Konjunktur & Aktienmärkte
Konjunktur & Rentenmärkte:
Im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres konnte die US-Wirtschaft erneut stark wachsen. Die amerikanische Konjunktur lag mit einem annualisierten Wachstum von 3,30 % wieder über den Erwartungen der Analysten und sogar höher als im langfristigen Durchschnitt.
Das Wirtschaftswachstum war dabei sowohl von den Haushalten als auch vom staatlichen Konsum getragen sowie einer regen Investitionstätigkeit. Sogar in dem durch den abrupten Anstieg der Kapitalmarktzinsen gebeutelten Wohnungsbaumarkt konnte eine Expansion festgestellt werden.
Es ist also bisher kein deutlicher Hinweis auf eine Rezession zu sehen. Im Hinblick auf den laufenden Präsidentschaftswahlkampf scheint sich inzwischen deutlich abzuzeichnen, dass eine Neuauflage des Duells von Trump und Biden ansteht.
Nicht nur in den Vereinigten Staaten haben die Wirtschaftsdaten diese Woche positiv überrascht – auch die globalen Einkaufsmanagerindizes fielen stärker als erwartet aus.
Nachdem seit Mitte des Jahres 2021 der Trend stets nach unten gezeigt hatte, zeigt der Sektor jetzt erstmals wieder (sowohl im europäischen Währungsraum als auch in Deutschland) ein positives Signal. Auf der anderen Seite scheint der Dienstleistungssektor weiterhin zu schwächeln.
Die EZB hat am letzten Donnerstag die Leitzinsen wie erwartet unverändert belassen. Auf Fragen, wie lange solch ein hohes Zinsniveau gerechtfertigt sei, ging die EZB-Präsidentin Christine Lagarde gar nicht erst ein. Es sei also noch zu früh, um über Zinssenkungen zu diskutieren.
Auch die japanische Zentralbank ließ ihren Zinssatz unverändert und bekräftigte weiterhin die Geldpolitik insbesondere durch die Kontrolle der Zinsstrukturkurve („Yield Curve Control“) umzusetzen. Im benachbarten China hat die Notenbank ihre Geldpolitik etwas gelockert, allerdings nicht durch eine Zinssenkung sondern durch eine Herabsetzung der Mindestreservehaltungsquote der Banken. Dies sorgt dafür, dass die Banken ihre Kreditvergabe ausweiten können.
Aktienmärkte
In der vergangenen Woche zeigten sich die Aktienmärkte erneut regional divergent, allerdings konnten alle gängigen Indizes mit einem Kursaufschlag schließen. Die amerikanischen Indizes waren diese Woche ausnahmsweise etwas schwächer als die europäischen Gegenspieler.
Während der breite S&P 500 Index um 1,06 % zulegte, zogen der Dow Jones Industrial Average und der NASDAQ-100 Index um je etwa 0,60 % an. In Europa hingegen konnte der Euro STOXX 50 um starke 4,20 % zulegen, der deutsche Leitindex DAX um etwa 2,45 %.
Damit schloss der globale MSCI World Index letzte Woche ca. 1,50 % höher. Kursverluste verzeichneten in der letzten Woche vor allem Anleger im Edelmetall Gold (-0,50 %), womit die Jahresperformance des Krisenmetalls bei -2,90 % liegt.
Einzelwerte
Der amerikanische Konsumgüter-Konzern The Procter & Gamble Company hat am letzten Dienstag die Geschäftszahlen für das zweite Quartal (Fiskaljahr) vorgelegt.
Das Unternehmen mit Sitz in Cincinnati konnte den Umsatz um 3,21 % steigern, den Rohertrag sogar um 14,39 %. Aufgrund von Sondereffekten sank der Gewinn pro Aktie im Quartal allerdings um -11,95 %. Die Umsätze konnten vor allem durch Preiserhöhungen (insbesondere im Segment Bartpflege und Haushalt) in allen Bereichen erreicht werden, wobei das Volumen stagnierte (bzw. teilweise leicht rückläufig war).
Für das gesamte Fiskaljahr 2024 erwartet der Konzern ein organisches Umsatzwachstum von vier bis fünf Prozent sowie einen Gewinn pro Aktie auf gleichbleibendem Niveau. Dabei spielen vor allem ungünstige Fremdwährungseffekte eine Rolle.
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