Konjunktur & Aktienmärkte
Konjunktur & Rentenmärkte:
Im Laufe der vergangenen Woche zeigte sich deutlich, dass Deutschland im internationalen Vergleich stets erhöhte Probleme mit der Inflationsrate hat. Die Inflation ist im Euro-Raum weiter rückläufig.
Im Juni stiegen die Verbraucherpreise um 5,50 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Deutschland kam es hingegen erneut zu einem Anstieg der Verbraucherpreise auf ein Niveau von 6,40 %.
Nach Ökonom Salomon Fiedler von der Berenberg Bank soll dieser Anstieg nicht überbewertet werden. „Denn der Haupttreiber im Juni waren Basiseffekte aufgrund der zeitlich begrenzten staatlichen Hilfsmaßnahmen – insbesondere des 9-Euro-Tickets, aber auch des Tankrabatts.“
Eine Teuerungsrate von 5,50 % innerhalb des Euro-Raums liegt dennoch über den Zielen der Europäischen Zentralbank.
Daher kam die Rede von Christine Lagarde auf der Notenbankkonferenz im portugiesischen Sintra nicht überraschend, in welcher sie sagte, „sofern sich die Aussichten nicht wesentlich ändern, werden wir die Leitzinsen im Juli erneut anheben“. Auch in den USA läuft es aktuell besser.
Während sich Deutschland durch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen befindet, wächst die US-Wirtschaft stärker als erwartet mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2,00 %.
Auch der Arbeitsmarkt zeigt sich robust. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 26.000 auf 239.000 gesunken.
Aktienmärkte
Eine Vielzahl an robusten US-Konjunkturdaten schmälerte die Rezessionsrisiken und unterstütze somit die Aktienkurse.
Der Dow Jones Industrial schloss den Handel mit einem Plus von 0,84 % auf 34.407,60 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss den letzten Handelstag der Woche mit einem Plus von 1,23 % bei 4.450,38 Punkten.
Der Nasdaq 100 stieg um 1,60 %, was zu einem wöchentlichen Kursanstieg von 1,98 % führte. Der deutsche Aktienindex ist am Freitag wieder über die wichtige Marke von 16.000 Punkten gestiegen: Er schloss 1,30 % im Plus bei 16.148 Punkten.
Der Rückgang der Inflation im Euro-Raum hatte bei den Anlegern für Erleichterung gesorgt. Experten bezweifeln jedoch, dass sich der Leitindex nachhaltig über der Marke halten wird.
Das dritte Quartal des Jahres ist jedoch tendenziell von eher schwachen Börsenmonaten geprägt.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen erhöhte sich am Freitag, den 30.06.2023, um 1,53 % auf 27.610,50 Punkte. Somit ergibt sich ein wöchentliches Plus von 3,16 %.
Einzelwerte
Hinter dem Automobilhersteller Porsche liegen erfolgreiche Monate. Der Börsengang im vergangenen September war ein voller Erfolg und die Jahreszahlen weisen ebenfalls in nahezu allen Bereichen ein deutliches Plus aus.
Am Mittwoch, den 28.06.2023, stand die erste Hauptversammlung der Porsche AG an. Trotz des stärksten Jahres in der Geschichte von Porsche mussten sich die Verantwortlichen neben Lob auch reichlich Kritik gefallen lassen.
Die Kritik richtete sich hauptsächlich der Doppelrolle des Vorstandsvorsitzenden Oliver Blume. Neben seiner Funktion bei Porsche ist Blume auch Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns und steht damit als einziger Manager an der Spitze zweier Unternehmen, die im Deutschen Aktienindex vertreten sind.
Die Aufforderungen sich für eine Position zu entscheiden, kontert Blume mit Rekordgewinnen im Geschäftsjahr 2022.
Der Bilanzgewinn in Höhe von 915 Millionen Euro wird vollständig als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet – 1,00 Euro je Stammaktie und 1,01 Euro je Vorzugsaktie.
„Zu unserem 75. Geburtstag stehen wir stärker da als je zuvor“, Vorstandsvorsitzender Oliver Blume. Seit dem Börsenstart im vergangenen September konnte die Aktie der Porsche AG Kursgewinne in Höhe von ca. 40 % erwirtschaften.
Die größere Meldung war in der Woche vom 26.06.2023 – 02.07.2023 der Einstieg von Porsche und dessen Tochterfirma MHP als Sponsoren beim Fußballklub VFB Stuttgart.
Bis zu 100 Millionen Euro könnten an den Bundesligisten fließen. Dafür erhalten sie unter anderem die Namensrechte der ehemaligen „Mercedes-Benz-Arena“ für die kommenden zehn Jahre.
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