Notenbanken signalisieren Bereitschaft zur Zinssenkung

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Sowohl EZB-Präsidentin Christine Lagarde als auch US-Notenbank-Chef Jerome Powell haben in der vergangenen Woche signalisiert, dass sie bereit sind, die Zinsen zu senken. Vermutlich dürfte die erste Zinssenkung am 6. Juni 2024 (EZB) oder am 12. Juni 2024 (US-Notenbank) erfolgen. Inhaltlich entsprachen die Aussagen und Positionen beider Notenbanker den Analystenerwartungen, dennoch reagierten die Rentenmärkte mit leicht steigenden Kursen auf den Zuwachs an Gewissheit. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel von gut 2,40 % auf unter 2,25 % zurück; jene von US-Staatsanleihen fiel etwas weniger – um 10 Basispunkte auf 4,07 %.

Bei aller Zuversicht sei dennoch darauf hingewiesen, dass nichtsdestotrotz unerwartete bzw. hartnäckig hohe Lohnzuwächse sowohl die US-Notenbank als auch die EZB von Zinssenkungen abhalten können. Denn das Muster ist in beiden Regionen das gleiche: Für die Mehrzahl der Preiskomponenten befindet sich die Inflation im Krebsgang, allein die Preise für Dienstleistungen steigen unerwünscht schnell – zuletzt um 0,70 % in den USA (saisonbereinigt) und um 0,80 % im Euroraum (nicht saisonbereinigt) jeweils zum Vormonat. Als Ursache gelten die hohen Lohnzuwächse, bedingt durch Engpässe am Arbeitsmarkt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde argumentierte am Donnerstag, dem 7. März 2024, im Rahmen der Pressekonferenz nach der geldpolitischen Sitzung, dass vor einer Zinssenkung ein Einblick über die Lohnentwicklung im Euroraum gewünscht sei. Vor der Juni-Sitzung wird, wie jedes Quartal, der EZB-Tariflohnindikator veröffentlicht. Allerdings haben die EZB-Ratsmitglieder ihre Inflationsprognosen bereits gesenkt.

Laut Powell wachse bei der Fed die Zuversicht, dass die Inflation auf 2,00 % sinkt. Seine Aussagen wurden als Hinweis auf eine Zinssenkung im Juni verstanden. Die US-Arbeitsmarktdaten widersprachen dieser Einschätzung nicht. Sie zeigen für Februar zwar einen deutlichen Beschäftigungszuwachs von 275.000 Stellen. Jedoch wurden die Vormonatsdaten deutlich um über 100.000 Stellen nach unten revidiert. Ferner schwächte sich die Lohndynamik ab, der Anstieg zum Vormonat lag nur bei 0,10 %.

In der kommenden Woche werden vor allem die neuesten US-Inflationsdaten im Fokus stehen. Sollte sich insbesondere in den Dienstleistungspreisen erneut ein hoher Lohndruck zeigen, so dürfte dies die Zinssenkungserwartungen dämpfen.

Aktienmärkte

Der DAX-Index erreichte nach der EZB-Sitzung mit 17.879 Punkten erneut einen Höchststand. Der amerikanische Dow-Jones-Index konnte sich dagegen nicht über 39.000 Punkte halten. Schwache Konjunkturdaten im Euroraum und in den USA festigen die Erwartung, dass die EZB und die Fed Mitte des Jahres einen Zinssenkungszyklus beginnen werden und gute Daten werden ohnehin positiv aufgenommen. Allein unerwünscht hohe Inflationszahlen könnten die Stimmung am Aktienmarkt trüben.

In den USA endet die Berichtssaison. Nur die Nachzügler Oracle und Adobe berichten in dieser Woche. In Deutschland veröffentlichen unter anderem die interessanten DAX-Unternehmen E.ON, RWE, Adidas, Rheinmetall und Zalando ihre Quartalsdaten.

Einzelwerte

Kursgewinne verzeichnete am Donnerstag, dem 7. März 2024, das Pharmaunternehmen Novo Nordisk, nachdem es auf einem Kapitalmarkttag sehr gute Studienergebnisse für ihr Präparat zur Gewichtsreduktion vorgelegt hat.

Der Duftstoffhersteller Symrise präsentierte einen positiven Ausblick und konnte am Mittwoch, dem 6. März 2024, deutlich zulegen. Bei ENCAVIS, einem Wind- und Solarparkbetreiber, trieben Übernahmespekulationen den Aktienkurs.

Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) strich zwar angesichts der Probleme mit amerikanischen Büroimmobilien die Dividende. Insgesamt gibt sich das Unternehmen für 2024 aber sehr zuversichtlich und stellt einen wieder höheren Gewinn in Aussicht.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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