Gold, Silber und Platin – was Anleger noch erwarten können

Mining cart in silver, gold, copper mine

Mit einer guten Portion Gold und Silber hatten die Portfolios der Plutos Vermögensverwaltung AG der allgemeinen Panik etwas entgegenzusetzen und kamen gut durch die turbulente Zeit. Lesen Sie, was in Zukunft noch drin ist! 

Inhaltsverzeichnis

In den ersten Wochen des weltweiten Ausbruchs von COVID-19 zog der Aktienmarkt mit erschreckenden Verlusten alle Blicke auf sich. Edelmetalle konnten sich besser halten, was das Investieren in Edelmetalle immer interessanter macht.

Mit einer guten Portion Gold und Silber hatten die Portfolios der Plutos Vermögensverwaltung Frankfurt der allgemeinen Panik etwas entgegenzusetzen und kamen gut durch die turbulente Zeit. Hier lesen Sie, was Anleger in den kommenden Monaten noch von Gold, Silber und Platin erwarten können.

Aufwärtstrend bei Gold hält weiter an

Anfang 2020, vor Ausbruch der Corona-Krise, hatte der Goldpreis gerade die Marke von 1.700 US-Dollar erreicht, ein neues 5 Jahreshoch. Doch dem dramatischen Einbruch an den Aktienmärkten im Zuge der weltweiten Zuspitzung konnte auch er sich nicht entziehen. Der Goldpreis fiel im März um 15 % auf 1470 US-Dollar und machte seinem Ruf als Krisenwährung zumindest kurzfristig wenig Ehre. Die Verluste gehen wohl größtenteils auf das Konto von unter Druck geratenen Investoren. In unserem Artikel Investieren in Gold erfahren Sie mehr zur historischen Entwicklung des Goldpreises.

Das Grundschema ist immer wieder ähnlich: Wertpapiere werden in der Breite abgestoßen, um Verluste zu decken und Cash-Bestände aufzubauen. An den Terminbörsen lösen die Kursverluste Margin-Calls aus und Wertpapierkredite plötzlich nicht mehr ausreichend besichert. Zur Deckung der Verbindlichkeiten stoßen professionelle Investoren dann ihre verbliebenen Gewinnpositionen ab, davon bleiben auch langfristig aussichtsreiche Investitionen nicht verschont. Zusätzlich beschleunigen Stop-Kurse und trendfolgende elektronische Handelssysteme die Talfahrt noch.

Der Goldpreisrückgang fiel jedoch vergleichsweise glimpflich aus. Nach dem kurzen Einbruch steigt der Kurs des gelben Edelmetalls nun wieder und erreichte im April sogar neue Höchstkurse bei 1720 US-Dollar. Aktienindizes haben sich dagegen von ihren Tiefpunkten zwar wieder erholt, sind aber von Höchstkursen noch weit entfernt. Die weltweite Ausweitung der Geldmenge hat durch die von Notenbanken und Regierungen aufgesetzten Rettungsprogramme ein neues Ausmaß angenommen und treibt den Kurs des gelben Edelmetalls weiter in die Höhe.

Die Bilanzsumme der Fed hat allein im April 2020 um fast 50 % zugenommen. Notenbanken können zwar die Menge an Papiergeld unbegrenzt ausweiten, die weltweite Goldproduktion hingegen nicht. Das macht Gold als Wertaufbewahrungsmittel unschlagbar. Da ein Ende der expansiven Geldpolitik nicht absehbar ist, dürften die Goldpreise langfristig weiter nach oben gehen.

Silber profitiert von Angebotsrückgang

Auch Silber ist als Wertaufbewahrungsmittel geschätzt und wegen seiner kleineren Stückelung vor allem beliebt bei Privatinvestoren. Da die Industrienachfrage mehr als die Hälfte der Gesamtnachfrage nach Silber ausmacht (bei Gold sind es gerade einmal 10-15 %), war der Silberpreis stärker vom Kursrückgang betroffen.

Auch weist Silber traditionell eine höhere Schwankungsbreite auf als Gold. Der Preis fiel um 35 % von knapp 19 auf 12,60 US-Dollar. Darauf folgte eine steile Erholung auf knapp 15 US-Dollar. Von neuen Höchstkursen ist der Silberpreis im Gegensatz zu seinem großen Bruder allerdings noch weit entfernt. Der Anstieg hat aber noch mehr Potenzial, denn Silber könnte kurzfristig knapp werden. Mexiko, einer der größten Silberproduzenten weltweit, hat seinen Bergbau wegen des Ausbruchs von COVID-19 bis vorerst Ende Mai gestoppt.

Die entstandene Lücke zum Goldpreis dürfte sich aber auch ohne diesen Sondereffekt schließen, sobald die Wirtschaft wieder an Fahrt aufnimmt. Denn langfristig entwickelt sich der Silberpreis analog zum Goldpreis. Allerdings müssen sich Anleger die in Silber investieren wollen, auf höhere Schwankungen und vor allem eine höhere Korrelation mit den Aktienmärkten einrichten.

Schwache Industrie belastet Platinpreis

In Hinblick auf seine Seltenheit ist das Edelmetall Platin sogar noch wertvoller als Gold. Es gilt als edelstes Metall in der Schmuckindustrie. Sein Kurs unterliegt jedoch deutlich höheren Schwankungen und zusätzlichen Einflussfaktoren. Im Gegensatz zu Gold ist Platin auch ein viel benötigter Industrierohstoff. Nur 35 % der Nachfrage kommt aus der Schmuckindustrie. Das Metall wird zum Beispiel in Katalysatoren und Mikrochips eingesetzt.

Der Dieselskandal hielt den Platinpreis schon länger in eisernem Griff. Nun sorgen die schwachen Aussichten für die Industrie für weiteren Preisdruck nach unten. Der Platinpreis gab von seinem Februarhoch bei 1.000 US-Dollar um 40 % nach und hat von seinen Verlusten vergleichsweise wenig aufgeholt. Er liegt aktuell bei 762 US-Dollar. Die weiteren Aussichten für den Platinpreis hängen stark von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. Auch der Diversifizierungseffekt im Depot dürfte wegen des hohen Gleichlaufs mit den Wirtschaftsaussichten eher gering ausfallen.

Für langfristiges Investieren in Platin spricht aber die interessante Tatsache, dass der Platinpreis in der Vergangenheit grundsätzlich über dem Goldpreis notierte. Seit 5 Jahren jedoch – und das ist die längste Zeitspanne seit 1900 – hat sich diese Relation umgekehrt. Historisch betrachtet dürfte sich diese Preisanomalie auflösen und Anlegern ordentliche Kursgewinne bescheren. Wann, das steht derzeit jedoch noch in den Sternen.

Goldminenaktien

Goldminenaktien entwickelten sich in den vergangenen Wochen im Gleichlauf mit dem Goldpreis. Sie haben aufgrund ihrer Eigenschaft als Risiko-Assets allerdings stärker nachgegeben als Kurs ihres Basiswertes.

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Thomas Käsdorf

Thomas Käsdorf

Thomas Käsdorf war Anfang Mai 1994 Mitgründer der Plutos Vermögensverwaltung AG und ist seit der Auflegung im April 2008 für den offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance verantwortlich, dessen grundsätzliches Konzept er von 1993 bis 2000 bereits beim Plutos Investmentclub umgesetzt hatte. Zuvor hatte Käsdorf seit Mitte der 1970er mit Beginn der Banklehre 15 Jahre für die Commerzbank bis 1990 gearbeitet, danach vier Jahre für die HCM, Tochter der Hpyo Bank.

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