Allzeithoch: Was Höchstkurse bedeuten

Steigt eine Aktie in Rekordhöhe und erreicht ein neues Allzeithoch, macht sich unter Anlegern schnell die Sorge einer Überbewertung breit. Was es mit dem Allzeithoch auf sich hat und inwiefern eine Korrektur zu befürchten ist, möchten wir in diesem Artikel beleuchten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Allzeithoch?

Zunächst gilt es zu klären, was grundsätzlich unter einem Allzeithoch zu verstehen ist. Die Bezeichnung lässt es schon vermuten: Der höchste Kurs, den ein Wertpapier jemals erreicht hat, wird als Allzeithoch bezeichnet.

BioNTech Aktie, Allzeithoch im Vergleich zum Trendhoch

Die BioNTech Aktie erreichte bei 463 € ein Allzeithoch. Diese Kursmarke wurde seit jeher nicht mehr erreicht. Selbst markante Kursmarken, wie das Trendhoch bei knapp 375 € überragt die 463 € Marke nicht.

Folgt auf ein Allzeithoch eine Korrektur?

Die verbreitete Angst unter Anlegern ist, dass ein Allzeithoch überbewertete Kurse impliziert. Demnach müsste auf ein Allzeithoch stets eine Korrektur erfolgen. Historisch betrachtet, am Beispiel des S&P 500 Indexes, war dies nicht zwangsläufig der Fall.

S&P 500 Allzeithochs, Quelle: Stockcharts.com

Gerade in langen Aufwärtsphasen erreichte der S&P 500 Index ein Allzeithoch nach dem anderen, ohne signifikante Kurseinbußen zu verzeichnen. Ein Allzeithoch stellt demnach keinen Indikator für eine Trendwende dar – im Gegenteil: Trendstrategien machen sich die Perioden von neuen Allzeithochs zunutze, um den Aufschwung zu handeln. Sicherlich gehört ein striktes Risikomanagement auch beim Trendhandel dazu, um sich vor den potenziellen Korrekturen zu schützen. Ein solches Risikomanagement lässt sich beispielsweise über einen Stop-Loss oder über Put-Optionen bewerkstelligen.

Allzeithoch unterscheiden: Aktien versus Indizes

Der stetige Aufwärtstrend liegt in der Natur eines breitgestreuten Indexes, welcher die größten Unternehmen abdeckt. Der S&P 500 beispielsweise verzeichnet langfristig eine positive Rendite und erreicht dementsprechend regelmäßig ein neues Allzeithoch. Das liegt daran, dass der S&P 500 die 500 größten (gelisteten) Unternehmen der USA beinhaltet. Sollte ein Unternehmen dauerhaft im Kurs fallen, sinkt die Marktkapitalisierung, was wiederrum einen Rauswurf aus dem Index zur Folge hat. Erhalten bleiben im S&P 500 lediglich jene Unternehmen, welche eine dauerhafte Steigerung der Marktkapitalisierung vorweisen können. Eine steigende Marktkapitalisierung lässt sich in der Regel auf steigende Aktienpreise zurückführen. Dieses selektive Prinzip führt dazu, dass breitgestreute Indizes langfristig steigen und dadurch neue Allzeithochs kreieren.

Wichtig zu verstehen ist, dass dieses Prinzip lediglich bei breitgestreuten Indizes Anwendung findet, welche die Aktien nach Marktkapitalisierung selektieren.

Anders sieht es bei Aktien aus: Die meisten Aktien an der Börse performten historisch betrachtet schlechter als Anleihen. Steigende Kurse bei Aktien, dadurch auch Allzeithochs, sind demnach keineswegs eine Selbstverständlichkeit. 

General Electric Company versus S&P 500 Index

Während der S&P 500 ein Allzeithoch nach dem anderen knackt, kämpft die GE Aktie seit Jahren mit fallenden Kursen. Ein Anstieg des US-Leitindexes heißt somit nicht automatisch, dass alle Aktien ein neues Allzeithoch verzeichnen.

GE Aktie im langfristigen Abwärtstrend

Allzeithoch: Bedeutung für Anleger

Wie sollten Anleger auf ein Allzeithoch reagieren? Bei einem langfristigen und ausreichend diversifizierten Portfolio lautet die Antwort oft: gar nicht. Wer langfristig und diversifiziert investiert, muss nicht nervös werden, wenn die im Portfolio enthaltenen Wertpapiere neue Allzeithochs erreichen. Sicherlich lässt sich eine potenzielle Korrektur in Folge eines Allzeithochs nutzen, um günstig neue Anteile nachzukaufen.

Anleger mit selektierten Einzelaktien eines Sektors beispielsweise sollten hingegen vorsichtig agieren, wenn es zu einem Allzeithoch kommt. Hier bietet sich eine Exit-Strategie an, um regelbasiert auf ein Allzeithoch zu reagieren, statt sich von seinen Emotionen leiten zu lassen.

Fazit: Allzeithoch heißt nicht gleich Überbewertung

Erreicht eine Aktie bis dato unerreichte Kurse, handelt es sich um ein Allzeithoch. Ein Allzeithoch kommt relativ häufig an der Börse vor und gehört bei vielen Indizes fest zur Architektur. Anleger sollten die Gleichsetzung von einem Allzeithoch mit einer Überbewertung vermeiden und stattdessen anhand individueller Analyse entscheiden, inwiefern sie vorgehen möchten.

Besondere Vorsicht ist beim Investieren in Einzelaktien geboten. Steigende Aktienkurse sind keine Selbstverständlichkeit und erfordern eine sorgfältige Portfoliokonstruktion.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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