Formycon-Aktie: Corona-Medikament in der Pipeline

Die Formycon AG, ein Biosimilarentwickler aus München, setzt in der Herstellung eines Covid-Medikaments auf ein Fusionsmolekül und könnte somit zeitnah eine Zulassung bekommen. Ist dies die Lösung für den Kampf gegen Corona?

Inhaltsverzeichnis

Selbst ein Jahr nach dem Ausbruch des Coronavirus, das sich binnen weniger Monate auf der ganzen Erdkugel ausgebreitet hatte, gibt es kein anderes Thema in den Medien. Nach wie vor kämpfen Länder weltweit mit dem Virus und dessen Folgen. An den Aktienmärkten ist jedoch davon schon seit Monaten nichts mehr zu merken. Sowohl der amerikanische Aktienindex S&P500 als auch der DAX hierzulande markierten erst vor kurzer Zeit neue Allzeithochs. Insbesondere die Pharmawerte, welche durch die zügige Herstellung von Impfstoffen der Pandemie höchstwahrscheinlich ein baldiges Ende bereiteten werden, erfreuen sich großer Beliebtheit bei Investoren. 

Die Euphorie an den Börsen basiert auf folgender Annahme der Investoren: Je mehr und je schneller die Menschen weltweit geimpft sind, desto wahrscheinlicher ist die Rückkehr in das normale Leben und im Rahmen dessen wird die Wirtschaft sich schneller erholen als noch im März letzten Jahres angenommen.

Ein wirksames Corona-Medikament für die „alte“ Normalität?

Eine Frage beschäftigt die Politiker*innen und Expert*innen jedoch weiterhin: Wie lange wird uns ein Impfstoff vor dem Virus schützen? In welchen Zeitintervallen bedarf es einer erneuten Impfung? 

Eins jedoch ist klar, ein effektiver Impfstoff gegen Covid-19 würde eine Rückkehr zur gewohnten Normalität ermöglichen. Neben der intensiven Forschung an Impfstoffen, arbeiten eine Vielzahl an Unternehmen an einer anderen Medikamenten-Alternative, welche ebenfalls das Virus bekämpfen soll. Wie schon bei der Impfstoffherstellung, arbeiten deutsche Unternehmen auf Hochtouren an so einem Medikament. Das in der Nähe von München ansässige Unternehmen Formycon scheint hierbei eine führende Rolle einzunehmen.

Das Potenzial von Biosimilars

Das Unternehmen Formycon, welches 2012 im Rahmen einer Übernahme neu firmiert wurde, arbeitete vor der Corona-Krise an sogenannten Biosimilars. Hierbei handelt es sich um Nachfolgeprodukte von bereits zugelassenen und in der Praxis erfolgreich eingesetzten Arzneimitteln. Diese Arzneimittel werden vor allem bei der Bekämpfung schwerer chronischer Erkrankungen, wie bspw. Krebs oder Rheuma verwendet. Nach und nach laufen hierbei jedoch die Patente aus. Als Folge spült es eine Vielzahl von Medikamenten, die die gleiche Wirksamkeit wie die ursprünglich durch Patente geschützten Medikamente aufweisen, auf den Markt. Alleine im Jahr 2019 verdienten Hersteller dieser Biosimilars zwölf Milliarden Dollar. 2025 sollen die Umsätze sogar auf ca. 70 Milliarden Dollar steigen. 

Formycon setzt auf ein Fusionsmolekül

In unseren Augen ist Formycon nicht nur in der Lage Medikamente neu zu entwickeln, sondern auch umzusetzen und erfolgreich auf dem Markt zu etablieren. Etwa vor einem Jahr begann das Forschungsteam von Fromycon mit der Entwicklung eines Medikamentes zur Bekämpfung des Coronavirus. Weltweit betrachtet arbeitet Formycon, geleitet vom Firmenchef Carsten Brockmeyer, auf einem extrem kompetitiven Markt. Im Gegensatz zu Formycon jedoch liegt für die meisten Unternehmen der Fokus auf klassische Antikörper-Medikamente. 

Der Forschungsansatz rund um die klassischen Antikörper-Medikamente wird jedoch seitens der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA nicht mehr unterstützt. Grund dafür ist die Feststellung, dass die Wirkung bei auftretenden Mutationen des eigentlichen Virus überschaubar ist und oft sogar gleich null ist. Formycon hingegen verfolgt hierbei einen Ansatz, der auf die reichhaltige Erfahrung des Unternehmens bezüglich der Biosimilar-Entwicklungen aufbaut. 

Dem Forschungsteam ist es gelungen ein Fusionsmolekül zu entwickeln, welches nicht nur einen Schutz gegen sämtliche Mutationen bietet, sondern darüber hinaus auch nachhaltig wirksam bleibt. Noch in diesem Jahr soll dieses Medikament, bekannt unter dem Arbeitsnamen FYB207, einer klinischen Prüfung unterzogen werden und kann im Idealfall im Rahmen einer Notfallzulassung bereits im Jahr 2022 für Teile Europas und den USA zugelassen und eingesetzt werden.  

Welches Potenzial hat die Formycon-Aktie für Anleger*innen?

Abschließend behandeln wir die Frage, welches Potenzial Formycon für Anleger*innen bietet. Grundsätzlich bringt jedes finanzielle Engagement in junge Unternehmen ein gewisses Risiko mit, selbst wenn Formycon an einem vielversprechenden Medikament zur Bekämpfung einer globalen Pandemie arbeitet. Es sollte jedoch beachtet werden, dass sich Formycon einem sehr starken Industrienetzwerk bedient und darüber hinaus mit wichtigen und bekannten Partnern, wie unter anderem den Gebrüder Strüngmann (ehem. Hexal) zusammenarbeitet. 

Des weiteren ist davon auszugehen, dass Formycon keinerlei Probleme bei der Suche nach einem Partner für die Produktion und den Vertrieb haben wird. All dies spricht in der Tat für einen positiven Ausblick in die Zukunft. Trotz des rasanten Kursanstiegs in den letzten Monaten, erscheint die Bewertung Formycons als recht fair, mit Potenzial nach oben. Experten rechnen bereits mit einer Kursexplosion ähnlich wie bei Biontech.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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