Die von ihren Kunden gekauften oder eingelieferten Edelmetalle werden, wie Wertpapiere auch, in Sammelverwahrung eingelagert und die entsprechenden Stücke ins Kundendepot gebucht. So bleiben Anleger selbst Eigentümer und können sich ihre Bestände sogar jederzeit ausliefern lassen. Sie können Edelmetalle aber auch bankenunabhängig verwahren lassen. Die SOLIT Gruppe zum Beispiel hat sich auf die Vermögenssicherung mit realen Werten spezialisiert und bietet für ihre Kunden die Einzelverwahrung beim Weltmarktführer Brink´s an.
Minenaktien statt Gold – legen Sie den Turbo ein
Eine weitere Möglichkeit vom Goldpreis zu profitieren sind Goldminenaktien. Die Aktien sind reale Vermögenswerte, die unabhängig von finanz- und geldpolitischen Entwicklungen im Besitz der Eigentümer, also den Aktionären bleiben. Mit Aktien von Goldminenbetreibern können Anleger direkt an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben. Wegen der Fixkosten bei der Goldgewinnung investieren sie mit einem Hebel auf die Preisentwicklung des Rohstoffes. Ab dem Moment, in dem der aktuelle Goldpreis hoch genug ist, um die Fixkosten zu decken, schlägt der Gewinn uneingeschränkt zu Buche. Der Goldpreis hat aktuell ein 5-Jahres-Hoch erreicht und nach jahrelanger Durststrecke sind viele Unternehmen nun erstmals wieder in der Lage, gewinnbringend zu arbeiten. Die vorangegangene Konsolidierungsphase hat zudem zu einer Marktbereinigung geführt. Viele Gesellschaften, wie zum Beispiel Barrick Gold und Newmont Mining, konnten in dieser Zeit von Übernahmen profitieren und günstig neue Goldquellen für die künftige Exploration erschließen. Durch die entstehenden Synergie-Effekte sind viele Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt und können von einem steigenden Goldpreis überproportional profitieren. Mit unserem Fonds Plutos Gold Plus, partizipieren Sie ganz umkompliziert den Entwicklungen am Goldmarkt und sichern sich über die Fondsanteile das Eigentum an Ihrem Vermögen.
Unser Team ist für Sie da
Wenn Sie mehr über Edelmetalle als Vermögenssicherung, den An- und Verkauf von Gold und sichere Verwahrungsmöglichkeiten erfahren möchten, kontaktieren Sie unsere Mitarbeiter der Vermögensverwaltung Frankfurt. Wir beraten Sie gerne und finden die beste Lösung für Sie.