Core-Satellite-Ansatz versus Modulare Vermögensverwaltung

Anleger suchen heute nach Strategien, die Stabilität und Renditechancen vereinen. Der Core-Satellite-Ansatz gilt dabei als Klassiker: ein sicherer Kern wird durch renditestarke Satelliten ergänzt. Doch mit wachsender Nachfrage nach Individualisierung und Flexibilität gewinnt die Modulare Vermögensverwaltung an Bedeutung. Sie erlaubt es, Portfolios aus einzelnen Themenmodulen zusammenzustellen – passgenau auf persönliche Ziele und Risikoprofile abgestimmt.
Core-Satellite-Ansatz versus Modulare Vermögensverwaltung
Der Core-Satellite-Ansatz ist eine beliebte Anlagestrategie in der klassischen Vermögensverwaltung, bei der ein Portfolio in einen sicheren Kern und gezielte Ergänzungen unterteilt wird.
Dabei wird das Portfolio in Hauptbestandteile aufgeteilt:
- Core (Kern): Der Großteil des Vermögens (typisch 60–80 %) wird in breit gestreute, kostengünstige und risikoarme Direktinvestments oder Anlagen wie ETFs investiert. Ziel ist es, eine stabile Marktperformance und Grundrendite zu erzielen.
- Satellites (Satelliten): Die restlichen 20–40 % fließen in aktiv gemanagte, themen- oder branchenspezifische Investments. Diese sind risikoreicher, bieten aber Chancen auf eine Überrendite. Beispiele sind Sektor-ETFs, Einzelaktien oder alternative Anlageklassen.
Quelle: cash.ch
Vorteile und Anwendung
- Risiko und Rendite: Das Kernportfolio sorgt für Stabilität, während die Satelliten gezielt für Renditechancen und Diversifikation sorgen.
- Flexibilität: Satelliten-Investments können leicht ausgetauscht werden, um auf Markttrends und individuelle Ziele zu reagieren.
- Kombination aus passivem und aktivem Management: Der Kern ist meist defensiv aufgebaut, die Satelliten werden aktiv gesteuert, um gezielt Chancen zu nutzen.
- Individuelle Bedürfnisse: Der Ansatz eignet sich besonders gut, um unterschiedliche Renditeziele mit unterschiedlicher Risikotragfähigkeit im Portfolio unterzubringen.
Ursprung und Entwicklung
Die Strategie ist eine Weiterentwicklung der modernen Portfoliotheorie von Harry Markowitz (1950er Jahre) und wurde in den 1970er Jahren um Aspekte der Markteffizienzhypothese ergänzt.
Der Core-Satellite-Ansatz verbindet somit Stabilität mit gezielten Renditechancen und bietet teilweise Flexibilität.
Kritik am Core-Satellite-Ansatz
Der Core-Satellite-Ansatz bietet zwar viele Vorteile, bringt aber auch einige Nachteile und Kritikpunkte mit sich, durch die er Erwartungen mitunter nur teilweise erfüllen kann.
Hier sollte in erster Linie die Renditeerwartung kritisch hinterfragt werden, denn selbst der Core-Teil, der als sicher gilt, kann in Krisenzeiten Verluste erleiden. Auch die Satelliten versprechen keine garantierte Überrendite, sondern bergen zum Teil erhebliche Risiken, da es sich meist um konkrete Wetten auf Outperformance handelt, was gleichzeitig Klumpenrisiken bergen kann. Deshalb wird die Erwartungshaltung in der Praxis häufig nicht erfüllt.
Die Strategie verlangt Fachwissen, Aufwand und kontinuierliche Überwachung. Gerade die richtige Auswahl und das Timing der Satelliten-Investments machen die Umsetzung anspruchsvoll und zeitintensiv. Besonders die Satelliten, die häufig gewechselt werden, verursachen unter Umständen höhere Transaktionsgebühren und können steuerlich nachteilig sein. Dadurch kann die Kostenstruktur im Vergleich zum Core-Anteil deutlich steigen.
Es gibt bislang wenige wissenschaftliche Studien, die nachhaltig belegen, dass mit der Core-Satellite-Strategie tatsächlich dauerhaft der Markt geschlagen werden kann.
Zusammengefasst bedeutet dies, der Core-Satellite-Ansatz hat Nachteile, weil er in der Praxis entweder zu komplex umgesetzt wird, hohe Erwartungen an aktive Satelliten selten erfüllt werden und Kosten wie auch Klumpenrisiken übersehen werden können. Anleger sollten sich über diese Schwächen im Klaren sein, bevor sie sich für diese Strategie entscheiden.
Modulare Vermögensverwaltung schafft Abhilfe
Die Plutos Vermögensverwaltung hat deshalb die Modulare Vermögensverwaltung entwickelt:
„Durch die Individualisierungsmöglichkeiten der Modularen Vermögensverwaltung können Plutos Kunden mit ihren Vermögensverwaltern eine maßgeschneiderte
Anlagestrategie entwickeln, die optimal auf ihre persönlichen Ziele, Risikotoleranz und Wertvorstellungen abgestimmt ist.“
Wie funktioniert die Modulare Vermögensverwaltung?
Aus einem Angebot von vorläufig neun Aktienmodulen sowie jeweils einem Modul für Anleihen, Krypto und Edelmetalle können Module frei gewählt und kombiniert werden, um ein maßgeschneidertes Portfolio zu erstellen.
Investiert werden immer mindestens zwei und maximal fünf Module, wobei drei oder vier Module idealtypisch kombiniert werden sollten. In Abhängigkeit vom gewünschten Risikoprofil sind nicht alle Kombinationen zulässig, um dem gewünschten Anlageziel zu entsprechen.
Investiert werden immer mindestens zwei und maximal fünf Module, wobei drei oder vier Module idealtypisch kombiniert werden sollten. In Abhängigkeit vom gewünschten Risikoprofil sind nicht alle Kombinationen zulässig, um dem gewünschten Anlageziel zu entsprechen.
Jedes Modul enthält in der Regel zehn Einzeltitel, die nach einem spezifischen Investmentkonzept des jeweiligen Moduls ausgewählt werden. Dies gewährleistet eine fokussierte und durchdachte Anlagestrategie.
Jedes Modul hat einen eigenen Portfoliomanager, der für die Auswahl und Überwachung der Einzeltitel zuständig ist. Die Module bieten Zugang zu spezifischem Fachwissen des jeweils verantwortlichen Managers. Da jedes Modul auf einem eigenen Investmentkonzept basiert, lassen sich zur Risikodiversifikation unterschiedliche Investmentstile kombinieren.
Dank ihrer Fokussierung sind die Module kostengünstiger als thematisch vergleichbare aktive oder passive Fonds.
Sollten sich auf Basis von häufig geäußerten Kundenwünschen oder auf Basis von Marktveränderungen neue Themen ergeben, für die sich das Investment lohnt, werden zukünftig weitere Module zur Auswahl angeboten.
Die Module im Überblick
Quelle : Plutos Vermögensverwaltung AG
Kritik an der Modularen Vermögensverwaltung
Die Modulare Vermögensverwaltung ist gegenüber dem Core-Satellite-Ansatz in vielen kritischen Punkten verbessert, dennoch müssen einzelne Punkte beachtet werden:
Die Titelkonzentration auf Einzelmodulbasis kann eine höhere Volatilität bedeuten, weshalb nicht alle Kombinationen von Modulen – unabhängig vom individuellen Risikoprofil – sinnvoll sind.
Der Wechsel von Modulen ist im Rahmen des jeweiligen Risikoprofils möglich, verursacht aber Transaktionskosten und löst gegebenenfalls eine Steuerpflicht bei Veräußerungsgewinnen aus.
Fazit
Die Modulare Vermögensverwaltung bietet gegenüber dem Core-Satellite-Ansatz einen hohen Grad der Individualisierung für Kunden und ihre Vermögensverwalter.
„Exzellenz ist eine Kunst, die durch Training und Gewöhnung erlernt wird. Wir sind, was wir wiederholt tun.“
Aristoteles