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Seit Monaten begeistert ChatGPT, die künstliche Intelligenz des US-Start-Ups OpenAI, Millionen von Usern weltweit. Die Applikation zeigte bereits schnell, wie künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen den Umgang mit dem Internet verändern wird. Nun hat OpenAI ein weiteres Update für ChatGPT veröffentlicht, wodurch sie nicht nur schneller, sondern auch schlauer wird.
Mit der neuen Version hat OpenAI ein sogenanntes „multimodales Modell“ entwickelt, das neben Texten nun auch Bilder verwerten kann. Zusätzlich ist ChatGPT nun in der Lage, Texte mit bis zu 24.000 Wörtern zu analysieren und zu schreiben. Das ist viermal so viel, wie das Vorgängermodell. Eine weitere neue Eigenschaft von ChatGPT ist die Verwendung von „Systembotschaften“. Diese erlauben Usern der KI eine präzise Nutzung eines bestimmten Nutzungsstils vorschreiben zu können. Mit der vierten Version von ChatGPT, versucht OpenAI insbesondere das Kernproblem von künstlicher Intelligenz anzugehen. Zwar sind die zugrundeliegenden Algorithmen von ChatGPT durchaus in der Lage eindrucksvolle Texte zu erstellen, jedoch beinhalten diese des Öfteren Falschaussagen oder gar Quellen, die gar nicht existieren. Fachleute nennen dies auch „halluzinieren“. Nach eigener Aussage von OpenAI, soll ChatGPT-4 nun mit 40 % höherer Wahrscheinlichkeit sachlichere Antworten liefern als
GPT-3.5. Auch durch intensives Training wurden weitere Fortschritte erreicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ChatGPT zunehmend seltener auf „unerlaubte und angemessene Inhalte“ reagiere, sei um bis zu 80 % gesunken.
Vorerst ist die neue Version von ChatGPT nur für zahlende Kunden verfügbar. Aufgrund des weltweiten Hypes und Interesses rund um ChatGPT, bietet OpenAI aktuell zwei Modelle an. Zum einen eine kostenlose Basic-Version und zum anderen eine Plus-Version für monatlich 22 Euro. Die Plus-Version beinhaltet exklusiv die neue Version von ChatGPT-4.
Keine sechs Monate nach dem offiziellen Launch bringt OpenAI eine neue Version von ChatGPT auf den Markt. In keiner anderen Technologie erleben wir solche Taktzyklen. Dahinter stehen in erster Linie kommerzielle Interessen großer Firmen. Es wird viel Kapital investiert, wie das Investment von Microsoft in Höhe von 10 Milliarden Dollar gezeigt hat. Natürlich versucht OpenAI aber auch das bestehende System zu verbessern und effizienter zu gestalten.
ChatGPT-4 wurde im Rahmen der Verwendung tausender Texte und Bilder aus dem Internet trainiert. Bei den meisten dieser Bilder handelt es sich jedoch um urheberrechtlich geschützte Inhalte. Aufgrund dessen laufen nun zahlreiche Klagen gegen OpenAI. Auch die Bildagentur Getty hat Klage eingereicht.
Microsoft verfolgt große Ambitionen für die künstliche Intelligenz von ChatGPT und ist auch für OpenAI von großer Bedeutung, denn das Unternehmen stellt seine Cloud-Infrastruktur Azure zur Verfügung, welche unerlässlich für ChatGPT ist. Microsoft CEO Satya Nadella spricht von einer „Neuerfindung der Produktivität durch KI“. Zahlreiche Analysten vermuten, es sei nur eine Frage der Zeit, bis Microsoft ChatGPT in seine Office-Anwendungen wie Word, Excel oder das E-Mail-Programm Outlook integrieren wird. In die eigene Suchmaschine Bing wurde es bereits teilweise integriert.
OpenAI konnte bereits zahlreiche namhafte Unternehmen von der Technologie hinter ChatGPT überzeugen und als Kunden gewinnen. Somit ist beispielsweise die Sprachlern-App Duolingo Kunde und verwendet ChatGPT in der App, um Nutzern zu erläutern, was sie bei einer fehlerhaften Antwort falsch gemacht haben. Des Weiteren ermöglicht der KI-Chatbot lebensechte „Rollenspiel“-Konversationen, damit Fremdsprachen noch besser erlernt werden können. Auch der Zahlungsabwicklungsanbieter Stripe verwendet ChatGPT, beispielsweise für den Kundensupport und um Betrugsversuche zu erkennen. Auch große Investmentbanken wie Morgan Stanley greifen auf ChatGPT zurück, als interner Chatbot und eine Art „Power-Suche“ für seine Angestellten. Hierbei gewährt Morgan Stanley KI-Zugriff auf tausende Datensätze und PDFs des Unternehmens mit wichtigen Vermögensinhalten. Dadurch gelangen Mitarbeiter im Alltag deutlich schneller an Informationen und die nervige Suche nach Einzelheiten bleibt erspart. Aber nicht nur Unternehmen sind von der Technologie überzeugt, denn auch die Regierung Islands gehört zu den Kunden von ChatGPT. Ziel der Regierung ist es, die isländische Sprache zu erhalten. Aufgrund der Digitalisierung sind viele Programme und Angebote auf Englisch, wodurch die Regierung Sorge hat, Isländisch könne aussterben. Ein Forschungsteam verwendet nun ChatGPT, um die gesamte isländische Sprache unter Berücksichtigung aller Eigenheiten korrekt zu übersetzen.
Mit ChatGPT-4 hat OpenAI eine neue und verbesserte Version vorgestellt. Zwar ist diese Version vorerst nur für zahlende Kunden verwendbar, dennoch sehen wir bereits jetzt das enorme Potenzial hinter dem Upgrade. Zahlreiche Firmen – sowohl Start-Ups als auch Milliarden-Konzerne – verwenden die neue Applikation, um die unterschiedlichsten Geschäftsfelder effizienter zu gestalten. Microsoft verfolgt ambitionierte Pläne und plant höchstwahrscheinlich ChatGPT in das eigene Produktportfolio zu integrieren, unter anderem in die eigene Suchmaschine Bing, was einem Frontalangriff auf Google’s Machtposition gleichkommt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass auch die verbesserte Version des KI-Chatbots nicht komplett fehlerfrei ist. Es bleibt abzuwarten, bis wann OpenAI eine fehlerfreie Version auf den Markt bringt und welches weitere Potenzial die Technologie mit sich bringen wird.
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