Bezahlbarer Wohnraum, vereinfachtes Bauen und mehr Unterstützung für Familien beim Eigentumserwerb – das sind zentrale Themen im Koalitionsvertrag 2025 von CDU, CSU und SPD. Angesichts steigender Mieten, hoher Baukosten und wachsendem Bedarf an Wohnraum will die Regierung mit einer Kombination aus Investitionen, Reformen und Entlastungen gegensteuern. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die geplanten Maßnahmen.
Wohnungsbau ankurbeln – Planungsrecht modernisieren, Verfahren beschleunigen
Die Bundesregierung setzt sich ambitionierte Ziele: Wohnraum soll bezahlbar, verfügbar und umweltverträglich sein – unabhängig davon, ob es sich um Eigentum oder Mietwohnungen handelt und ob in Stadt oder Land. Der Wohnungsbau soll deshalb nicht nur durch Förderprogramme, sondern auch durch eine Entbürokratisierungsoffensive gestärkt werden.
Konkret ist eine zweistufige Reform des Baugesetzbuchs vorgesehen. Bereits in den ersten 100 Tagen der neuen Legislatur soll ein „Wohnungsbau-Turbo“ gezündet werden. Ziel ist, die Planungshoheit der Kommunen zu achten, aber gleichzeitig Verfahren zu verschlanken. So soll u. a. der Umwandlungsschutz (§ 250 BauGB) verlängert und der Lärmschutz bei Bauprojekten flexibler gehandhabt werden. Im zweiten Schritt folgt eine tiefgreifende Reform mit Fokus auf Planungsvereinfachungen und zeitlichen Stichtagsregelungen.
Auch die Digitalisierung wird ein Hebel: Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen künftig komplett digitalisiert ablaufen. Die Kommunen sollen außerdem verstärkt Vorkaufsrechte wahrnehmen können – insbesondere in Milieuschutzgebieten und bei verfallenden Immobilien.
Förderoffensive: KfW, Steuern und Investitionsfonds
Die Bundesregierung plant 2025, bestehende Förderangebote zu bündeln und neu auszurichten. Statt eines Förderdschungels soll es künftig zwei zentrale KfW-Programme geben: eines für Neubau, eines für Sanierung. Diese Programme werden so gestaltet, dass sie gezielt kostengünstiges, klimafreundliches und ressourcensparendes Bauen fördern.
Zusätzlich soll ein Investitionsfonds für den Wohnungsbau entstehen. Dieser Fonds soll privates Kapital durch öffentliche Garantien hebeln und Investitionen in Wohnbauprojekte absichern – insbesondere für Familien, Kommunen und Genossenschaften.
Auch steuerlich will die Koalition 2025 nachhelfen:
– Die Absetzbarkeit von Sanierungskosten geerbter Immobilien wird erleichtert.
– Die Förderung des Effizienzhausstandards EH55 wird vorübergehend wieder eingeführt, um stagnierende Bauprojekte zu aktivieren.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem sozialen Wohnungsbau. Hier sollen Mittel aufgestockt und Kooperationen mit Ländern und Trägern gestärkt werden. Besonders berücksichtigt werden dabei barrierefreies, altersgerechtes und „junges Wohnen“.
Familien im Fokus: Eigentum leichter machen
Die Koalition betont, dass junge Familien beim Eigentumserwerb stärker unterstützt werden müssen. Mit dem neuen Programm „Starthilfe Wohneigentum“ wird ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt. Dieses soll vor allem Familien mit mittleren Einkommen den Schritt ins Eigenheim erleichtern.
Geplant sind:
– Steuerliche Entlastungen beim Kauf oder bei der Sanierung.
– Eigenkapitalersetzende Maßnahmen, etwa zinsgünstige Darlehen oder Bürgschaften.
– Prüfung staatlicher Hypothekenbürgschaften, um Bankenrisiken abzufedern.
Auch der Zugang zu Baugrundstücken soll erleichtert werden: Der Bund verpflichtet sich, ungenutzte Grundstücke vergünstigt an Kommunen abzugeben, wenn dort Wohnraum entstehen soll.
Darüber hinaus wird geregelt, dass selbstnutzende Eigentümer von den Regelungen des Milieuschutzes ausgenommen werden – etwa bei energetischer Sanierung oder Schaffung von Barrierefreiheit.
Fazit: Mehr Tempo, weniger Hürden, gezielte Förderung
Der Koalitionsvertrag 2025 liefert ein umfassendes Paket für den Wohnungssektor. Ob die ambitionierten Ziele – wie der Bau von mehr bezahlbaren Wohnungen und die Förderung von Wohneigentum – erreicht werden, wird maßgeblich davon abhängen, wie schnell und konsequent die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden.
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