Alternative Assetklassen: Was steckt dahinter?

Sobald es an den Finanzmärkten volatiler wird, suchen viele Anleger nach alternativen Assetklassen, um das Portfolio zu diversifizieren und zu schützen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Konzept der alternativen Assetklasse und untersuchen die verschiedenen Möglichkeiten, die sich Anlegern bieten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine alternative Assetklasse?

Eine alternative Assetklasse bezieht sich auf eine Gruppe von Anlageobjekten, die sich von den traditionellen Anlageformen wie Aktien, Anleihen und Bargeld unterscheiden. Alternative Assetklassen bieten Anlegern die Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren und potenziell höhere Renditen zu erzielen, indem sie in weniger bekannte oder weniger zugängliche Anlagebereiche investieren.

Warum sind alternative Assetklassen wichtig und welche gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von alternativen Assetklassen, aus denen Anleger wählen können. Einige der bekanntesten und am häufigsten genutzten alternativen Assetklassen sind:

Immobilien

Immobilien gelten als eine der ältesten und bekanntesten alternativen Assetklassen. Anleger können in Immobilien investieren, indem sie direkt in physische Objekte wie Wohn- oder Gewerbeimmobilien investieren oder indirekt über Immobilienaktien oder Immobilieninvestmentfonds (REITs).

Besonders attraktiv ist das Investieren in Immobilien mit Fremdkapital. Dabei gilt der Zinssatz als einer der wichtigsten Faktoren, auf die ein Investor achten sollte. Unsere Finanzierungsspezialisten beispielsweise vergleichen Kredite verschiedener Banken und drücken den Zinssatz so tief es geht. Wenige Promille können nämlich, je nach Projekt, zehntausende Euro an Ersparnis bedeuten.

Private Equity

Private Equity bezieht sich auf das Investment in nicht börsennotierte Unternehmen. Anleger, die in Private Equity investieren, beteiligen sich direkt am Eigenkapital von Unternehmen, die sich in der Regel noch in der Wachstumsphase befinden. Private Equity bietet die Möglichkeit, höhere Renditen als bei börsennotierten Aktien zu erzielen, geht jedoch auch mit einem höheren Risiko einher.

Hedgefonds

Hedgefonds sind Anlagevehikel, die darauf abzielen, unabhängig von den Marktbedingungen positive Renditen zu erwirtschaften. Sie nutzen komplexe Strategien und Derivate, um sowohl von steigenden als auch von fallenden Märkten zu profitieren. Investitionen in Hedgefonds sind in der Regel weniger liquide und bergen aufgrund ihrer aggressiven Anlagestrategien ein höheres Risiko.

Rohstoffe

Rohstoffe sind eine weitere alternative Assetklasse, die sich auf physische Güter wie Gold, Silber, Öl oder Agrarprodukte bezieht. Anleger können in Rohstoffe investieren, indem sie physische Güter kaufen, in Rohstoff-Futures handeln oder in Rohstoff-ETFs und -aktien investieren.

Besonders Gold betrachten wir als einzig wahre Währung und damit als unverzichtbaren Bestandteil im Portfolio. Viele Investoren stört die Tatsache, dass Gold nicht produktiv ist: Keine Wertschöpfung oder Dividende. Mit dem Plutos – Gold Strategie Plus antizipieren wir an Goldminen, die, je nach Goldpreis, hohe Margen abgreifen. 

Wie auch immer sich ein Anleger entscheidet, bietet Gold eine solide Stütze.

Kryptowährungen

Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum, sind digitale Währungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Sie gelten als eine relativ neue alternative Assetklasse, die aufgrund ihrer dezentralen Natur und hohen Volatilität sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Kunst und Sammlerstücke

Kunst und Sammlerstücke, wie Gemälde, Skulpturen, seltene Münzen oder Briefmarken, stellen eine alternative Assetklasse dar, die von vielen Anlegern als langfristige Investition angesehen wird. Der Wert solcher Objekte kann im Laufe der Zeit aufgrund von Faktoren wie Seltenheit, historischer Bedeutung oder künstlerischer Qualität steigen.

Der jüngste NFT-Hype zeigte, dass in dieser Assetklasse viele schwarze Schafe lauern und Laien schnell über den Tisch gezogen werden. Rein finanzielles Wissen reicht hier nicht aus. Investoren sollten sich ausgiebig mit der Kunst auskennen, um von dieser Assetklasse zu profitieren.

Infrastruktur

Infrastrukturinvestitionen umfassen Projekte wie Straßen, Brücken, Flughäfen, Wasserversorgungsanlagen oder Energieerzeugungsanlagen. Anleger können in Infrastrukturprojekte investieren, indem sie Anteile an Infrastrukturfonds oder -aktien erwerben oder direkt in einzelne Projekte investieren.

In alternative Assetklassen investieren

Der Zugang zu alternativen Assetklassen variiert je nach Art der Anlage und den individuellen Anforderungen der Anleger. Einige alternative Anlagen, wie Immobilien, Rohstoffe oder Kryptowährungen, können relativ leicht direkt oder über börsengehandelte Produkte wie ETFs erworben werden. Andere alternative Assetklassen, wie Private Equity oder Hedgefonds, sind in der Regel institutionellen oder qualifizierten Anlegern vorbehalten und erfordern eine höhere Mindestinvestition.

Risiken bei der Investition in alternative Assetklassen

Trotz ihrer Vorteile bergen alternative Assetklassen auch Risiken und Herausforderungen, die Anleger berücksichtigen sollten:

Liquiditätsrisiko

Einige alternative Anlagen, wie Private Equity oder Hedgefonds, sind weniger liquide als traditionelle Anlagen, was bedeutet, dass sie möglicherweise schwieriger zu verkaufen sind, wenn der Anleger auf sein Kapital zugreifen muss.

Denken Sie ferner an Immobilien: Bis die Immobilie ge- oder verkauft ist, vergehen mehrere Wochen. Eine Aktie hingegen ist mit einem Mausklick ge- oder verkauft.


Ein solches Liquiditätsrisiko sollte nur akzeptiert werden, wenn dem eine höhere Rendite bei gleichen Risiko gegenübersteht oder wenn die gleiche Rendite bei geringem Risiko erzielt werden kann.

Komplexität

Die Komplexität einiger alternativer Anlagen, wie Derivate oder Kunst, kann es schwierig machen, die zugrunde liegenden Risiken und Renditepotenziale vollständig zu verstehen.

Selbstverständlich ist auch die Analyse von Aktien und Anleihen äußerst komplex. Der Unterschied ist in der Regel die Verfügbarkeit und Quantifizierbarkeit von Informationen. Bei alternativen Assetklassen sind Informationen entweder generell oder für gewisse Interessenten nicht verfügbar. Manchmal sind Informationen zwar verfügbar, lassen sich aber nicht quantifizieren. 

Ein Gemälde von Picasso hat weder einen Cashflow noch ein Geschäftsmodell. Analysten können hier mit ihren klassischen Methoden also einpacken.

Regulierung

Einige alternative Assetklassen, insbesondere Kryptowährungen, unterliegen einer weniger strengen Regulierung als traditionelle Anlagen, was zu zusätzlichen Risiken wie Betrug oder Marktmanipulation führen kann.

Immobilien sind ebenfalls eine äußerst komplexe Assetklasse. Die Regulatorik ist für Laien meist undurchsichtig und ändert sich stetig. Ein Beispiel ist die neue EU-Gebäuderichtlinie. In unserem Beitrag dazu beschreiben wir, worauf es zu achten gilt und wie Sie am klügsten im Rahmen der Änderungen agieren.

Fazit

Die Investition in alternative Assetklassen kann eine effektive Möglichkeit sein, das Risiko zu diversifizieren und potenziell höhere Renditen zu erzielen. Es ist jedoch wichtig, dass Anleger die Risiken und Herausforderungen dieser Anlageformen verstehen und ihre Investitionsentscheidungen auf ihren individuellen Zielen, Risikotoleranzen und Anlagehorizonten basieren.

Eingeschränkte Liquidität, die Komplexität und die Regulatorik. Vor allem die Komplexität und Regulatorik bilden enorme Totalverlustrisiken. Wie immer in der Finanzwelt gilt: Überwiegt die zusätzliche Rendite gegen die zusätzlichen Risiken?

Sollten Sie noch Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt auf!

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Wichtige Hinweise:

Die in der Rubrik zur Verfügung gestellten Informationen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Informationen im Rahmen von Finanzanlagen unterliegen aber stetiger Veränderungen und wechselnder Einschätzungen. Eine Haftung wird ausgeschlossen.
Sofern in den Darstellungen Charts verwendet werden, beziehen sich diese auf den dort angegebenen vergangenen Zeitraum, die angegebene Währung und es ist angegeben, ob es sich um eine Betrachtung vor oder nach Kosten handelt. Eine Kurs- oder Wertentwicklungen in der Vergangenheit ist kein verlässlichen Indikator für zukünftige Ergebnisse. Jede Finanzanlage hat bestimmte Risiken, bitte beachten Sie die Risikohinweise.

Die Plutos Vermögensverwaltung AG ist ein kommerzieller Anbieter, die Ausführungen können daher auch werbliche und bezahlte Elemente beinhalten. Die Informationen stellen keine Anlageberatung oder Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar, sondern sind eine Momentaufnahme der Finanzmärkte. Wir empfehlen grundsätzlich vor jeder Entscheidung die Beratung durch Ihre Bank oder einen unabhängigen Vermögensverwalter. Die Plutos Vermögensverwaltung AG erhält, sofern nicht anders angegeben, keine besondere Vergütung für die veröffentlichten Beiträge. Sofern sie aber Funktionen im Rahmen einer dargestellten Finanzanlage wahrnimmt, kann sie hierfür eine Vergütung erhalten.
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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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