Bitcoin und technische Analyse

Wer mit Kryptowährungen handelt und damit Gewinne erzielen will, muss wissen, wann die Kurse fallen oder steigen. Eine klassische Methode zur Kursprognose bei Aktien ist die technische Analyse, bei welcher ein Kurschart auf Trends oder besondere Formationen untersucht wird.

Inhaltsverzeichnis

Kryptowährungen wie der Bitcoin sind besonders unter Tradern beliebt. Doch lassen sich die Kurse mit klassischen Methoden wie der Chartanalyse genau wie bei Aktien prognostizieren, um von der Wertentwicklung zu profitieren?

Bitcoin und technische Analyse

Wer mit Kryptowährungen handelt und damit Gewinne erzielen will, muss wissen, wann die Kurse fallen oder steigen. Eine klassische Methode zur Kursprognose bei Aktien ist die technische Analyse, bei welcher ein Kurschart auf Trends oder besondere Formationen untersucht wird. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, ob die Chartanalyse auch bei Kryptowährungen anwendbar ist, und zeigen Beispiele für den Bitcoin auf.

Was bedeutet technische Analyse?

Die technische Analyse, auch als Chartanalyse bekannt, ist eine Methode zur Prognose von Wertpapierkursen. Analysten machen sich dabei die Annahme zunutze, dass in den Preisen eines Wertpapiers alle zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbaren Marktinformationen verarbeitet sind und diese eine entsprechende Signalwirkung besitzen. Auf diese Weise bestimmen sie anhand von Kursen und Umsätzen zukünftige Kursentwicklungen und treffen ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen.

Alles, was Sie als Anleger zur technischen Analyse benötigen, sind Kursdaten, die in einem Chart grafisch aufbereitet sind. Daraus lassen sich Trends und spezielle Kursmuster erkennen. Zum Beispiel können vergangene Hoch- und Tiefpunkte zu Widerstands- und Unterstützungslinien verbunden werden. Ein anderes bekanntes Ein- und Ausstiegssignal ist das „Goldene Kreuz“. Anspruchsvoller wird es, wenn mathematisch ermittelte Indikatoren wie Oszillatoren eingesetzt werden. Der Vielfalt an Methoden sind dabei (fast) keine Grenzen gesetzt.

Wenn Sie mehr über die Methoden der Chartanalyse erfahren möchten, lesen Sie unseren ausführlichen Beitrag zur technischen Analyse.

Nicht nur für Aktien: Technische Analyse bei Kryptowährungen

Die Chartanalyse lässt sich theoretisch auf alle Handelsgegenstände anwenden. Bereits im 16. Jahrhundert analysierten Händler die Preise an der japanischen Reisbörse mithilfe von Candlestick-Chartformationen. Ende des 19. Jahrhunderts legte Charles Dow den Grundstein für die Trendanalyse bei Aktien, seine Arbeit ist als „Dow-Theorie“ bekannt.

Das System lässt sich im Grunde auf jegliche Art von Märkten und Handelsgegenstände übertragen. Viele Kursmuster basieren weniger auf den fundamentalen Fakten für einzelne Wertpapiere als auf massenpsychologischen Phänomenen. Übertreibungen, Unsicherheit, Euphorie oder Panik – die psychologischen Grundlagen für die Handelsaktivitäten an der Börse sind ganz unabhängig vom Handelsobjekt immer gleich und kündigen sich oft im Vorfeld durch bestimmte Kursverläufe oder Umsatzentwicklungen an.

Die bekannten Analysetechniken lassen sich auch auf Kryptowährungen übertragen. Dies funktioniert unserer Erfahrung nach sehr gut bei allen Währungen, die liquide gehandelt werden. Wichtig für ein aussagekräftiges Chartbild ist nämlich eine hohe Kursdichte. Die Achillesferse vieler Kryptowährungen ist ihre noch kurze Vergangenheit: Nur wenige verfügen über eine ausreichende Kurshistorie, um langfristige Trends mit technischen Analysemethoden zu identifizieren. Dafür ist dann schlichtweg noch nicht genug Kursmaterial vorhanden. Gerade bei neuen Kryptowährungen eignet sich die Chartanalyse deswegen nur für kürzere Zeiträume, wie zum Traden und nicht für das klassische Buy and Hold.

Technische Analyse beim Bitcoin

Der Bitcoin ist eine der Kryptowährungen, die sich besonders gut für die technische Analyse eignen. Dieser liefert die nötige Liquidität und eine ausreichende Kurshistorie. Die älteste Kryptowährung wird bereits seit 13 Jahren gehandelt. Genug, um langfristige Trends zu analysieren und aussagekräftige Ein- und Ausstiegssignale fürs Trading zu erhalten. Im Folgenden haben wir drei Beispiele für Sie aufbereitet.

1. Golden Cross 2017 und 2019

Der Indikator ist eine der bekanntesten und einfachsten Methoden der technischen Analyse. Grundlage sind zwei gleitende Durchschnitte auf 50- und 200-Tage-Basis. Ein goldenes Kreuz entsteht, wenn sich beide Linien kreuzen. Dieser Punkt markiert den Ein- und Ausstieg in einen bestehenden Trend. Bisweilen entstehen jedoch Fehlsignale, sodass viele Trader den Golden Cross zusammen mit anderen Indikatoren nutzen.

Wie Anleger mittels des Golden Cross an den langfristigen Trends des Bitcoins teilhaben konnten, zeigt der folgende Chart. Typisch ist, dass der Ein- und Ausstieg verzögert und nicht an den Höchst- und Tiefpunkten angezeigt wird. Wer dem Indikator folgte, konnte an den Boomphasen 2017 und 2019 zu großen Teilen profitieren.

Bitcoin Chart: Boom 2017 und 2019

2. Supertrend-Indikator 2017 bis 2019

Mit dem Supertrend-Indikator lassen sich steigende und fallende Phasen innerhalb größerer Trends identifizieren. Dies ist besonders für Trader interessant und funktioniert wie folgt: Der Indikator markiert Aufwärtstrends in Grün und Abwärtstrends in Rot, an denen sich Händler mit Ein- und Ausstieg orientieren können.

Der Supertrend lässt sich zudem mit anderen Chartanalyseinstrumenten kombinieren, um Fehlsignale zu reduzieren. Mit dem gleitenden Durchschnitt über 200-Tage wie in diesem Beispiel des Bitcoin-Booms 2017: Liegt der Kurs oberhalb des Trendindikators, nutzen Trader nur die grünen Einstiegssignale des Supertrends und umgekehrt. Auf diese Weise konnten Investoren den Ausstieg bereits vollziehen, bevor andere Trendindikatoren, wie das goldene Kreuz, ihn anzeigten und dadurch Verlusten entgehen.

Bitcoin: Boom 2017

3. Wimpelformation 2018

Wimpel und Flaggen bilden klassische Ein- und Ausstiegssignale, die sich aus den Trendlinien von Kurscharts ergeben. Nach dem Boom 2017 bildete sich dieses rechtwinklige Dreieck, welches den bestehenden Abwärtstrend des Bitcoins bestätigte. Mit Vollendung der Formation brach der Kurs noch einmal drastisch ein.

Bitcoin: Wimpel-Chartformation 2018

Fazit: Technische Analyse beim Bitcoin sinnvoll anwendbar

Die technische Analyse wird schon seit mehreren Jahrhunderten zur Prognose von Kursentwicklungen bei verschiedensten Handelsgütern angewandt. Von professionellen Investoren und Tradern wird sie heute vor allem bei Aktien, Rohstoffen und Indizes genutzt. Die Methoden können auch auf Kryptowährungen übertragen werden, da unabhängig vom Markt immer die gleichen psychologischen Phänomene für bestimmte Kursformationen verantwortlich sind. Je reger der Handel und je länger die Kurshistorie, desto hochwertiger fallen die Ergebnisse aus. Besonders der Bitcoin eignet sich für die technische Analyse, für ihn lassen sich langfristige Trends und kurzfristige Tradingsignale identifizieren.

Lesen Sie gerne auch unseren Artikel Antizyklische Aktien: Souverän durch alle Marktphasen.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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