Episode #030

Globale Gegenbewegungen an den Börsen

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Hoffnung auf eine nicht ganz so strikte Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank ließen die Aktienkurse in der vergangenen Woche auf breiter Front steigen. Insbesondere bei den amerikanischen Indizes war auf Wochensicht eine Gegenbewegung zu beobachten, aber es gab auch positive Nachrichten aus Europa. Mehr dazu hier.

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Fed schlägt anlegerfreundliche Töne an

Hoffnung auf eine nicht ganz so strikte Geldpolitik der amerikanischen Zentralbank ließen die Aktienkurse in der vergangenen Woche auf breiter Front steigen. Letzte Woche Mittwoch tagte der Zentralrat der Fed. Aus dem Protokoll der Sitzung ging hervor, dass nach zwei weiteren Zinserhöhungen in den Monaten Juni und Juli der Leitzins vorerst nicht weiter angehoben werden soll. Grund für die voraussichtlich sanftere Geldpolitik sei die Tatsache, dass der Höhepunkt der Inflation bereits erreicht sein könnte. Die amerikanische Kerninflation sank beispielsweise auf 4,9 %. Bei der Berechnung dieser Rate werden lediglich Basiskonsumgüter berücksichtigt. Schwankungsanfällige Bestandteile wie Energie werden dabei nicht betrachtet. Trotz des leichten Rückgangs ist nicht davon auszugehen, dass die Inflation gegen Ende des Jahres, wie von der Zentralbank gewünscht, die Rate von 2 % erreichen wird.
Neben einer weicheren Geldpolitik gab es auch positive Nachrichten von den Konsumausgaben für den Monat April. Diese stiegen gegenüber dem März um 0,9 %.

Globale Gegenbewegungen an den Börsen

Insbesondere bei den amerikanischen Indizes war auf Wochensicht eine Gegenbewegung zu beobachten, die Technologiebörse Nasdaq 100 legte beispielsweise in den letzten fünf Handelstagen 7,14 % zu. Der breiter gestreute S&P 500, welcher die 500 größten amerikanischen Unternehmen abbildet, stieg im gleichen Zeitraum um 6,58 %. Dabei handelt es sich seit März um den ersten Wochengewinn des amerikanischen Leitindex. Heute, Montag, der 30.05.22, wird aufgrund des Memorial Day, an dem die Amerikaner den Kriegsgefallenen gedenken, die Wall Street geschlossen bleiben. Neben der vermeintlich anlegerfreundlichen Geldpolitik der Fed sorgte auch der amerikanische Präsident Joe Biden für Kauflaune unter Investoren. Dieser gab Anfang der Woche bekannt, dass er voraussichtlich einige Strafzölle auf chinesische Waren aufheben werde, welches den internationalen Handel begünstigen könnte.

Positive Nachrichten aus Europa

Positive Nachrichten gab es auch aus Europa. So stiegen trotz der aktuellen globalen Probleme wie Rohstoffknappheit, nicht intakte Lieferketten und dem Ukrainekrieg, die Summe der vergebenen Kredite im Monat April um 5,2 %.

Digitalwährungen können von der breiten Gegenbewegung nicht profitieren

Die neue Assetklasse der Kryptowährungen konnte von der Gegenbewegung am Aktienmarkt nicht profitieren. In der Vergangenheit wies der Bitcoin eine hohe positive Korrelation zu Technologieaktien auf. Dieser Zusammenhang war letzte Woche nicht zu beobachten. Während die Nasdaq größere Kursgewinne verzeichnen konnte, pendelte der Bitcoin um die 29.000 USD und liegt damit weiterhin 40.000 USD unter dem Rekordhoch vom November des vergangenen Jahres. Bitcoin und andere digitale Devisen können damit derzeit nicht als Inflationsschutz dienen. Die schlechte Performance könnte auf die Aussagen der EZB-Chefin zurückzuführen sein. Frau Lagarde äußerte sich kritisch über die neue Anlageklasse, diese sei wertlos und sollte einer strengeren Regulatorik unterworfen werden.

Snap stürzt ab

Weitere schlechte Nachrichten gab es von dem amerikanischen Kamera-Appbetreiber Snap. Die Aktie des Unternehmens gab auf Wochenbasis, nachdem das Unternehmen am Dienstagabend eine Gewinnwarnung bekannt gegeben hatte, 34,13 % nach. Am Dienstag belief sich der Tagesverlust auf 43,08 %. Für die schlechten Aussichten sei laut des Vorstandes die makroökonomisch schwierige Lage verantwortlich. Das Social Media Unternehmen gab bekannt, dass es lediglich zwischen 20 und 25 % wachsen werde. Das erwartete EBITDA Ergebnis liegt zwischen 0 und 50 Millionen US-Dollar, welches nicht den Erwartungen der Analysten entspricht. Die negativen Nachrichten belasteten weitere Technologieunternehmen. Daher kamen beispielsweise die Aktien von Meta Platforms, Pinterest und Twitter nach Bekanntgabe der negativen Geschäftsaussichten ebenfalls unter Abgabedruck.

Alibaba und Baidu konnten mit guten Quartalszahlen Anleger überzeugen

Im Gegensatz zu Snap konnten die chinesischen Technologiekonzerne Alibaba und Baidu, welche an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq gelistet sind, mit ihren gegen Ende der letzten Handelswoche publizierten Quartalszahlen Investoren überzeugen. Die Aktie der chinesischen Suchmaschine Baidu legte auf Wochenbasis 9,66 % zu. Die Aktie des Onlinehändlers Alibaba verteuerte sich nach Bekanntgabe der Zahlen um 14,79 %.

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