Starke Woche nach verhaltenem Jahresstart

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Seit einigen Monaten, insbesondere seit Dezember 2023, haben Marktteilnehmer gespannt auf erwartete Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed gewartet. Viele gehen davon aus, dass bereits im März 2024 die erste Senkung erfolgen wird – gefolgt von bis zu fünf weiteren im Verlauf des Jahres. Interessanterweise haben Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses bei ihrer letzten Sitzung den geplanten Zeitplan für kommende Zinssenkungen infrage gestellt. Die einzige klare Erkenntnis scheint zu sein, dass das Zinsband des Fed mit 5,25 bis 5,50 % seinen Höhepunkt erreicht hat und 2024 voraussichtlich mehrere Zinssenkungsschritte erfolgen werden, sofern die Inflationsbekämpfung wie geplant verläuft. Die jüngsten Inflationszahlen haben die Erwartungen der Märkte zwar nicht vollständig umgeworfen, aber sie verdeutlichen, dass der Handlungsspielraum der Fed für frühzeitige Zinssenkungen begrenzt ist und solche Schritte nicht selbstverständlich sind. Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt bleibt ebenfalls von Bedeutung, obwohl dieser weiterhin stabil ist. Im Dezember wurden mehr Stellen geschaffen als erwartet, was inflationsfördernd wirkt und die Sichtweise der Zins-Pessimisten unterstützt. Die Reaktion des US-Aktienmarktes auf die ungünstigen Nachrichten von der Preisfront war verhalten und auch die europäischen Börsen zeigten sich nicht übermäßig besorgt. Die Preise amerikanischer Anleihen gingen wie erwartet leicht zurück. Die Finanzmärkte sind nach wie vor überzeugt, dass die Fed im März 2024 mit Zinssenkungen beginnen wird. Die entscheidende Frage bleibt, ob die USA im Jahr 2024 ein sogenanntes „soft landing“ erreichen könnten: Ob die Fed die Inflation auf das Ziel von 2,00 % senken kann, ohne gleichzeitig eine Rezession auszulösen. Vertreter der Notenbank versuchen in der Öffentlichkeit, die überschwängliche Erwartungshaltung der Märkte etwas zu dämpfen.

Aktienmärkte

Im Hinblick auf 2024 herrscht zwar eine beträchtliche Zuversicht, aber das gewünschte Szenario, bestehend aus einer sanften Landung der Wirtschaft, einem weiteren Rückgang der Inflation und kräftigen Zinssenkungen der Notenbanken, erscheint in dieser Kombination eher unwahrscheinlich, auch wenn nicht völlig auszuschließen. Die globale Konjunktur kühlt sich weiter ab und die Risiken einer Rezession bleiben bestehen. Zugleich bleibt die Kerninflation voraussichtlich mindestens bis zum Frühling über den Zielwerten der Notenbanken, was den Spielraum für rasche Leitzinssenkungen begrenzt.

Die Finanzmärkte werden voraussichtlich zwischen Hoffnungen auf Zinssenkungen und Sorgen um das Wirtschaftswachstum hin und her schwanken, was zu erhöhter Volatilität führen könnte. In einem solchen Umfeld ist ein aktives Management der Portfolios ratsam. Es gilt, sich ergebende Chancen konsequent zu nutzen und gelegentlich auch Gewinne mitzunehmen.

Einzelwerte

Wie in jedem Quartal eröffneten die amerikanischen Großbanken, allen voran JPMorgan Chase & Co., die Berichtssaison am vergangenen Freitag, dem 12. Januar 2024. Obwohl der Umsatz auf Konzernebene um ca. 12,00 % gesteigert werden konnte, fiel der Gewinn pro Aktie im Vergleich zum Vorjahresquartal um etwa 15,00 %. Der amerikanische Bankenriese profitierte vor allem durch eine Steigerung des Zinsüberschusses durch seit dem Vorjahr gestiegenen Zinsen, was teilweise durch ein niedrigeres Einlagenvolumen gebremst wurde. Der Provisionsüberschuss legte um etwa 3,00 % zu, wobei der Bank vor allem höhere Erträge im Asset Management und im Investment Banking halfen. Die Kostenseite der Bank wurde wiederum von regulatorischen Sonderzahlungen beeinflusst sowie dem Aufbau von Reserven für notleidende Kredite im Angesicht des unsicheren makroökonomischen Umfelds und der neuen Zinssituation.

Auf das Gesamtjahr konnte die US-Bank Rekordergebnisse vorlegen. Jamie Dimon (CEO von JPMorgan) zeigte sich wie üblich besonders optimistisch bezüglich der erstklassigen bilanziellen Gesundheit der Traditionsbank. In Bezug auf die amerikanische Wirtschaft zeigt sich Dimon unentschlossen. Während die Konsumenten weiterhin Geld ausgeben, wird die Wirtschaft gleichzeitig von staatlichen Investitionen sowie vergangenen Stimulus-Programmen unterstützt. Dimon betonte allerdings auch die negativen Risiken, so könnte insbesondere die Inflation nachhaltig höher sein als erwartet, was die Zinserwartung entsprechend verändern könnte.

Sollten Sie noch Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt auf!

Whitepaper: Investieren in Dividendenaktien

Anleger sollten bei der Auswahl ihrer Dividendenaktien nicht nur auf die Dividendenrendite achten. Denn diese wird oft auf Basis der zuletzt gezahlten Dividende angegeben, steht aber im Verhältnis zum derzeitigen Aktienkurs. Erfahren Sie mehr in unserem kostenlosen Whitepaper.

Wichtige Hinweise:

Die in der Rubrik zur Verfügung gestellten Informationen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Informationen im Rahmen von Finanzanlagen unterliegen aber stetiger Veränderungen und wechselnder Einschätzungen. Eine Haftung wird ausgeschlossen.
Sofern in den Darstellungen Charts verwendet werden, beziehen sich diese auf den dort angegebenen vergangenen Zeitraum, die angegebene Währung und es ist angegeben, ob es sich um eine Betrachtung vor oder nach Kosten handelt. Eine Kurs- oder Wertentwicklungen in der Vergangenheit ist kein verlässlichen Indikator für zukünftige Ergebnisse. Jede Finanzanlage hat bestimmte Risiken, bitte beachten Sie die Risikohinweise.

Die Plutos Vermögensverwaltung AG ist ein kommerzieller Anbieter, die Ausführungen können daher auch werbliche und bezahlte Elemente beinhalten. Die Informationen stellen keine Anlageberatung oder Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar, sondern sind eine Momentaufnahme der Finanzmärkte. Wir empfehlen grundsätzlich vor jeder Entscheidung die Beratung durch Ihre Bank oder einen unabhängigen Vermögensverwalter. Die Plutos Vermögensverwaltung AG erhält, sofern nicht anders angegeben, keine besondere Vergütung für die veröffentlichten Beiträge. Sofern sie aber Funktionen im Rahmen einer dargestellten Finanzanlage wahrnimmt, kann sie hierfür eine Vergütung erhalten.
Zur weiteren Information beachten Sie bitte die rechtlichen Hinweise.

Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

Weitere Neuigkeiten

Die Bitcoin-Enthusiasten fiebern gespannt dem nächsten Halving entgegen, einem entscheidenden Ereignis in der Welt der Kryptowährungen. Was ein Bitcoin-Halving ist und warum es für Anleger von Interesse sein kann, erfahren Sie hier – ein kurzer Überblick.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert