Episode #027

Digitaler Euro: Wie lange bleibt das Bargeld noch erhalten? | Kai Heinrich im Interview

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Der klassische Euro ist mittlerweile etwa 20 Jahre alt – jetzt soll er digitalisiert werden. Die Europäische Zentralbank hat kürzlich einen entsprechenden Plan vorgeschlagen und ein Research-Team eingerichtet. In den nächsten zwei Jahren sollen die Kerneigenschaften des digitalen Euros ermittelt und umgesetzt werden. Fragen hierzu stellt Börsenmoderator Andreas Franik an Kai Heinrich, Fondsmanager und Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG. Viel Spaß beim Hören!

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Der Euro soll digital werden

In den nächsten zwei Jahren sollen die Eigenschaften des digitalen Euros festgelegt werden, hierfür wurden Forschungsgruppen für die nächsten zwei Jahre gegründet. Woher kommen jedoch die Pläne der EZB für einen digitalen Euro? Laut Kai Heinrich ist der Bitcoin ein Verstärker für das Thema. Der Erfolg der Kryptowährungen beschleunigt dies ebenfalls.

Wird es künftig noch eine Zukunft ohne digitales Zentralbankgeld in einem globalen Wettbewerb geben?

Andere Notenbanken, beispielsweise in China und Schweden, machen es vor – sind wir somit nicht jetzt schon mit einem digitalen Euro zu spät dran? Dies beantworten wir in der aktuellen Episode. Wir fragen uns auch, was die Motivation der Notenbanken ist. Aktuell gibt es über 80 Projekte zu dem Thema. Die EZB möchte vor allem verhindern, die Kontrolle über das Geld zu verlieren. Ziel ist eine zentrale, regulierte Alternative anzubieten, hauptsächlich zum Schutz der Investoren und um einen Kontrollverlust zu vermeiden.

Könnte die damit einhergehende Überprüfbarkeit ein Nachteil für die Bevölkerung sein?

Die EZB positioniert sich hier klar, die Einführung eines digitalen Euros soll nicht zulasten des Bargeldes gehen. Vielmehr soll sie eine Ergänzung sein, wie es auch bei der Kartenzahlung der Fall ist. Der digitale Euro soll ermöglichen, mit dieser zusätzlichen Variante, ohne Zeitverzögerung zahlen zu können.

Wird der Bargeldverbrauch demzufolge reduziert oder abgeschafft?

Dies sieht Kai Heinrich als unwahrscheinlich an, jedoch muss mit allem gerechnet werden. In der Politik kommt es bekanntlich oft anders als erwartet.

Wie wird der Einfluss auf das klassische Banksystem bewertet? Fällt die klassische Sparkasse zukünftig aus dem System?

Dies ist ein naheliegender Gedanke. Derzeit bindet die Zentralbank die Geschäftsbanken bei der technischen Abwicklung mit ein. Zudem besteht aktuell kein Interesse, die Geschäftsbanken auszuschließen. Im Gespräch stellt sich außerdem die Frage, ob der digitale Euro vorerst auf 3.000 Euro begrenzt werden soll.

Kryptowährungen werden als das neue Gold bezeichnet. Wie steht es aktuell um das klassische Gold?

Die Kursschwäche in der letzten Zeit war laut Kai Heinrich nicht vorhersehbar. Der Realzins ist negativer als noch vor einem Jahr, dies sollte eigentlich für die Edelmetalle sprechen. Die Notenbanken sprechen derzeit von einer vorübergehenden Inflation. Kai Heinrich glaubt jedoch, dass sie dies nicht ist. Gold und auch die anderen Edelmetalle sowie Goldminen kommen aktuell wieder zurück. Diese sind weiterhin eine tolle Ergänzung für die anderen Assetklassen.

Wie werden Kryptowährungen in den Plutos Fonds abgebildet?

Das Fondsmanagement beurteilt Werte nach der relativen Stärke. In den Plutos Fonds ist eine direkte Investition in Kryptowährungen nicht möglich. Hingegen kann in Krypto-Profiteure, wie Nvidia, investiert werden. Seit August dieses Jahres können die Kunden der Plutos Vermögensverwaltung AG auch Kryptowährungen im Rahmen der Vermögensverwaltung in ihre Portfolios einfließen lassen. Mehr dazu hier.

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