Thomas Brand | 07. August 2025 |

US-Schuldenkrise: Warum deutsche Bauzinsen unter amerikanischem Druck stehen

US-Schuldenkrise - Haus
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Ein rasant wachsender Schuldenberg, Zweifel an der Stabilität der US-Währung und politische Turbulenzen rund um den Präsidenten – all das spielt sich derzeit in den USA ab. Trotz der geografischen Entfernung wirken sich diese Entwicklungen auch auf die deutschen Baufinanzierungsmärkte und deutsche Bauzinsen aus.



Staatsverschuldung und Zinspolitik: Eine tickende Zeitbombe

Die Vereinigten Staaten stehen derzeit mit rund 36 Billionen US-Dollar in der Kreide – das entspricht etwa 122 % ihres Bruttoinlandsprodukts. Laut Prognosen der KfW könnte diese Quote bis 2030 auf über 170 % ansteigen. Die Folge: Der Refinanzierungsbedarf steigt dramatisch, und der Markt muss zunehmend mit neuen US-Staatsanleihen versorgt werden – was zwangsläufig Druck auf die Zinsen ausübt.

Erschwerend kommt hinzu, dass US-Präsident Donald Trump durch seine wirtschaftspolitischen Manöver das Vertrauen in die US-Währung und in die amerikanische Notenbank weiter untergräbt. Ein solches Umfeld führt tendenziell dazu, dass Investoren ein höheres Risiko sehen – und dementsprechend auch höhere Zinsen für ihre Kredite verlangen. Parallel dazu drohen inflationsfördernde Effekte durch die expansive Fiskalpolitik, was wiederum den Zinserhöhungsdruck verschärft.


Globale Auswirkungen: Warum Europa nicht unberührt bleibt

Man könnte meinen, dies sei ein rein amerikanisches Problem. Doch das Gegenteil ist der Fall.

US-Staatsanleihen gelten weltweit als Benchmark für sichere Kapitalanlagen. Sinkt ihr Ansehen, verteuern sich auch andere Anleiheformen – insbesondere solche mit vergleichbarer Bonität, etwa Bundesanleihen. Denn Anleger fordern in solchen Fällen global höhere Renditen, um das gestiegene Risiko zu kompensieren. Für deutsche Bauherren ist dies relevant, weil auch das Baugeld hierzulande unmittelbar von den Renditen langfristiger Bundesanleihen beeinflusst wird.


Zinsentwicklung im Blick: Jetzt Finanzierung sichern

Außerdem orientiert sich die Europäische Zentralbank häufig an der Zinspolitik der US-Fed. Sollte Letztere gezwungen sein, wegen hoher Inflation oder wachsender Schuldenlast die Leitzinsen deutlich zu erhöhen, könnte die EZB mit einer ähnlichen Strategie reagieren – schon allein, um Kapitalflucht aus dem Euroraum zu vermeiden. Steigende Zinsen verteuern jedoch die Refinanzierung für Banken, welche diese Mehrkosten tendenziell an Kreditnehmer weitergeben.

Aktuell liegen die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen relativ stabil bei rund 3,5 %. Doch mittelfristig ist nicht auszuschließen, dass die beschriebenen Mechanismen zu einem Anstieg der Bauzinsen führen. Deshalb kann es gerade jetzt sinnvoll sein, Finanzierungsvorhaben nicht auf die lange Bank zu schieben.

Bei laufenden Finanzierungen können Sie mit einem Forward-Darlehen das gegenwärtige Zinsniveau für eine Anschlussfinanzierung in den nächsten Jahren sichern – und sich so gegen potenzielle Zinssteigerungen absichern. Inwiefern dies in Ihrem Fall sinnvoll ist, besprechen wir gerne mit Ihnen anhand Ihrer individuellen Situation.

 

 

 

 

 

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