Konjunktur & Aktienmärkte
Konjunktur & Rentenmärkte:
Besonderes Augenmerk lag in der vergangenen Woche auf den Daten zur Verbraucherpreisentwicklung in den USA. Die Kernrate, d.h. der Preisindex ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise legte um 0,4 % gegenüber dem Vormonat zu.
Die Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,3 % gerechnet. Damit lag auch die Veränderungsrate gegenüber dem Vormonat bei 3,8 % statt bei erwartet 3,7 %. Daher steigen die Renditen nach Veröffentlichung der Preisdaten.
Ein Blick in den Datensatz zeigt jedoch, dass vor allem Energie teurer wurde. Zwar werden Energiepreise aus dem Kernindex herausgerechnet, sie finden aber über Komponenten wie z.B. Flugtickets gleichwohl auch Zugang in die Kernrate. Die US-Notenbank sieht in den Dienstleistungspreisen einen Indikator für die Lohnentwicklung.
Die Preise für Dienstleistungen stiegen aber nur moderat oder fielen sogar zurück (Gesundheitsdienstleistungen). Einer Zinssenkung im Juni stehen die Daten nicht entgegen. Auch der unerwartet kräftige Anstieg der US-Erzeugerpreise beruhte maßgeblich auf dem kräftig erhöhten Energiepreisen. Die Erzeugerpreise stiegen um 1,6 % zum Vorjahr (+1,1 % erwartet).
Dennoch überwog in der zurückliegenden Woche die Tendenz zu höheren Renditen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stiegen von 2,25 % auf 2,43 %, jene von US-Staatsanleihen machten den Rückgang in der vorherigen Woche ebenfalls mehr als wett und stiegen – um gut 20 Basispunkte auf 4,29 %.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Änderungen am „geldpolitischen Rahmen“ (monetary framework) beschlossen, die nicht ganz uninteressant sind. So soll der Hauptrefinanzierungssatz künftig nur noch 15 Basispunkte über dem Einlagensatz liegen; aktuell liegt die Differenz bei 50 Basispunkten.
Das Angebot der EZB wird mithin attraktiver. Den Mindestreservesatz belässt die EZB bei einem Prozent. Mit der Senkung von 2 % auf einem Prozent hatte die EZB Anfang 2012 versucht, die Geldschöpfung zu unterstützen. Im Vergleich dazu liegt der Mindestreservesatz in den USA sogar bei 0 %. Die hohen Bestände aus den Anleihekaufprogrammen sollen zügig zurückgeführt werden.
Schwächer als erwartet fiel, mit einem Rückgang von 3,2 % zum Vormonat, die Industrie Produktion im Euroraum im Januar aus. Auch die Einzelhandelsumsätze in den USA blieben hinter den Erwartungen zurück. Nach dem Rückgang um 1,1 % im Januar hatten Analysten mit einer deutlichen Gegenbewegung gerechnet. Der tatsächliche Zuwachs im Vergleich zum Vormonat enttäuschte aber mit 0,6 %.
Aktienmärkte
Der DAX-Index erreichte nach der EZB-Sitzung am Donnerstag, dem 13. März 2024, mit 18.027 Punkten erneut einen Höchststand. Konnte das Niveau zum Wochenschluss jedoch nicht halten. Auch der amerikanische Dow-Jones-Index erreichte einen neuen Höchststand von 39.200 Punkten.
In anderen Worten: Entgegen unseren Befürchtungen konnten nicht einmal die, von den meisten Analysten als unerwünscht hoch bewerteten US-Inflationszahlen die Marktstimmung trüben.
Einzelwerte
Die Aktie der Porsche AG konnte zum Wochenbeginn deutlich zulegen. Die Quartalszahlen konnten die Analysten aber nicht überzeugen, sodass der Kurs wieder etwas nachgab. Gründe für die Skepsis der Analysten ist u.a. eine sinkende Umsatzrendite. Auch der Cashflow 2023 lag etwas unter den Erwartungen.
Deutlich aufwärts ging es erneut für den Kurs der Rheinmetall-Aktie. Die Quartalszahlen hatten zeitnah jedoch keinen zusätzlich positiven Effekt, der Kurs lebt von der Annahme, dass viele Staaten ihre Rüstungsausgaben erhöhen werden.
Für den Kurs der Lanxess-Aktie bedeuteten die Quartalszahlen einen Rücksetzer, denn das Firmenergebnis werde sich aber auch in den kommenden Jahren noch deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre bewegen, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Zachert.
Kursgewinne verzeichneten zunächst auch die Immobilienspezialisten Vonovia und LEG-Immobilien. Beide Unternehmen legten bessere Quartalszahlen als erwartet vor. Zudem gehen die Investoren davon aus, dass der Immobiliensektor von sinkenden Zinsen profitieren wird. Als zum Ende der Woche die Kapitalmarktzinsen anstiegen, legten beide Aktien wieder den Rückwärtsgang ein.
Adobe hat an sich gute Quartalszahlen vorgelegt, die in der Summe besser waren als die Analysten erwartet hatten. Zudem plant der Konzern einen Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 25 Milliarden Dollar. Trotzdem gab die Aktie zeitweise zweistellig nach, da der Ausblick für das laufende Quartal die Investoren enttäuschte.
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