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Herzlich Willkommen zu unserem heutigen Podcast. Wir sprechen heute mit Kai Heinrich, Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG, über den Devisenmarkt und wie dieser unsere Investments beeinflusst. Hallo Herr Heinrich.
Hallo Herr Becker.
Sehr gerne. Der Devisenmarkt, auch als Forex-Markt bekannt, ist der größte und liquideste Finanzmarkt der Welt. Hier werden täglich Währungen im Wert von mehreren Billionen US-Dollar gehandelt. Der Markt ist rund um die Uhr geöffnet und die Teilnehmer reichen von Zentralbanken über Finanzinstitute bis hin zu Privatanlegern. Insgesamt spielen Wechselkurse, also der Preis einer Währung in eine andere Währung, eine entscheidende Rolle im globalen Handel sowie in der Weltwirtschaft.
Der Devisenmarkt beeinflusst unsere Investments auf diverse Weisen. Zum einen wirken sich Wechselkursschwankungen direkt auf die Rendite von Anlagen in ausländischen Währungen aus. Wenn Sie beispielsweise in Aktien eines US-Unternehmens investieren und der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnt, kann dies die Rendite Ihrer Anlage schmälern, da die in US-Dollar denominierten Gewinne in Euro weniger wert sind.
Zum anderen beeinflusst der Devisenmarkt indirekt auch die globale Wirtschaft und damit die Unternehmensgewinne. Unternehmen, die in verschiedenen Ländern tätig sind, können von Wechselkursschwankungen profitieren oder betroffen sein, je nachdem, ob sie inländische oder ausländische Währungen erhalten oder ausgeben. Insgesamt hat der Devisenmarkt also weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die Performance von Investments.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie Anleger ihr Portfolio gegen Währungsrisiken absichern können.
Eine Möglichkeit ist die sogenannte Währungsabsicherung, bei der Anleger Finanzinstrumente wie Terminkontrakte oder Optionen nutzen, um das Risiko von Wechselkursschwankungen zu reduzieren. Das Risiko aus Wechselkursschwankungen lässt sich auf diese Weise, bei Bedarf, eliminieren. Eventuelle Wechselkursgewinne sind dann aber natürlich ebenso eliminiert.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, in Anlagen zu investieren, die weniger anfällig für Währungsschwankungen sind, wie zum Beispiel in Unternehmen, die ihre Geschäfte hauptsächlich im Inland betreiben oder in solche, die ihre Währungsrisiken bereits intern absichern. Fast alle Unternehmen, welche im internationalen Handel involviert sind, sichern nämlich intern mit Futures oder Optionen ihre Währungsrisiken. Erstere Möglichkeit, also nur in inländische Aktien zu investieren sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Generell ist es nicht zu empfehlen, so konzentriert zu investieren.
Anleger können nämlich durch eine breite Diversifikation ihres Portfolios das Währungsrisiko reduzieren, indem sie in unterschiedliche Anlageklassen und geografische Regionen investieren.
Der aktive Handel mit Devisen kann in der Tat eine interessante Anlagestrategie sein, aber es ist wichtig, sich der damit verbundenen Risiken bewusst zu sein. Der Devisenmarkt ist sehr volatil und viele Faktoren können Wechselkurse beeinflussen, wie zum Beispiel politische Ereignisse, Wirtschaftsdaten oder Zentralbankentscheidungen. Das bedeutet, dass der Handel mit Devisen nicht einfach ist und eine umfassende Marktkenntnis und Erfahrung erfordert.
Zwar wirken auf die Unternehmen hinter Aktien auch Unmengen an Faktoren, jedoch sind die Verflechtungen im Devisenmarkt weitaus komplexer.
Für Privatanleger, die nicht über die nötige Expertise verfügen, kann es sinnvoller sein, sich auf eine langfristige Anlagestrategie zu konzentrieren und das Währungsrisiko in ihrem Portfolio zu managen, statt aktiv am Devisenmarkt teilzunehmen. Dennoch gibt es auch professionelle Fondsmanager, die im Rahmen von diversifizierten Portfolios erfolgreich Devisenstrategien umsetzen.
Gerne. Ein bekanntes Beispiel ist das Brexit-Referendum aus 2016. Nachdem die britische Bevölkerung für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hatte, gab es erhebliche Unsicherheiten über die wirtschaftlichen Folgen dieser Entscheidung. Infolgedessen verlor das britische Pfund innerhalb weniger Tage erheblich an Wert gegenüber anderen wichtigen Währungen wie dem US-Dollar und dem Euro. Diese Wechselkursschwankungen hatten Auswirkungen auf Anlagen, die in britischen Pfund denominiert waren und beeinflussten auch den globalen Handel und die Wirtschaft.
In einer immer stärker vernetzten Weltwirtschaft spielt der Devisenmarkt eine zentrale Rolle. Währungen sind nicht nur ein Mittel für den internationalen Handel, sondern auch ein Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit und Stabilität von Ländern. Da die Weltwirtschaft weiterhin zusammenwächst, ist es für Anleger wichtig, sich der Auswirkungen des Devisenmarkts auf ihre Investments bewusst zu sein und ihre Portfolios entsprechend zu managen.
In der Zukunft könnten wir eine größere Rolle für digitale Währungen und Technologien wie beispielsweise Blockchain sehen, die den Devisenhandel weiter verändern könnten. Dies könnte neue Möglichkeiten für Anleger bieten, aber auch zusätzliche Risiken und Herausforderungen mit sich bringen. Es ist daher entscheidend, dass Anleger stets gut informiert bleiben und ihre Anlagestrategien an die sich verändernden Marktbedingungen anpassen.
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