Kai Heinrich | 18. September 2025 |

Langfristige Aktienanlage: Buy-and-Hold-Strategie

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Inhaltsverzeichnis

Die Buy-and-Hold-Strategie gilt als Fundament erfolgreicher Geldanlage, verlangt jedoch Disziplin, klare Regeln und ein durchdachtes Risikomanagement. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Buy and Hold wirklich funktioniert, welche Chancen es bietet und wo Fallstricke lauern.


 

Die Buy-and-Hold-Strategie

Eine Buy-and-Hold-Strategie – also Aktien kaufen und langfristig halten – ist ein wichtiges Fundament erfolgreicher Geldanlage.

Die Buy-and-Hold-Strategie bringt verschiedene Vorteile mit sich. Sie verursacht nur geringe Transaktionskosten und Steuerbelastung. Sie nutzt den Zinseszinseffekt über lange Zeiträume und ignoriert temporäre Marktvolatilität. Der Investor entkoppelt sich von kurzfristigen Markttrends und Moden.

Aber: Das Prinzip „einfach kaufen und liegen lassen“ ohne weitere Überlegungen ist kein Garant für Erfolg. Wer beispielsweise die falschen Aktien hält, erleidet langfristig eine unterdurchschnittliche Performance. Es gibt gute und schlechte Aktien. Übergeordnet ist dafür meist der Branchentrend verantwortlich, weil Aktiensektoren wachsen oder schrumpfen. Branchen sterben aus oder werden disruptiert.

Buy-and-Hold funktioniert nur unter Berücksichtigung struktureller Veränderungen.

Individuelle Probleme des einzelnen Unternehmens können zusätzlich auftreten. Es gibt keine Regel, wann beispielsweise bei Managementversagen, Bilanzproblemen, Verlust der Marktstellung, etc. verkauft werden soll.

Wer ewig hält, ignoriert gegebenenfalls Informationen zur Aktie, die einen Verkauf rational rechtfertigen würden.

Viele Investoren halten hingegen aus Bequemlichkeit, nicht aus Überzeugung. Die Buy-and-Hold-Strategie wird oft mit Passivität verwechselt.

Diszipliniertes Halten ist aktiv im Denken, nicht passiv im Tun.

Entscheidend sind die klare Zielsetzung und die Festlegung auf ein Portfolio-Management-Konzept. Dabei sollte im Ergebnis die Anzahl der Titel und ihre Gewichtung festgelegt werden. Auch sollte festgelegt sein, ob ein Rebalancing auf die ursprüngliche Portfoliogewicht der einzelnen Aktie beispielsweise jährlich vorgenommen wird. Ein Risikomanagement mit Überprüfung der eigenen Zielsetzung ist zusätzlich erforderlich.

 

Psychologische Falle: Der Dispositionseffekt 

Der Dispositionseffekt ist eine systematische Fehlentscheidung von Anlegern bei der Aktienanlage.

Der Dispositionseffekt beschreibt ein bekanntes Phänomen aus der Verhaltensökonomie. Anleger haben die Tendenz, Gewinneraktien zu früh zu verkaufen (also jene, die im Kurs gestiegen sind), und Verliereraktien zu lange zu halten, in der Hoffnung, dass diese sich wieder erholen. Die psychologischen Ursachen dafür sind:

  1. Verlustaversion – Verluste schmerzen emotional stärker als Gewinne gleicher Höhe erfreuen. Daher scheuen Anleger davor zurück, Verluste zu realisieren, obwohl es rational sinnvoll wäre.
  2. „Gewinne realisieren“ als Erfolgserlebnis – Gewinne zu realisieren fühlt sich wie ein Erfolg an, selbst wenn das zukünftige Kurspotenzial noch hoch wäre.
  3. Hoffnung und Verdrängung – Das Verkaufen einer Verlustposition wäre das Eingeständnis eines Fehlers, was ungerne gemacht wird.

 

Der Aufbau einer erfolgreichen Buy-and-Hold-Strategie 

Grundsätzlich müssen vor Start einer Strategieentwicklung wichtige Fragen geklärt werden:

  1. Was ist mein Anlageziel? Dient der Anlagebetrag als Altersvorsorge, zum Vermögensaufbau oder als passives Einkommen?
  2. Wie ist mein Zeithorizont? Nur eine Anlageplanung über 7 Jahre gilt als langfristig.
  3. Wie ist meine Risikobereitschaft? Ist sie mittel bis hoch, kann ich Kursverluste aushalten?
  4. Wie ist mein Liquiditätsbedarf? Entnahmen sollten langfristig geplant sein, weil sie andernfalls zu einer taktischen Beeinflussung des Erfolgs werden.

Dann kann der strategische Ansatz festgelegt werden. Es muss definiert werden, nach welchen Kriterien Aktien ausgewählt werden. Hier beispielhaft beliebte Strategien:

  1. Value-Investing: Kauf unterbewerteter Qualitätsunternehmen
  2. Growth-Investing: Fokus auf wachstumsstarke Unternehmen
  3. Dividendenstrategie: Unternehmen mit stabilen Dividenden
  4. Index-Investing (ETF): Breite Streuung über Indexfonds
  5. Qualitätsstrategie: Fokus auf solide, profitable Unternehmen mit Burggraben

Die Diversifikation des Portfolios muss festgelegt werden. Eine Streuung vermeidet Klumpenrisiken:

  1. Branchen: Technologie, Gesundheit, Industrie, Energie, etc.
  2. Regionen: USA, Europa, Asien, Schwellenländer, etc.
  3. Währungen: CHF, USD, GBP, EUR, etc.
  4. Unternehmensgröße: Large-Caps, Mid-Caps, Small-Caps
  5. Optional weitere Assetklassen: Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Kryptowährungen, etc.

Auch schützen langfristige Investmentregeln, um emotionale Fehler zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise Ein- und Ausstiegskriterien, wie Stopp-Loss-Marken und das Festlegen von Rebalancing-Intervallen oder eine Nachkauf-Strategie.

Langfristiger Erfolg basiert auf Disziplin und Geduld. Das bedeutet auch Rückgänge von über 25 Prozent durchzuhalten, nicht in Panik zu verkaufen und nie den Fokus auf das große Ganze zu verlieren.

Dennoch bleiben eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Investmentstrategie unerlässlich. Eine Überprüfung sollte halbjährlich erfolgen. Dabei ist die Strategie gegebenenfalls auf die persönlichen Lebensumstände anzupassen. Als Hilfsmittel lassen sich im Internet gute und häufig kostenlose Dienste finden:

  1. Zur Aktienanalyse: Marketscreener
  2. Zum ETF-Vergleich: justETF, extraETF, Finanzen.net
  3. Zur Performance-Überwachung: Portfolio Performance, Rentablo, Parqet

 

Die Buy-and-Hold-Strategie richtig anwenden 

Einige Merksätze sollten zum Schluss erwähnt werden, die bei der Geldanlage immer richtig sind:


  • Nur kaufen, was man versteht!
  • Diversifikation reduziert das Gesamtrisiko.
  • Auch eine gute Strategie muss überprüft werden.
  • Nicht das machen, was alle machen.
  • Buy-and-Hold heißt nicht: Augen zu und vergessen.

 


Wem das alles zu kompliziert ist oder wer vielleicht auch schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, der sollte sich von einer Vermögensverwaltung beraten lassen.

Egal, ob Sie eine möglichst effiziente Lösung suchen, eine klassische Vermögensverwaltung mit persönlicher Betreuung wünschen oder ein absolut flexibles und modulares Konzept bevorzugen: Die Plutos Vermögensverwaltung bieten Ihnen genau das Maß an Individualität und persönlicher Betreuung, das zu Ihnen und Ihrem Vermögen passt – durchdacht, effizient und immer auf Ihre persönlichen Ziele ausgerichtet.

 

 

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Diversifikation reduziert das Gesamtrisiko.