Die US-Notenbank senkte den Leitzins um 25 Basispunkte

Konjunktur & Rentenmärkte
Die lang erwartete Zinssenkung ist nun erfolgt – entgegen mancher Spekulationen wurde der Leitzins um 25 Basispunkte und nicht um 50 gesenkt. Dies führte kurzfristig zu roten Zahlen an den Märkten, die sich im weiteren Verlauf der Woche jedoch – wie üblich nach einer Zinssenkung – wieder erholten. In der Pressekonferenz nannte Fed-Chair Jerome Powell die Abkühlung des Arbeitsmarktes als Begründung für die Maßnahme. Gleichzeitig betonte er, dass die Fed keinem vorab festgelegten Zinspfad folge, sondern jede Sitzung auf Basis der aktuellen Lage entscheide. Der Markt rechnet dennoch bis Jahresende mit zwei weiteren Senkungen von jeweils 25 Basispunkten. An den Rentenmärkten gab es diese Woche kaum Bewegung. Die Zinsen in Italien und Frankreich näherten sich im Verlauf der Woche einander an, was die weiterhin etwas fragile politische Lage in beiden Ländern widerspiegelt.
Aktienmärkte
Die Rekordjagd an den US-Börsen setzt sich munter fort – angetrieben vor allem von den „Big Tech“-Konzernen. So gehört Alphabet inzwischen zum exklusiven „Three-Trillion-Club“ und erreicht damit eine Marktkapitalisierung von über drei Billionen US-Dollar. Auch Tesla konnte zuletzt Boden gutmachen: Eine Investition von Elon Musk in sein eigenes Unternehmen verlieh dem angeschlagenen E-Auto-Pionier neuen Schwung und half, jüngste Kursverluste auszugleichen. Für Aufsehen sorgte zudem Intel, dessen Aktienkurs am Donnerstag um mehr als 30 % nach oben schnellte, nachdem Nvidia eine geplante Investition in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar angekündigt hatte. Selbst die chinesischen Märkte profitierten von der globalen Tech-Euphorie und schlossen mit deutlichen Gewinnen im grünen Bereich.
Der zuvor stark angestiegene europäische Markt drückte etwas auf die Bremse, was der starken Performance des Euros geschuldet sein könnte. Die von den Rentenmärkten widergespiegelten Unsicherheiten im europäischen Raum halten die weiteren Rekordgewinne zurück.
Das normalerweise antizyklische Gold verzeichnete ebenfalls Rekorde, mit einem Kurs, der zwischenzeitlich an 3.700 Dollar pro Feinunze kratzte. Sinnbildlich für den Gold-Run sind auch die restlichen Edelmetalle, welche sich über das Jahr hinweg um etwa 40 % gesteigert haben.
In dem fortlaufenden Währungsduell liegt klar der Euro vorne, dieser hat sich abermals gegenüber dem Dollar aufgewertet, vorübergehend stand es bei einem Rekordwechselkurs von 1,18 $ pro Euro.
Die japanische Zentralbank belässt den Leitzins unverändert, leitet jedoch einen vorsichtigen Normalisierungsschritt ein, indem sie mit dem schrittweisen Abbau ihrer ETF-Bestände beginnt. Weitere Maßnahmen hängen maßgeblich von den Auswirkungen der US-Zölle sowie von der innenpolitischen Entwicklung ab. Währenddessen verharrt die Inflation über dem Zielwert von zwei Prozent: Die Kernrate lag im August bei 2,7 Prozent nach 3,1 Prozent im Juli, die Gesamtinflation bei 3,3 Prozent.
In Deutschland richtet sich der Blick in der kommenden Woche auf den Geschäftsklimaindex des Münchner ifo Instituts. Das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft fasst die Einschätzungen von rund 9.000 Unternehmen zusammen. Der Index setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der Geschäftslage, die den aktuellen Zustand widerspiegelt, und den Geschäftserwartungen, die einen Ausblick auf die kommenden sechs Monate geben.
Einzelwerte
Ströer hat seine Jahresprognose zurückgenommen. Grund dafür sind anhaltende geo- und makroökonomische Unsicherheiten sowie ein schwächer als erwartet verlaufender Werbemarkt. Das Unternehmen war bislang von einer raschen Einigung im US-Zollstreit und einem starken Schlussquartal ausgegangen. Nun stellt Ströer Umsatz und bereinigtes EBITDA lediglich in Höhe des Vorjahres in Aussicht: rund 2,05 Milliarden Euro Umsatz und etwa 626 Millionen Euro EBITDA. Zuvor hatte das Management ein organisches Wachstum von rund 6,4 Prozent sowie einen überproportionalen Ergebnisanstieg erwartet.
Fresenius Medical Care treibt seine Neuausrichtung „FME Reignite“ weiter voran und erhöht dafür die Beteiligung im Segment Value-Based Care. Konkret fließen 312 Millionen Euro in den Zukauf, zudem wurde ein Aktienkaufvertrag mit den nichtärztlichen Investoren von Interwell Health abgeschlossen. Der ursprünglich für 2022 vorgesehene Zeitplan wird dadurch vorgezogen.
Scout24 stärkt gleichzeitig sein Geschäft in Spanien und übernimmt von EQT die Immobilienplattformen Fotocasa und Habitaclia. Der Unternehmenswert liegt bei rund 153 Millionen Euro, finanziert aus Barmitteln und bestehenden Kreditlinien. Für 2025 erwartet Scout24 rund 60 Millionen Euro Umsatz sowie etwa 11 Millionen Euro Pro-forma-EBITDA. Marken und Management bleiben erhalten. Die Plattformen bringen über 8 Millionen aktive monatliche Nutzer, rund 1 Million Inserate und etwa 14.000 gewerbliche Kunden mit.
Märkte in der vergangenen Woche

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