Konjunktur & Aktienmärkte
Konjunktur & Rentenmärkte:
Die vergangene Woche (12.06. – 18.06.2023) war geprägt von den Leitzinsentscheidungen der Zentralbanken.
Die US-Notenbank Federal Reserve (FED) behielt ihren Leitzins – wie erwartet – nach zehn aufeinanderfolgenden Erhöhungen zum ersten Mal bei einer stabilen Spanne von 5,00 % bis 5,25 %.
Hingegen erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) zum achten Mal in Folge den Leitzins auf ein neues Niveau von 4,00 %. Der für die Finanzmärkte besonders wichtige Einlagenzins stieg somit von 3,25 % auf 3,50 %.
Die EZB reagiert damit auf die weiterhin hohe Inflation von 6,10 % in der Euro-Zone. Die Märkte haben die erwartungsgemäßen Zinsentscheide besonnen aufgenommen. Sowohl der FED-Vorsitzende Jerome Powell als auch die EZB-Präsidentin Christine Lagarde gaben an, dass in Zukunft mit weiteren Leitzinserhöhungen zu rechnen sei.
Aktienmärkte
Positive Berichte über einen Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze um 0,30 % im Mai 2023 haben dazu geführt, dass die Märkte ihre Rally fortgesetzt haben.
Der Dow Jones Industrial schloss den Handel mit einem Minus von 0,32 % auf 34.299,12 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 beendete den letzten Handelstag der Woche mit einem Minus von 0,39 % bei 4.407,01 Punkten.
Der Nasdaq 100 fiel um 0,70 % auf 15.084,21 Punkte, verzeichnete jedoch einen wöchentlichen Anstieg von 3,82 %.
Getrieben durch Technologie-Unternehmen hat der Nasdaq 100 seit Jahresbeginn bereits um 37,88 % zugelegt und lässt den Dow Jones immer weiter hinter sich.
Der DAX stieg vergangene Woche auf ein erneutes Rekordhoch von 16.427 Punkten und zeigt sich damit unbeeindruckt von den steigenden Zinsen. Am Ende des Xetra-Handels verzeichnete er ein wöchentliches Plus von 2,56 %.
Laut Jörg Scherer, technischer Analyst bei HSBC, steht der DAX nun vor einer wichtigen Marke: „Ein nachhaltiger Sprung über die Hürden bei 16.300 Punkten – definiert durch die beiden Hochs vom November 2021 (16.290 Punkte) und Januar 2022 (16.285 Punkte) – würde ein prozyklisches Investmentkaufsignal auslösen.“
Am Freitag, den 16.06.2023, stieg der MDAX der mittelgroßen Unternehmen um 0,55 % auf 27.346,83 Punkte.
Zum 19.06.2023 werden vier neue Unternehmen in den MDAX aufgenommen: der Wirkstoffhersteller Evotec, die Software AG, der Abfüllanlagenbauer Krones und die Redcare Pharmacy NV.
Weichen müssen der Immobilienkonzern Aroundtown, der Telekommunikationsanbieter United Internet, der Wafer-Hersteller Siltronic sowie der US-Telekomausrüster Adtran.
Einzelwerte
Hugo Boss ist auf Höhenflug. Die Fünfjahresziele wurden bereits nach drei Jahren erreicht. Im Rekordjahr 2022 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 27,00 % auf 3,65 Milliarden.
Angesichts der allgemeinen Konsumzurückhaltung, hoher Inflation und der Schwierigkeiten einiger Modehändler (wie beispielsweise Zalando oder AboutYou) ist es bemerkenswert, dass Hugo Boss durch eine Markenerneuerung Marktanteile und Relevanz gewinnen konnte.
Dies wurde insbesondere durch umfangreiche Marketingausgaben im Rahmen ihrer „Claim 5″ Strategie erreicht, die um 12 % im Vergleich zum Vorjahr gesteigert wurden. Hugo Boss war lange Zeit vor allem für seine gehobene Mode und Herrenanzüge bekannt, aber der CEO Daniel Grieder hat die Marken Boss und Hugo geöffnet und zielt mit einer Neupositionierung vor allem auf ein breiteres Publikum und die Jugend ab.
Daher arbeitet das Unternehmen verstärkt mit Testimonials zusammen, darunter prominente Namen wie Pamela Anderson, Khaby Lame, Naomi Campbell und das Model Kendall Jenner. Die von Grieder verkündeten Aussichten sind vielversprechend und das Ziel – bis 2025 einen Umsatz von fünf Milliarden zu erreichen – steht im Fokus.
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