Konjunktur & Aktienmärkte
Konjunktur & Rentenmärkte:
Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, hat die Tür für Zinssenkungen weit geöffnet. Zwar lockerte die Fed auf ihrer letzten Sitzung Mitte Dezember 2023 die Zinsschraube noch nicht, doch Powell berichtete, dass über Zinssenkungen gesprochen wurde. Infolgedessen sanken die Zinsen für zehnjährige Treasuries um knapp 30 Basispunkte. Es zeigte sich einmal mehr, dass die Fed die Steuerung von Erwartungen bewusst als Instrument einsetzt.
Die EZB gibt sich demgegenüber deutlich bedeckter: Christine Lagarde betonte auf der letzten Pressekonferenz unverändert die Inflationsgefahren, die unter anderem von hohen Lohnabschlüssen ausgehen könnten. Ihre Haltung erscheint im Vergleich zu Powell derzeit als die vernünftigere. Diese Einschätzung treffen wir etwas widerwillig, denn die europäischen Aktienmärkte profitierten im November und Dezember 2023 kräftig von den Zinssenkungserwartungen. Der DAX legte von 14.700 Punkten Ende Oktober auf 16.700 Punkte zu. Mithin könnten die Kurse an den europäischen Aktienmärkten unter Druck geraten, sofern die Marktteilnehmer ihre Zinssenkungserwartungen in den nächsten Wochen zurückdrehen sollten. Derzeit sind am Markt sechs Zinssenkungen der EZB bis Ende 2024 eingepreist. Nicht nur die Finanzmärkte, auch die Unternehmen könnten eine konjunkturelle Schützenhilfe seitens der EZB nur zu gut gebrauchen: Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum liegt weiterhin mit 44,2 Punkten deutlich im kontraktiven Bereich. Die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts zur Geschäftslage in Deutschland zeigt für November sogar eine Stimmungseintrübung – nach zwei Anstiegen in den Vormonaten fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex überraschend auf magere 86,4 Punkte zurück.
Die Krankheitswelle, die seit Oktober zu einem hohen Krankenstand geführt hat, dürfte sich in den Produktionsdaten spürbar niederschlagen. In den meisten anderen Ländern des Euroraums sieht die konjunkturelle Lage nur etwas besser aus. Zusammen mit der schwachen Produktion ist die Inflation im Euroraum weiter zurückgefallen und lag im November nur noch bei 3,60 % nach 4,20 % im Oktober, während der Ölpreis zeitweise unter 70 US-Dollar je Barrel (WTI) fiel. Vieles spricht also für frühzeitige Zinssenkungen bzw. dafür, dass die EZB wieder einmal zu spät reagiert. Doch die EZB sieht zu Recht Inflationsgefahren, die nicht nur von der Lohnentwicklung, sondern auch von zahlreichen Sonderfaktoren, wie dem europaweit erhöhten CO2-Preis und der Mehrwertsteuer-Erhöhung in Deutschland für Restaurantbesuche, ausgehen.
Aktienmärkte
In der ersten Handelswoche des Jahres 2024 gaben die globalen Aktienmärkte nach einem starken Jahresabschluss erst einmal nach, so notierte der MSCI World Index um 0,93 % schwächer. Dabei litt in den USA vor allem der Technologiesektor. Während der tech-lastige NASDAQ-100 Index ganze 3,09 % verlor, gaben der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average um jeweils 1,52 % und 0,59 % nach. Auch die europäischen Benchmarks notierten in den ersten vier Handelstagen tiefer. Der Euro STOXX 50 verlor 1,28 % und der deutsche Leitindex DAX gab um 0,94 % nach. Während das Edelmetall Silber mehr oder weniger unverändert notierte, gab das Krisenmetall Gold etwas mehr als 1,00 % ab. Einzig die Digitalwährung Bitcoin gewann sogar etwas mehr als 5,00 %.
Einzelwerte
Zum Beginn des neuen Jahres 2024 gab es keine wesentlichen Nachrichten zu den Einzelwerten. Allerdings markieren in der angelaufenen Woche die amerikanischen Großbanken den Beginn der Berichtssaison zum vierten Quartal des Jahres 2023. So berichten am Freitag, dem 12. Januar 2024, die Bank of America, BlackRock, BNY Mellon, Citigroup, Delta Airlines, JPMorgan Chase & Co., UnitedHealth und Wells Fargo.
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