Peer to Peer – Kredite

Inhaltsverzeichnis

Was sind P2P-Kredite?

P2P-Kredite etablieren sich immer stärker im Bereich der alternativen Anlagen. P2P, abgekürzt für Peer-to-Peer, bezeichnet hierbei die Praxis, bei der ein Kredit zwischen zwei Privatpersonen vereinbart wird.

Mithilfe von P2P-Krediten erhalten Kreditnehmer neben den herkömmlichen Bankkrediten eine alternative Möglichkeit, an Darlehen zu gelangen. Die Anleger erhalten somit die Chance, direkt in Kredite zu investieren.

Banken sind in dem Geschäft der P2P-Kredite nicht involviert.

Klassisches Bankgeschäft

Privatbanken, Volksbanken und Sparkassen haben einerseits ihr Hauptgeschäft in der Verwaltung von Kundeneinlagen und andererseits in der Kreditvergabe mithilfe dieser Mittel. Die Banken arbeiten mit den Einlagen der Kunden in Form von Tagesgeldkonten, Sparbüchern oder Festgeldanlagen und ihrem Eigenkapital.

Das herkömmliche Darlehensgeschäft funktioniert so, dass die Bank den Einlegern Zinsen zahlt, um ihre Gelder nutzen zu dürfen und gleichzeitig von den Kreditnehmern Zinsen einfordert. Die Differenz zwischen den Zinssätzen stellt den Zinsüberschuss der Bank dar, also den Anteil, den die Bank als Gewinn erwirtschaftet.

In diesem Fall besteht keine direkte Verbindung zwischen den Einlegern und den Kreditnehmern und die Bank trägt das gesamte Ausfallrisiko.  

Vorteile von P2P-Krediten

Ein Vorteil von P2P-Krediten besteht darin, dass Privatpersonen nun die Möglichkeit haben, direkt in Kredite zu investieren. Dadurch können sie sich höhere Zinsen sichern, da keine Bank an dem Darlehen mitverdient.

Der höhere Zins hat auch seinen Preis, denn nun trägt der Kreditgeber das volle Ausfallrisiko. Häufig werden P2P-Kredite von Kreditnehmern beansprucht, die bei einer Bank kein Darlehen bekommen würden, da sie beispielsweise keine ausreichende Bonität vorweisen können.

Nachteile von P2P-Krediten

Es entstehen immer mehr neue FinTechs die als P2P-Markplätze fungieren.

Die Plattformen konzentrieren sich dabei auf die Vermittlung der Kredite und die Einstufung der Bonität. Der ausstehende Zinssatz richtet sich nach der Einstufung der Bonität.

Häufig werden die Kredite in den Stufen A bis E klassifiziert. Das größte Risiko im Zusammenhang mit P2P-Krediten ist das Ausfallrisiko. Eine breite Diversifizierung in Kredite kann dieses Risiko zwar minimieren, dennoch stellt es ein großes Risiko für die Kreditgeber dar.

Ein weiterer Nachteil an P2P-Krediten ist es, dass die Plattform ebenfalls insolvent gehen kann. Bei diesen Plattformen gibt es zwar meistens einen Sicherungspool, eine Einlagensicherung liegt jedoch nicht vor.

In der Regel sollte nicht erwartet werden, dass mehr als 10 bis 20 Prozent des verliehenen Geldes aufgrund von Ausfällen verloren gehen.

Bondora

Ein weiterer Vorteil von P2P-Krediten ist es, dass es häufig keine hohen Mindesteinlagesummen benötigt werden, um investieren zu können.

Anbieter wie Bondora haben mit ihrem Go & Grow Programm versucht, die Nachteile von klassischen P2P-Krediten zu verringern. Dieses Tool bietet Anlegern die Möglichkeit, automatisiert in eine Sammlung von Privatkrediten zu investieren. Das Geld wird wie in einem Aktienfonds gesammelt und der Anbieter investiert in Kredite verschiedener Risikoklassen.

Der Anleger muss keinerlei Aufwand betreiben und kann seinen Sparplan mühelos fortsetzen, um von einem Zielzinssatz von 6,75 % zu profitieren.

Ein weiterer Vorteil eines solchen Programms ist die hohe Liquidität. Die Anleger haben zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit sich ihr Geld auszahlen zu lassen.

Deutschland / Entwicklung

Der deutsche Markt für P2P-Kredite ist im internationalen Vergleich noch sehr klein. Nach Zahlen des Statistikportals Statista wird prognostiziert, dass das weltweite Transaktionsvolumen im P2P-Segment rund 31 Milliarden Euro umfasst.

Deutschland trägt laut der Prognose nur einen geringen Anteil bei, mit einem Volumen von etwa 0,7 Milliarden Euro. Grund dafür ist unter anderem ein stark regulierter Kreditmarkt. Mit 31 Milliarden Euro ist der Markt im Allgemeinen noch recht klein.

Auf dem Aktienmarkt werden jedes Jahr im Vergleich Hunderte Billionen Euro gehandelt. Die erste P2P-Kreditplattform wurde erst im Jahr 2005 in Großbritannien ins Leben gerufen. Es dauerte nicht lange, bis ähnliche Plattformen auch in den USA und in nahezu allen europäischen Ländern entstanden.

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass P2P-Kredite für Anleger, die nach einer hohen Rendite suchen, bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen und offen für neue Anlagemöglichkeiten sind, eine interessante Alternative darstellen können.

Es sollte jedem, der in P2P-Kredite investieren möchte, bewusst sein, dass eine solche Investition mit einem hohen Risiko verbunden ist.

Es ist nicht empfehlenswert, einen hohen Anteil des investierten Vermögens in P2P-Kredite zu stecken, insbesondere aufgrund der teilweise fehlenden Regulierungen.

Sollten Sie noch Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt auf!

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Die in der Rubrik zur Verfügung gestellten Informationen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Informationen im Rahmen von Finanzanlagen unterliegen aber stetiger Veränderungen und wechselnder Einschätzungen. Eine Haftung wird ausgeschlossen.
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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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