Episode #040

Alles was Sie über Kryptowährungen wissen müssen | Andreas Othmer

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Erfahren Sie in diesem Podcast wie Kryptowährungen entstanden sind, wie sie funktionieren und welche Chancen und Risiken sie mit sich bringen. Viel Spaß beim Hören!

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Wie sind Kryptowährungen überhaupt entstanden?

Das Whitepaper zur Mutter aller Kryptowährungen – dem Bitcoin – wurde 2008 durch Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, ist bis heute unklar. Durch dieses Whitepaper wurde ein bis dahin ungelöstes Problem von digitalen Transaktionen beseitigt – nämlich das sogenannte Double-Spending-Problem. Damit ist das Problem gemeint, dass ein digitaler Vermögenswert mehrfach ausgegeben werden kann – was natürlich nicht möglich sein sollte. Durch das sehr sichere Verfahren des „Proof-of-Work“, in welchem durch einen sehr hohen Rechenaufwand verschiedene Transaktionen verifiziert werden, entstand das nahezu fälschungssichere Bitcoin-Netzwerk.
Dass dieses Whitepaper im Jahr 2008 veröffentlicht wurde, war wohl kaum ein Zufall. Zu dieser Zeit wurde die Weltwirtschaft schwer durch die Finanzkrise getroffen. Für einen Großteil der Bevölkerung wurde dadurch das Vertrauen in das Finanzsystem erschüttert und führte zu einem steigenden Misstrauen gegenüber Zentralbanken und den weltweit verbreiteten Fiat-Währungen.
Dieser Vertrauensverlust in das Geldsystem verlieh dem neuen dezentralen, fälschungssicheren und zudem in seiner Menge begrenzten Bitcoin den ersten Vorschub. Seitdem sind neben dem Bitcoin-Netzwerk viele weitere Kryptowährungen entstanden, die teilweise ebenfalls auf dem „Proof-of-Work“- Prinzip beruhen aber auch andere Verfahren zur Konsensfindung nutzen.

Wie funktionieren Kryptowährungen im Allgemeinen?

Generell basieren alle Kryptowährungen auf der sogenannten Blockchain-Technologie. Diese ermöglicht es, Transaktionen ohne herkömmliche Intermediäre wie beispielsweise Banken abzuwickeln. Durch ein Verfahren welches sich „Hashing“ nennt, werden die durchgeführten Transaktionen durch eine enorme Menge an dezentral verteilter Rechenleistung verifiziert und bestätigt. Anschließend werden die getätigten Transaktionen in Form eines Blocks an bereits bestehende Ketten aus Blöcken (engl. Block-Chain) angehängt. Auf diese Weise entsteht eine Historie von Transaktionen, welche im Nachhinein quasi nicht mehr verändert werden kann. Dies macht die entsprechenden Transaktionen endgültig und somit fälschungssicher, da diese Historie von Transaktionen auf allen Rechnern, welche sich am „Hashing“ beteiligen, gespeichert wird.

Welche Chancen können Kryptowährungen mit sich bringen?

Eine große Chance der dezentral verteilten Blockchain-Technologie, welche hinter Kryptowährungen steckt, ist die Entkopplung des Zahlungsverkehrs von herkömmlichen Banken. Dies könnte dazu führen, dass Banken weniger Kontrolle und „Macht“ über ihre Kunden haben, was wiederum die Freiheit eines jeden einzelnen fördert. Dementsprechend könnte beispielsweise Diskriminierung oder eine unfaire Behandlung einzelner Marktteilnehmer nahezu gänzlich ausgeschlossen werden. Eine Teilnahme an diesem (Krypto-)Markt ist für fast jeden Menschen auf der Welt möglich, ohne dass dieser in einem speziellen Land wohnen oder einen gewissen gesellschaftlichen Status besitzen muss. Ein Beispiel hierfür ist etwa das klassische Banken- und Kreditsystem in Entwicklungsländern, in welchen viele Menschen aufgrund ihres gesellschaftlichen Status oder aufgrund mangelnder Bonität keine Konten eröffnen können. Durch ein Netzwerk ohne zentrale Instanzen werden solche „Diskriminierungen“ verhindert und eine Teilnahme aller Personen am wirtschaftlichen System ermöglicht.
Eine weitere Chance bietet der große Gesamtmarkt der Blockchain-Anwendungen, welcher sich um verschiedenste Kryptowerte herum gebildet hat. Neben der Ausführung von SmartContracts und der Ermöglichung von Staking und Lending zur Generierung von Erträgen gibt es weitere schier endlos scheinende Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie. Wie genau und wie schnell sich diese neue Technologie in unseren Alltag integrieren wird, ist momentan aber noch nicht abzuschätzen.

Welche Risiken können Kryptowährungen mit sich bringen?

Der Markt um Krypto-Investments, welcher erst seit wenigen Jahren existiert, birgt neben großen Chancen natürlich auch entsprechende Risiken. Ein Risiko ist, dass ein Krypto-Investor durch eine betrügerische Plattform um sein Kapital gebracht wird. Dieses Risiko lässt sich aber minimieren, wenn sich Anleger nur auf etablierte Wallet-Anbieter und vertrauenswürdige Krypto-Börsen einlassen. Dann bleibt aber dennoch das Risiko von Software-Angriffen auf ebendiese Trading-Plattformen, wie dies schon öfter in der Vergangenheit der Fall war. Dabei verloren Anleger teilweise ihr gesamtes Investment und warten noch bis heute auf eine Entschädigung. Der große Vorteil der Anonymität des gesamten Netzwerkes kann so zu einem Nachteil werden, da die Täter bis heute nicht identifiziert werden konnten.
Ein weiteres Problem rund um Kryptowährungen könnte eine gewissen „Blasenbildung“ sein, denn durch die immer weiter steigende Bekanntheit von dezentralen Währungen entstehen täglich mehrere neue Krypto-Assets. Dabei ist davon auszugehen, dass nicht jeder dieser neuen Coins eine echte Daseinsberechtigung besitzt – sondern dass diese teilweise nur emmitiert werden, um durch den ersten Verkauf von Coins, das sogenannte Initial-Coin-Offering (ICO), einen großen Gewinn zu erzielen. Somit besteht insbesondere bei ganz neuen Coins ein Betrugsrisiko in Form von falschen Annahmen bzw. Aussichten der zugrundeliegenden Kryptowährung.
Ein weiteres Risiko, welches Anlegern und insbesondere „Hodlern“ von Krypto-Währungen bewusst sein sollte, ist die 100-prozentige Eigenverantwortlichkeit für die selbst verwahrten Vermögenswerte. Werden beispielsweise Bitcoins auf einer Cold-Wallet (z. B. einem USB-Stick) gespeichert und zuhause gelagert, so besteht das Risiko, dass durch das Vergessen des Passwortes, mit welchem die Wallet gesichert ist, ein unwiderruflicher Totalverlust entsteht. Dies gilt natürlich auch dann, wenn ein Anleger seine Cold-Wallet verlegt. Dieser Verlust würde durch keine zentrale Stelle entschädigt werden, wie dies beispielsweise bei Banken (bedingt!) möglich ist. Der Grund dafür ist, dass es bei dezentralen Währungen ohne Intermediäre einfach keine zentrale Instanz gibt, an welche sich diese Anleger wenden könnten

Welche Unternehmen können von Kryptowährungen profitieren?

Welche Unternehmen wirklich langfristig von einer so „neuen“ Technologie profitieren werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht abzuschätzen. DASS diese Technologie aber zu einem disruptiven Wandel, insbesondere in der Finanzwelt, führen wird, ist sehr wahrscheinlich.
Klar ist jedoch, dass Handelsplattformen wie Coinbase oder Binance durch die immer weiter steigende Bekanntheit von Kryptowährungen und durch den damit verbundenen höheren Umsatz von Krypto-Assets profitieren, da diese Unternehmen an der steigenden Anzahl an Transaktionen mitverdienen.
Zusätzlich ist davon auszugehen, dass P2P-Zahlungsabwickler von dieser Technologie profitieren werden, da durch die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie eine höhere Effizienz bei gleichzeitig höherer Sicherheit ermöglicht wird. Zudem fließt aktuell sehr viel frische Liquidität von privaten sowie institutionellen Anlegern in den Kryptomarkt, was darauf schließen lässt, dass der absolute Peak dieser Entwicklung noch lange nicht erreicht ist.

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