Gold versus Silber: Welches das bessere Investment ist

Seit Jahrhunderten faszinieren Gold und Silber Menschen als wertvolle Anlagegüter. Beide Edelmetalle besitzen eine lange Geschichte als Tauschmittel und Währungsspeicher und gelten bis heute als sichere Häfen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Doch welches der beiden Metalle ist die bessere Investition? In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Eigenschaften von Gold und Silber und vergleichen sie anhand verschiedener Kriterien wie Wertentwicklung, Volatilität und Nutzungsfelder.

Inhaltsverzeichnis

Gold und Silber: So ähnlich und doch so unterschiedlich

Gold und Silber: So ähnlich und doch so unterschiedlich Sowohl Gold als auch Silber werden als Edelmetalle kategorisiert. Edelmetalle zeichnen sich durch verschiedene Eigenschaften aus, die sie für die Verwendung in Schmuck, Münzen und als Investitionsobjekte attraktiv machen:

  • Hohe Wertdichte: Edelmetalle besitzen im Verhältnis zu ihrem Gewicht einen hohen Wert. Dies erleichtert die Lagerung und den Transport.
  • Seltenheit: Edelmetalle kommen in der Erdkruste relativ selten vor. Dies trägt zu ihrer
    Wertstabilität bei.
  • Bearbeitbarkeit: Edelmetalle lassen sich leicht bearbeiten und legieren.
  • Korrosionsbeständigkeit: Edelmetalle sind korrosionsbeständig und laufen nicht an.

Funktion in der Wirtschaft

  • Gold: Gold gilt traditionell als sichere Anlage und Währungsspeicher. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit tendieren Anleger dazu in Gold zu investieren, da es als krisenresistent angesehen wird. Gold hat zudem die Funktion einer Reservewährung für Zentralbanken.
  • Silber: Silber hat neben seiner Funktion als Anlageobjekt auch eine wichtige Rolle in der Industrie. Es wird in der Elektronikindustrie, der Medizintechnik und anderen Branchen verwendet. Silber ist zudem ein Nebenprodukt der Gewinnung anderer Metalle, wie Blei und Kupfer.

Gold und Silber haben andere Einflussfaktoren

Die unterschiedlichen Funktionen von Gold und Silber in der Wirtschaft haben einen direkten Einfluss auf ihre Preise. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte beleuchtet:

Gold:

  • Sichere Anlage und Währungsspeicher: In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten oder geopolitischer Spannungen steigt die Nachfrage nach Gold als sicherer Anlagenhafen. Dies führt tendenziell zu einem Preisanstieg.
  • Inflationsschutz: Gold wird oft als Inflationsschutz angesehen, da sein Wert im Laufe der Zeit relativ stabil bleibt. Wenn der Wert von Papierwährungen durch die Inflation sinkt, kann der Goldpreis steigen.
  • Zentralbankreserven: Die Nachfrage nach Gold durch Zentralbanken kann den Preis beeinflussen. Wenn Zentralbanken ihre Goldreserven erhöhen, steigt die Nachfrage und damit der Preis.
  • Industrienachfrage: Gold hat einige industrielle Anwendungen, z. B. in der Elektronik. Die Nachfrage aus diesem Sektor kann den Preis jedoch nicht so stark beeinflussen wie die anderen Faktoren.

Silber:

  • Industrienachfrage: Die Nachfrage nach Silber aus der Industrie hat einen direkten Einfluss auf den Preis. Wenn die Nachfrage aus Branchen wie Elektronik und Medizintechnik steigt, steigt auch der Silberpreis.
  • Nebenprodukt: Silber ist ein Nebenprodukt der Gewinnung anderer Metalle wie Blei und Kupfer. Der Preis von Silber kann daher durch die Schwankungen der Preise dieser Metalle beeinflusst werden.
  • Anlageobjekt: Silber wird auch als Anlageobjekt verwendet, allerdings in geringerem Umfang als Gold. Die Nachfrage nach Silber als Anlage kann den Preis beeinflussen, allerdings ist dieser Effekt meist geringer als bei Gold (wie wir in dem Gold zu Silber Ratio sehen werden).

Silber und Kupfer: Nicht nur Korrelation, sondern Kausalität

Silber wird überwiegend als Nebenprodukt in Bergwerken gewonnen, die Blei, Zink oder Kupfer
fördern. Daher betrachten wir beispielsweise die Entwicklung des Preises von Kupfer und Silber.

Silber (blau) und Kupfer (rot); Quelle: TradingView, https://de.tradingview.com/chart/WPtiuvWO/

Die Korrelation beruht hier auch auf einer tatsächlichen Kausalität. Für Anleger kann es ein spannender Ansatz sein, eine kurzfristige Divergenz durch eine Long-/ Short-Strategie zu handeln und so auf die mittel- bis langfristige Konvergenz von Kupfer und Silber zu spekulieren. Dabei kauft der Anleger das günstigere Asset und verkauft das teurere Asset. Solche Strategien bedürfen aber stets guten Daten und Analysen, bevor sie auf reinem Bauchgefühl gehandelt werden.

Gold zu Silber Ratio

Zunächst einmal die Preisentwicklung von Gold (gelbe Linie) und Silber (blaue Linie).

Gold (gelb) und Silber (blau); Quelle: TradingView, https://de.tradingview.com/chart/WPtiuvWO/

Gold und Silber scheinen stark miteinander zu korrelieren. Durch ihre Funktion des „sicheren Hafens“ in Krisenzeiten, ergibt dieser Verlauf durchaus Sinn. In fallenden Börsenzeiten suchen Anleger die Flucht in sicheren Anlagen, darunter Anleihen und Rohstoffe wie Gold und Silber. Interessant wird es, wenn wir uns das Verhältnis von Gold zu Silber anschauen – Die Gold-/ Silver-Ratio.

Gold/Silber; Quelle: TradingView, https://de.tradingview.com/chart/WPtiuvWO/

Was lesen wir aus dem Verhältnis? Betrachten wir exemplarisch die Subprime- und die Corona-Krise, ergibt sich eine sehr spannende Beobachtung: Gold scheint in Krisenzeiten zunächst Silber den Rang abzulaufen – das Verhältnis divergiert.

Anschließend konvergiert das Verhältnis wieder, die Verhältniskurve fällt. Das liegt aber nicht daran, dass Gold abwertet, sondern, dass Silber nachzieht. Kurz: erst schießt der Goldpreis als Antwort auf die Schwäche am Aktienmarkt und der globalen Wirtschaft hoch, anschließend zieht Silber ebenfalls gegen Norden – die Preise steigen versetzt.

Fazit: Gold oder Silber?

Die Frage sollte nicht „entweder oder“ lauten, sondern „sowohl als auch“. Vielmehr sollten Anleger die Allokation von Gold, Silber und anderen Rohstoffen im Verhältnis zu ihren anderen Assets im Portfolio betrachten. Je nach konjunktureller Lage oder fiskalpolitischen Entscheidungen kann es durchaus mehr oder weniger sinnvoll sein, die Allokation an Rohstoffen im Gesamtportfolio zu erhöhen und zu verringern.

Des Weiteren ist es durchaus individuell, wie das Verhältnis von Gold, Silber und anderen Rohstoffen im entsprechenden Rohstoffanteil des Portfolios sein soll. Anleger sollten aktiv auf das Weltgeschehen reagieren, um das Rendite-/Risikoverhältnis zu optimieren.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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