Episode #013

Kein Stimmungswechsel an den Börsen

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Während sich die Ukraine-Krise zuspitzt, beendeten die Börsen die letzten fünf Handelstage negativ. Sowohl der Donnerstag als auch der Freitag sorgten nicht für die erhoffte Entspannung an den internationalen Börsen. Mehr dazu hier.

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Während sich die Ukraine-Krise zuspitzt, beendeten die Börsen die letzten fünf Handelstage negativ. Sowohl der Donnerstag als auch der Freitag sorgten nicht für die erhoffte Entspannung an den internationalen Börsen.

Viele Unternehmen unter Abgabedruck

Die zunehmende Volatilität ist neben den geopolitischen Spannungen weiterhin auf die angekündigten Zinssteigerungen der amerikanischen Zentralbank Federal Reserve zurückzuführen. Der Abverkauf der hochbewerteten Technologietitel setzte sich letzte Woche fort, sodass die Nasdaq 100 auf Wochenbasis 7,51 % nachgab. In der kommenden Woche werden einige Tech-Giganten, darunter der Softwarehersteller Microsoft und der Automobilhersteller Tesla, ihre Zahlen veröffentlichen. Bis dato konnten die bereits veröffentlichten Zahlen der Berichtssaison zu keinem Stimmungswechsel an den Börsen führen. Insbesondere die Aktie des Streamingdienstes Netflix stand nach Bekanntgabe der Q4-Zahlen unter erheblichem Abgabedruck. Nachbörslich gab die Aktie 20 % nach, obwohl der Konzern in den letzten drei Monaten 8,28 Millionen neue Nutzer gewinnen konnte. Die schlechten Geschäftsaussichten durch eine zunehmende Konkurrenz und die damit verbundenen steigenden Kosten und geringeren Margen bewegten Aktionäre dazu, sich von ihren Beständen zu trennen. Daher kam es trotz des Umsatz- und des Gewinnwachstums von 16 % bzw. 12 % zu der erheblichen Neubewertung des US-Unternehmens. Auf Wochenbasis gab die Aktie um 23,93 % nach.

Siemens verbüßt Kursverluste

In Deutschland sind die Aktien einiger Unternehmen aufgrund von schlechten Quartalszahlen ebenfalls unter erheblichen Abgabedruck geraten. Demzufolge musste beispielsweise Siemens Energy, eine Abspaltung des Siemens Konzerns, signifikante Kursverluste hinnehmen. Die spanische Tochter, Siemens Gamesa, welche im Bereich der nachhaltigen Energielösungen insbesondere im Bereich der Windenergie tätig ist, erzielte für die Monate Oktober bis Dezember einen operativen Verlust von 300 Millionen Euro. Das Management begründete dieses Ergebnis mit den unterbrochenen Lieferketten, sodass Projekte nicht wie geplant fertig gestellt werden konnten. Die Aktie des Mutterkonzerns Siemens Energy als auch die Aktie von Siemens Gamesa gaben am vergangenen Freitag 14,12% bzw. 10,85 % nach.

Habeck für schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energie

Neben unterbrochenen Lieferketten leidet die komplette Branche unter steigenden Kosten und einer komplexen Bürokratie, dadurch sehen die Aussichten und Geschäftszahlen bei Konkurrenten wie Nordex und Vestas nicht wesentlich besser aus. Am Donnerstag sprach sich der Bundesminister für Klimaschutz und Vizekanzler Robert Habeck in München für einen schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energie aus, er möchte hierzulande einen ökologischen Patriotismus etablieren. Um die Energiewende erfolgreich durchzuführen, beabsichtigt er deutlich mehr Windräder als in der Vergangenheit zu installieren.

Kryptowährungen verbunden mit regulatorischen Risiken

Neben den negativen Entwicklungen des nachhaltigen Energiebereichs bereiteten Kryptowährungen Investoren ebenfalls Sorgen. Der Bitcoin, die digitale Leitwährung, fiel zwischenzeitlich unter die Marke von 35.000 US-Dollar. Die alternativen Währungen wie Solana, Cardano oder Binance Coin mussten teilweise zweistellige Kursrückgänge hinnehmen. Während des Wechsels der expansiven Geldpolitik ist die neue digitale Asset-Klasse zunehmenden regulatorischen Risiken ausgesetzt. Dementsprechend gab die russische Regierung letzte Woche bekannt, dass der Bitcoin voraussichtlich aufgrund des hohen Energieverbrauches verboten werden würde. Des Weiteren sehe die russische Zentralbank die Finanzstabilität und die geldpolitische Souveränität des Landes durch einen starken Bitcoin gefährdet.

Positive Neuigkeiten für Silber

Positive Neuigkeiten gab es hingegen von dem Edelmetall Silber. Aufgrund einer höheren Nachfrage und der steigenden Inflation stieg der Preis des Metalls in der zurückliegenden Woche um 5,80 %. Schließlich bleibt abzuwarten, ob die Edelmetalle Gold und Silber von den aktuellen Entwicklungen nachhaltig profitieren können.

Aktuelle Börsenzahlen

Während letzte Woche bekannt wurde, dass die Anzahl an deutschen Aktionären rückläufig ist, tendierten die Börsen, wie bereits eingangs erwähnt, zur Schwäche. Der deutsche Leitindex DAX schloss die Woche mit einem Minus von 1,76 % ab. Der EUROSTOXX 50 wies einen Verlust von 1 % auf. Die NASDAQ 100 musste einen Kursverlust von 7,51 Prozentpunkten verzeichnen. Der Dow Jones schloss die Woche mit einem Minus von 5,12 % ab. Der S&P 500 gab 0,30 Prozentpunkte nach, wobei sich eine Feinunze (Gold) auf Wochenbasis um 0,87 % verteuerte. Letzten Freitag lag der Preis einer Feinunze bei 1833,60 US-Dollar. Eine virtuelle Münze des Bitcoins beendete die zurückliegende Woche mit einem Minus von 16,97 %.

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