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Starke Quartalszahlen und moderate Zinserhöhungen sorgten in der vergangenen Woche für Erholungen an den Börsen. Am vergangenen Mittwoch gab die Federal Reserve bekannt, dass sie den Leitzins um weitere 75 Basispunkte erhöhen wird, um die Inflation, welche derzeit bei 9,1 % liegt, zu bekämpfen. In Europa stieg die Teuerungsrate auf 8,9 %, dies entspricht dem stärksten Anstieg seit dem Bestehen des Euro-Raums.
Die Spanne des amerikanischen Leitzinses befindet sich somit zwischen 2,25 % und 2,50 %. Einige Marktteilnehmer hatten einen noch größeren Anstieg erwartet, was sich in den Aktienmärkten und den Unternehmensbewertungen positiv widerspiegelte. Durch die Erhöhung werden Kredite für Unternehmen und Konsumenten teurer, womit die Konjunktur geschwächt werden könnte. Ein Indikator dafür ist neben dem Bruttoinlandsprodukt die Arbeitslosenquote, welche sich in den Staaten derzeit bei 3,6 % befindet. Die aktuelle Anzahl der Arbeitssuchenden befindet sich nahezu auf dem Vor-Corona-Niveau im Februar 2020.
In Europa und Amerika stiegen die großen Major-Indizes. Der DAX befindet sich auf dem höchsten Niveau seit Mitte Juni. Dies ist auch auf die positiven amerikanischen Konjunkturdaten zurückzuführen. Die Amerikaner haben im Monat Juni 1,1 % mehr als im Vormonat ausgegeben. Die digitale Kryptowährung Bitcoin konnte auch von Kapitalzuflüssen profitieren. Eine virtuelle Münze pendelt derzeit um 24.000 US-Dollar.
Nachdem die europäischen Ölkonzerne im Laufe der letzten Woche ihre Quartalsberichte veröffentlicht hatten, legten am Freitag die beiden amerikanischen Schwergewichte Chevron und Exxon Mobil, trotz eines teilweise stagnierenden Ölpreises, nach. Rekordgewinne der beiden Unternehmen ließen am Freitag die Aktienkurse um 8,90 % und 4,63 % steigen. Am Abend zuvor öffneten die beiden Technologiegiganten Amazon und Apple ihre Bücher. Die Aktie des größten Onlinehändlers und Cloudanbieters legte am Freitag um 10,4 % zu. Die Aktie des I-Phone-Herstellers stieg auf Wochensicht um 5,49 % an. Investoren konnten sowohl durch die optimistischen Ausblicke als auch durch die in Q2 erzielten Umsätze befriedigt werden. Die Inflation und die damit sinkende Kaufkraft hielt Kunden nicht, wie von einigen Marktbeobachtern befürchtet, davon ab, die angebotenen Dienstleistungen und Güter in Anspruch zu nehmen. Bei Apple war der Verkaufsschlager des weltweit bekannten Smartphones ausschlaggebend, sodass der Konzern den erzielten Umsatz um 2 % auf 83 Milliarden Dollar steigern konnte. Nahezu 50 % sind auf das I-Phone zurückzuführen. Amazon konnte den Umsatz um 7 % steigern, wobei das Unternehmen einen Nettoverlust erzielte. Dieser ist jedoch auf das Investment in den amerikanischen Elektroautobauer Rivian zurückzuführen. Das Investment verursachte einen Verlust von 3,9 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn von 1,9 Milliarden sorgte somit für einen Nettoverlust von 2 Milliarden US-Dollar. Operativ konnte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertreffen.
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