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Die hohen Inflationsraten veranlassten die US-Notenbank FED, die Bank of England und die Schweizer Nationalbank zu Leitzinsanhebungen. Die FED erhöhte die Leitzinsspanne um 75 Basispunkte (BP) auf nunmehr 1,50 % bis 1,75 % und damit mehr als die erwarteten 50 BP. Zu so einem drastischen Schritt sah sich die FED letztmals 1994 veranlasst. Den FED-Mitgliedern zufolge wird der Leitzins in den USA Ende 2022 bei 3,4 % liegen – diese Prognose ist ganze 1,5 % höher als die im März veröffentlichte Prognose. Die EZB hat eine außerordentliche Sitzung durchgeführt, was aufhorchen ließ. Sie steht vor dem Problem, dass die Renditen auf europäische Anleihen anziehen und stark überschuldete Nationen, wie z.B. Italien, Probleme bekommen könnten. Im Gegensatz zur Federal Reserve hat die EZB das Problem, dass sie für die Geldpolitik von 19 unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlich starken Wirtschaften verantwortlich ist. Derzeit steht sie im Konflikt: Inflationsbekämpfung oder Wirtschaftsstabilisierung. Würden Deutschland und Italien jeweils eine unabhängige Zentralbank haben, würden die geldpolitischen Entscheidungen vermutlich sehr unterschiedlich ausfallen. Während Deutschland höhere Zinsen vertragen kann, ist dies bei Italien nicht der Fall.
Die jüngste starke Abwärtsbewegung an den europäischen Börsen setzte sich am gestrigen Donnerstag mit Vehemenz fort. Der Dax, der am 6. Juni 2022 (Pfingstmontag) in der Spitze bei 14.709 Punkten notiert hatte, stürzte am Donnerstag auf 13.007 Punkte ab. Damit verlor er in acht Handelstagen rund 11,6 % an Wert. Seit der Veröffentlichung der Inflationsdaten hat sich der S&P 500 um 7 % ermäßigt. Der Nasdaq 100 hat rund 8 % verloren.
Für Gegenwind an den Märkten sorgt nach wie vor die stark steigende Inflation, die nun auch von den westlichen Zentralbanken mit einer spürbar restriktiveren Geldpolitik gekontert wird. Des Weiteren war am Freitag großer Verfallstag, der sogenannte Hexensabbat. Zu diesen Terminen entwickeln sich die Wertpapierkurse möglicherweise unabhängig von den Unternehmensnachrichten und der aktuellen wirtschaftlichen Lage, weil die verfallenden Futures und Optionen auf Einzelaktien und Indizes einen zusätzlichen Einflussfaktor bilden. Der große Verfall kann technisch betrachtet kurzfristig einen Tiefpunkt darstellen, gerade auch nach einem vorherigen deutlichen Abverkauf. Der Dow Jones Index befand sich vor sieben Handelstagen noch ca. 3.000 Punkte höher.
Anders als der Gesamtmarkt konnte sich die Aktie der Deutschen Börse in dieser Woche präsentieren und die Woche mit einem Kursplus beenden. Neben positiven Stimmen von der US-Bank JPMorgan und Warburg gab die Einschätzung Auftrieb, dass die Deutsche Börse am stärksten von der Kombination aus steigender Volatilität und anziehenden Zinsen profitiere. Die Aktien der europäischen Börsenbetreiber haben sich besser als der restliche Finanzsektor entwickelt, zuletzt aber trotz gestiegener Konsensschätzungen nachgegeben. Dies habe die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) unter das Niveau der Vergangenheit sowie jenes der globalen Wettbewerber gedrückt. Des Weiteren wird davon ausgegangen, im zweiten Quartal dank hoher Marktschwankungen an den hervorragenden Jahresstart anknüpfen zu können. Weiterhin zählen sie mit einem Plus von 5 % zu den wenigen Dax-Gewinnern des laufenden Jahres.
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