Impact Investing: die Geldanlage für eine lebenswerte Zukunft?

In Zeiten von globaler Unsicherheit und steigender Zinsen suchen Investoren nach alternativen Anlagemöglichkeiten, um neue Renditechancen zu realisieren. Hierbei liegen insbesondere nachhaltige Investments im Trend, auch bekannt unter dem Begriff „Impact Investing“. Was genau diese Anlagestrategie auszeichnet und worauf Sie beim Kauf nachhaltiger Werte achten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Impact Investing?

Impact Investing beschreibt eine Form einer nachhaltigen Geldanlage. Der Ansatz verfolgt neben einer guten Rendite eine positive und messbare Wirkung auf die Gesellschaft und Umwelt. Durch die soziale und ökologische Komponente unterscheidet sich Impact Investing von klassisch renditegetriebenen Investments. Somit fungiert diese Strategie als Brücke für renditeorientierte Investitionen und Nachhaltigkeit. Die investierten Gelder sollen helfen wirtschaftliche, gesellschaftliche sowie ökologische Herausforderungen anzugehen.

Warum ist Impact Investing wichtig?

In den nächsten Jahren muss die Menschheit einer Vielzahl an sozialen und ökologischen Herausforderung entgegentreten. Die zunehmende Klimaerwärmung, globale Wasserknappheit sowie Krankheiten und Armut erfordern politische, aber auch wirtschaftliche Anstrengungen. In 2015 präsentierten die Vereinten Nationen die 17 sogenannten „Sustainability Development Goals“ (SDGs), um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Eines dieser Ziele erwähnt die Notwendigkeit von Kooperationen. Alle Akteure stehen in der Verantwortung einen Beitrag zu leisten. Dies gilt insbesondere für die Finanzwelt, da hohe Kapitalsummen zur Erreichung der SDGs notwendig sind. Im Rahmen von Impact Investing können institutionelle und private Anleger gezielt zum Erfolg der angestrebten Ziele beitragen. 

Welche Anlagemotive haben Impact Investoren?

Immer mehr Investoren sehen sich in der Verpflichtung mit ihren Investments einen positiven Mehrwert für die Gesellschaft zu leisten. Die Ambitionen gehen über reine Renditeinteressen hinaus. Umfragen haben ergeben, dass Impact Investoren folgende Motive für ihre nachhaltige Anlagestrategie angeben:

  • Beitrag zum Klimaschutz
  • Beitrag zu sozialen Verbesserungen
  • Sozialverträgliche Rendite erwirtschaften

Neben privaten Anlegern ist beim Impact Investing ein wachsender Anteil institutioneller Investoren zu beobachten. Großbanken sowie Versicherungskonzerne setzen vermehrt auf nachhaltige Geldanlagen, auch um ihre soziale Reputation zu verbessern. Ein Hauptmotiv bleibt dennoch die Maximierung der Rendite, da Impact Investing durchaus vielversprechende Renditen aufweisen konnte.

Inwiefern unterscheidet sich Impact Investing von anderen Nachhaltigkeitsstrategien?

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen nachhaltigen Investmentstrategien. SRI (sozial verantwortliche Investitionen) beispielsweise verfolgt einen gewinnorientierten Ansatz und schließt diverse problematische Geschäftsfelder aus, welche einen negativen Einfluss auf die Gesellschaft und Umwelt haben. Hierzu gehören unter anderem Tabak, Glücksspiel oder Waffen. 

Der ESG-Ansatz hingegen fokussiert sich auf die drei Bereiche der Umwelt (Environment), dem Sozialem (Social) und der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Governance). Somit werden zum Beispiel nur Unternehmen ins Portfolio aufgenommen, welche einen Beitrag zum Klimaschutz leisten oder welche sich für gute Arbeitsbedingungen einsetzen. 

Impact Investing inkludiert ESG-Kriterien, geht jedoch noch einen Schritt weiter. Neben Angaben zu der Rendite muss die Wirkung der sozialen und ökologischen Ziele messbar belegt werden. Somit soll dem Investor der Impact, also die Wirkung, seines Investments verständlich dargestellt werden. Während einige Investmentfirmen dazu ihre eigenen Kennzahlen entwickeln, arbeitet die Bundesinitiative für Impact Investing an allgemeinen Standards, um eine transparente Messung zu ermöglichen.

Wie wird der Impact gemessen?

Um die tatsächliche Wirkung eines Investments zu evaluieren, werden Leistungs-KPIs (key performance indicators) herangezogen, welche keinen finanziellen Hintergrund haben. Da es sich bei Impact Investing um einen recht neuen Investmentansatz handelt, bedarf es der kontinuierlichen Verbesserung dieser KPIs. Die Impact Reporting and Investment Standards (IRIS+), entwickelt von der Rockefeller Foundation, bieten jedoch einen guten Ansatz. Beispiele für KPIs zur Wirkungsmessung sind unter anderem:

  • Anzahl gepflanzte Bäume
  • Liter gespartes Wasser
  • Produzierter Ökostrom
  • Anzahl neu entstandener Jobs
  • Ökologischer Fußabdruck (Emission in Tonnen)

Welche Anlagemöglichkeiten gibt es beim Impact Investing?

Insbesondere für private Anleger ergibt sich die Frage, welche Geldanlagen es beim Impact Investing gibt. Der Großteil des Angebotes ermöglicht insbesondere institutionellen Anlegern den Zugang zum Impact Investing. Aufgrund von steigender Nachfrage seitens privater Anleger, haben viele Banken und Fondsgesellschaften diverse Produkte für kleinere Investitionsbudgets auf den Markt gebracht. Hierzu gehören:

Beteiligungen: Hierbei handelt es sich um Anlagen außerhalb des regulierten Finanzmarktes. Anleger können somit Anteile an ökologisch orientierten Unternehmen erwerben. Diese Art von Investment wird auch Wagniskapital genannt und ist mit hohen Risiken verbunden

Mikrofinanzfonds: Hierbei werden Kleinkredite an Menschen und Selbstständige in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt. Kleine Kredite können hier bereits Großes bewirken und erlauben die Bekämpfung von Armut und Krankheiten. Die Rendite für Kapitalgeber erfolgt im Rahmen von gezahlten Zinsen. Diese Art von Investment wird oft kritisch hinterfragt, da sehr hohe Zinsen verlangt werden, um hohe Ausfallrisiken zu kompensieren.

Social Impact Fonds und Offene Impact Fonds: Social Impact Fonds agieren als Vermittler zwischen Impact Investoren und nachhaltig orientierten Unternehmen. Oft sind Mindestanlagen in sechsstelliger Höhe erforderlich, weshalb hauptsächlich wohlhabende Privatpersonen oder Family Offices von diesem Angebot profitieren. 

Offene Impact Fonds hingegen sind für die Mehrheit attraktiver, da keine hohen Mindestanlagen erforderlich sind. Fonds richten hierbei ihre Anlagestrategie nach ESG- oder SDG-Kriterien und informieren die Anleger über den gemessenen Impact.

Green Bonds: Staaten sowie Banken emittieren Anleihen, mit Hilfe deren ökologische Projekte wie der Bau von Windparks finanziert werden sollen. Anleger erwirtschaften eine Rendite im Rahmen von der Verzinsung und das Risiko hängt von der Bonität des jeweiligen Emittenten ab.

Welche Renditeerwartung gibt es

Der vielverbreitete Irrglaube, Nachhaltigkeit und Rendite lasse sich nicht vereinen, ist grundsätzlich falsch. Vergleiche haben ergeben, dass bei langfristiger Betrachtung die Entwicklung von Impact Investments nicht von Renditen klassischer Anlagen abweicht. Häufig ist sogar ein positiver Einfluss auf den Anlageerfolg zu beobachten. Da die meisten Impact Investoren jedoch einen positiven Beitrag in Hinsicht auf Ökologie und Klimaschutz leisten wollen, ist Renditemaximierung nicht ausschlaggebend. 

Fazit: Impact Investing erlebt starken Aufwind

Der Markt für „Impact Investing“ wächst rasant. Im Rahmen der Klimaerwärmung und Umweltkatastrophen spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle, auch an den Finanzmärkten. Diese legen den Grundstein für die Finanzierung von nachhaltigen Projekten auf globaler Ebene. Während in den vergangenen Jahren insbesondere institutionelle Anleger nachhaltige Investments tätigen konnten, steigt nun auch das Angebot für private Investoren im Rahmen von Green Bonds oder Impact Fonds. Investoren verfolgen neue Anlagemotive und wollen mit ihren Geldern einen positiven Beitrag zur Gesellschaft und einer lebenswerten Umwelt leisten. Dieser Beitrag kann mit Hilfe diverser Kennzahlen gemessen werden. Zu diesen Kennzahlen gehören unter anderem eingespartes Wasser in Litern oder die Anzahl gepflanzter Bäume durch das jeweilige Unternehmen. Neben sozial geprägten Anlagemotiven bietet „Impact Investing“ vielversprechende Renditen auf lange Sicht, was in Zeiten von Unsicherheiten an den Kapitalmärkten durchaus attraktiv ist.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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