Gute Unternehmenszahlen und vor allem Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes ließen die meisten Aktienindizes nach oben marschieren. Insbesondere Indizes mit hoher zyklischer Komponente profitierten deutlich, wohingegen die sogenannten „Stay-Home“-Aktien abverkauft wurden. Dies belastete überwiegend die Technologieaktien, die im laufenden Jahr noch immer hohe Gewinne aufweisen. Mit der Meldung über Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung löste das deutsche Unternehmen BioNTech eine echte Kursrally aus. Auch wenn ein Impfstoff erst im nächsten Jahr zugelassen werden kann, wird es vermutlich Jahre dauern bis ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist. Allein die Hoffnung auf ein Ende dieser Pnademie scheint den den Marktteilnehmern allerdings zu genügen und meist nehmen die Aktienmärkte das künftige Geschehen etwas vorweg. Unterstützung gab es ferner von guten chinesischen Konjunkturzahlen, die eine weitere Erholung der dortigen Wirtschaft widerspiegeln. Die Prognosen für eine erkennbare Konjunkurerholung auf globaler Ebene im nächsten Jahr, bedingt durch Nachholeffekte aus dem laufenden Jahr, verfestigen sich. Entsprechend stark differenzierten die Marktteilnehmer innerhalb der Branchen und eine massive Branchenrotation fand innerhalb nur weniger Börsentage statt. Unternehmen aus den Branchen Tourismus, Industrie oder Autos zählten zu den Gewinnern der vergangnen Börsenwoche. Die Risikobereitschaft ist gestiegen, das Sentiment wird zunehmend optimistischer.
Gedämpft wurde die Stimmung indes von den wieder zunehmenden Corona-Fallzahlen. Österreich wird vermutlich in dieser Woche einen scharfen Lockdown verkünden. Auch in Deutschland wird über weitere Beschränkungen diskutiert. Die Sorge über einen schärferen Lockdown könnte nun kurzfristig das Marktgeschehen belasten und die Volatilität wieder anziehen lassen. Die in der vergangenen Woche angezogenen Aktien zyklischer Unternehmen könnten hiervon wieder belastet werden. Gold und die dazugehärigen Goldminenaktien litten in der vergangenen Woche stark, was der zunehmenden Risikoaffinität der Marktteilnehmer geschuldet ist. Dennoch ist das Umfeld für Gold und die Goldminenaktien unverändert positiv. Sollte es zu weiteren Corona-Beschränkungen in vielen Ländern kommen, werden die Staaten gezwungen sein, weitere Konjunkturpakete zu schnüren und die Wirtschaft über Wasser zu halten. Die Folge wäre eine noch weiter steigende Verschuldung. Auch wenn nun mit den Börsenmonaten November und Dezember statistisch gesehen die stärksten Börsenmonate anstehen, ist weiterhin mit einer erhöhten Volatilität und fortlaufenden Branchenrotationen zu rechnen.