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Die Indizes steigen an dem einen Tag und an dem anderen Tag fallen sie wieder. Kurz gesagt: Sommerloch an den Börsen? Was erst nach Stagnation aussieht, ist bei genauerer Betrachtung eher die Folge einer erneuten Sektor-Rotation. Gelingt das Comeback der Tech-Aktien nach nur wenigen Monaten?
Bei den verschiedenen Sektoren haben sich die Signal-Ampeln wieder einmal geändert. Während die Goldminenaktien und Gold von Grün auf Orange gesprungen sind, schalten Techaktien von Orange auf Grün. Diese Rotation hatten wir vor 4 Monaten im umgekehrten Sinne, das zeigt, wie ungewiss die aktuelle Börsenphase ist.
Die Investoren haben für die Unternehmen viel eingepreist und bei der Berichtssaison wird geschaut, ob diese Bewertung gerechtfertigt war.
Sollte dem nicht so sein, wird das Unternehmen stark abgestraft. Sollte das Unternehmen gute Zahlen vorweisen, dann sind die Kurssprünge nicht besonders groß. Das zeigt, dass die Erwartungen an die Unternehmen sehr hoch sind. Zyklische Aktien haben in den letzten Wochen Probleme, während die Techaktien wider Erwarten noch mal ein technisches Kaufsignal generiert haben.
Henkel zum Beispiel hat höhere Vorkosten in der Produktion und hatte nicht die Möglichkeit diese Kosten an den Kunden weiterzugeben. Haben Unternehmen einen Preisfestsetzungs-Spielraum und wenig Preiskonkurrenz im Markt, dann können Steigerungen der Vorkosten einfach an den Endkunden weitergegeben werden. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, dann haben diese Unternehmen ein Problem ihre Margen zu halten. Aber sind die höheren Kosten ein nachhaltiges Thema? Denn sollte das nicht so sein, dann werden die höheren Preise an die Endkunden irgendwann auch wieder zu steigenden Margen führen, sollten die Vorkosten wieder sinken.
Und sollte es bei der Steigerung der Vorkosten in Verbindung mit steigenden Endkundenpreisen und konstant niedrigen Margen bei den Unternehmen bleiben, dann würden wir das in einer stärkeren Inflation spüren.
Jedoch hat nicht jedes Unternehmen dieses Problem. In der Techbranche und bei einigen Konsumgütern sind diese Probleme nicht so stark zu spüren, denn in der Techbranche gibt es keine große Vielfalt an Rohstoffen und in der Konsumgüterbranche können Kosten relativ leicht auf den Endverbraucher umgemünzt werden.
Die entgegengesetzte Sektorrotation weg von Value- und hin zu Tech-Aktien hängt mit den geänderten Rahmenbedingungen in Verbindung. Wir haben vor 3 bis 4 Monaten mit steigenden Zinsniveaus gerechnet, was für viele Value-Unternehmen gut gewesen wäre. Für Banken beispielsweise sind steigende Zinsniveaus eine gute Situation. Das hat der Markt im zweiten Quartal gespielt. Mit den Zinsrückgängen in den USA dreht sich der Wind und davon profitieren wiederum die Tech-Unternehmen. Denn bei den Wachstumsunternehmen sind niedrige Zinsen besser für das starke Wachstum. Trotzdem muss man aufpassen, denn dieses Bild hat sich in den letzten 3 Quartalen immer wieder geändert.
Die FED hat einen vorsichtigen Ausblick in Richtung 2023 gewagt und will erst bis dahin Maßnahmen umsetzen. Eine richtige Zinserhöhung sehen wir kurz- bis mittelfristig nicht. Das würde der Markt wahrscheinlich nicht verkraften. Die FED und die anderen Notenbanken werden in der aktuell immer noch fragilen Situation kein Interesse daran haben die Zinsen zu erheben und damit das Wachstum abzuwürgen.
Auch die EZB wird sich dem Kurs der FED angleichen und keine Straffung der Zinspolitik einläuten. Die schwierige Situation in Europa lässt das nicht zu. Die Staaten und die Notenbanken wollen eine finanzielle Rezession. Wir brauchen Inflationsraten, die deutlich über den Zinssätzen sind, um eine negative Realverzinsung zu haben, weil das die einzige Chance ist, um von den Schulden herunterzukommen. Das starke Schuldenwachstum lässt jedoch aktuell für die handelnden Akteure nicht viel mehr Spielraum als das Thema inflationär zu lösen.
Der Goldpreis und die Goldminen-Aktien sollten eigentlich von der steigenden Inflation profitieren, denn Gold gilt als klassischer „Inflationsschutz“. Doch aktuell ist das Gegenteil eingetreten und der Goldpreis hat noch eine Schleife nach unten gedreht. Fundamental ist das für uns nicht wirklich nachvollziehbar. Wir liegen auf der Lauer für Kaufsignale, denn Gold ist ein klassischer Schutz vor Geldentwertung.
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