Märkte mit Verschnaufpause vor der Berichtssaison

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Gute Konjunkturdaten (ISM, Arbeitsmarkt) in den USA hatten, wie berichtet, in der Woche nach Ostern zu einem erneuten Rückgang der Zinssenkungserwartungen geführt und die Kurse an den Aktienmärkten unter Druck gebracht. Der Druck dauerte auch in der letzten Woche an, obgleich sich die Kursverluste (DAX, Dow Jones) insgesamt in Grenzen hielten.

Für Börsianer sind die Kursverluste der letzten zwei Wochen zwar eine folgerichtige Marktreaktion, die einem Außenstehenden aber nicht unbedingt einleuchten muss. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht sind positive Konjunkturdaten zunächst natürlich eine gute Nachricht.

Verständlich ist jedoch auch, dass Börsianer niedrige Zinsen begehren: i) Sie stützen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, ii) Aktien lassen gegenüber Anleihen entsprechend einen höheren Ertrag erwarten und iii) sollte durch eine zu hohe Nachfrage eine Inflation entstehen, dann spiegeln sich die höheren Preise wahrscheinlich auch in höheren Gewinnen wider.

Trotzdem sind die sinkenden Zinssenkungserwartungen in den USA aus unserer Sicht ein positives Konjunktursignal. Die Wirtschaftsdaten zeigen, dass die US-Wirtschaft mit dem aktuellen Zinsniveau gut leben kann – zumindest kurzfristig. Langfristig aber wäre das aktuelle Zinsniveau wohl doch zu restriktive. Daher dürfe die US-Notenbank, vermutlich Mitte der zweiten Jahreshälfte 2024 das Zinsniveau auf dem Weg zu einer geldpolitischen Normalisierung leicht nach unten adjustieren.

Es sieht jetzt so aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) wohl vor der US-Notenbank die Zinsen senken wird. Zwar hat die EZB am Donnerstag, dem 11. April, die Zinsen unverändert gelassen, doch bereits die Pressenmitteilung zu der Entscheidung signalisiert deutlich, dass die EZB zu einer Zinssenkung im Juni bereit ist. Die Konjunkturdaten aus dem Euroraum stehen dem derzeit nicht entgehen, obwohl sie insgesamt den Beginn einer Erholung zeigen.

Aktienmärkte

Sowohl der DAX-Index als auch der Dow-Jones-Index notieren aktuell im Wochenvergleich leicht schwächer. Insgesamt haben die Börsen aber den Rückgang der Zinssenkungserwartungen ganz gut verkraftet. Jedoch ist auch spürbar, dass die Anleger nervöser geworden sind: Der VDAX, der für den DAX-Index die erwartete, zukünftige Volatilität abbildet, ist auf den höchsten Stand seit November 2023 gestiegen. Während sich der „Fear & Greed Index“ nahe an dem in März erreichten Höchststand bewegt.

Einzelwerte

Airbus konnte sich auf der Jahreshauptversammlung vergangene Woche überzeugend präsentieren. Das war allerdings auch von den Investoren so erwartet worden, mithin hielt sich der Kurseinfluss in Grenzen.

Die Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen wird auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Für den nordamerikanischen Markt erwartet der Flugzeugbauer bis 2042 sogar ein Wachstum von 45 %, damit läge das Umsatzvolumen allein in Nordamerika bei etwa 45 Mrd. US-Dollar.

Airbus profitiert weiter von den technischen Defekten, mit denen der Konkurrent Boeing kämpft. Doch auch bei Airbus mussten dieses Jahr bis zu 650 Airbus A320neo wegen Problemen mit den Pratt & Whitney-Triebwerken am Boden bleiben. Bei den Airlines fehlen daher aktuell Flugzeuge und die Nachfrage bei den Herstellern bleibt hoch.

Airbus rechnet damit, 2024 etwa 800 Verkehrsflugzeuge ausliefern zu können (2023: 725 Flugzeuge) und einen Gewinn (EBIT adjusted) von 6,5 bis 7,0 Milliarden US-Dollar zu erwirtschaften (2023: 5,8 Mrd. US-Dollar).

Zu Beginn der anlaufenden Berichtssaison legten die amerikanischen Großbanken am vergangenen Freitag erste Quartalszahlen vor. Der Branchenprimus JPMorgan Chase & Co. konnte seine Erträge um etwa 9 % steigern, seinen Jahresüberschuss um 6 %. Allerdings warnte das amerikanische Institut unter der Führung von CEO Jamie Dimon davor, dass die höheren Zinsen langsam das Geschäft beeinträchtigen.

Dimon signalisierte den Anlegern ein geringeres erwartetes Wachstum für das restliche Jahr und hatte bereits vor einigen Wochen angemerkt, dass die erhofften Zinssenkungen der Fed durchaus auch ausbleiben könnten. Die Aktien von JPMorgan gaben am Freitag, dem 12.04.2024, darauf hin um etwa 6,50 % ab. Im Gegensatz zu JPMorgan hatten die Citigroup und Wells Fargo im ersten Quartal weniger verdient, der ganze Sektor reagierte insgesamt entsprechend negativ.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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