Waffenruhe im Gazastreifen mit Verzögerung in Kraft

Inhaltsverzeichnis



Konjunktur & Rentenmärkte:

Politische Börsen sagt man nach, sie hätten kurze Beine. Das mag so sein. Die Nachricht über eine Waffenruhe im Gaza wurde an den Börsen jedenfalls zwar grundsätzlich mit Erleichterung begrüßt. Überlagert wurde der Friedensschluss aber am Mittwoch, 15.01.2025, von der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise. Mit etwas Verzögerung trat die Waffenruhe am Sonntag in Kraft.

Die wichtigste Erkenntnis aus den Konjunkturdaten der vergangenen Woche dürfte sein, dass die Inflationsrisiken derzeit nicht aus dem Ruder laufen. Im Gegenteil: Die US-Verbraucherpreise ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise legten im Dezember um 0,2 % zum Vormonat zu. Im November lag die Veränderungsrate bei 0,3 %. Bei den Erzeugerpreisen war die Abschwächung zu Vormonat gemessen an der Kernrate noch deutlicher (0,0 % gegenüber 0,2 % im November). Die US-Renditen sackten nach Veröffentlichung der Verbraucherpreise um 10 Basispunkte von 4,75 % auf 4,65 % ab. Bundesanleihen fielen um 5 Basispunkte. Deutlich waren auch die Kursgewinne an den Aktienbörsen. Die US-Einzelhandelsumsätze waren nominal im Dezember 3,9 % höher als im Vorjahr, auch dank eines soliden Weihnachtsgeschäfts. Der Konsum bleibt damit eine wichtige Stütze der US-Konjunktur.

Interessant bzw. aufschlussreich waren die zum Wochenbeginn aus China gemeldeten Exportzahlen. Danach stiegen die Exporte im Dezember um 10,9 % zum Vorjahr. Im November lag der Zuwachs erst bei 5,8 %. Offenbar ordern US-Firmen verstärkt, um Waren aus China zu bevorraten. Die Androhung höherer Zölle führt mithin zu Vorzieheffekten, die auch in den kommenden Monaten Bestand haben dürften. Die Frachtraten für Überseecontainer sind jedoch weiterhin sehr günstig.

Die Wirtschaftsleistung ist 2024 in Deutschland um 0,2 % gesunken. Die erste Schätzung des Statistischen Bundesamts bestätigte, was viele Analysten erwartet hatten. Schon in 2023 war die Wirtschaftsleistung gesunken – preis- und kalenderbereinigt um 0,1 %.


Aktienmärkte:

Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht in der vorangegangenen Woche sorgte wie beschrieben nun die unerwartet niedrige US-Inflation für wieder steigende Zinssenkungserwartungen und für steigende Aktienkurse. Der MSCI-World-Index legte um 2,2 % im Wochenverlauf zu, der S&P-500-Index 2,9 % und der Dax-Index sogar 3,4 %.

Für Gegenwind sorgten zum Wochenbeginn neue Exportbeschränkungen der US-Regierung für Chips für künstliche Intelligenz. Der Halbleiter-Konzern Nvidia hat daraufhin an den designierten US-Präsidenten Donald Trump appelliert, die neuen Vorschriften der Biden-Administration zur KI-Technologie abzulehnen.

Rückenwind kam dagegen, wie beschrieben, von den US-Verbraucherpreisen. Zudem überzeugten die Geschäftszahlen im Bankensektor. JP Morgan, Wells Fargo und Goldman Sachs steigerten ihren Gewinn deutlich und übertrafen die Analysten-Erwartungen. Auch BlackRock und die Citigroup lieferten starke Zahlen.

Einzelwerte:

Im Übernahmekampf mit Unicredit sieht Aufsichtsratschef Jens Weidmann von der Commerzbank geringe Chancen für einen Zusammenschluss. Weidmann bezweifelt, dass eine feindliche Übernahme im Bankensektor nachhaltig Werte schaffen kann.

Für sein Pharmageschäft erwartet Bayer ab 2027 wieder Zuwächse. Geplant ist, 2025 neue Medikamente einzuführen, darunter Acoramidis für eine seltene Herzkrankheit und Elinzanetant gegen Menopausensymptome – ein nicht-hormonelles Medikament. Die neuen Medikamente sollen rückläufige Umsätze des Blutverdünners Xarelto kompensieren, das seit 2024 mit Generika konkurrieren muss und bislang rund 4 Mrd. US-Dollar jährlich einbrachte.

Einsparungen von über 1,5 Mrd. Euro hat Porsche im vergangenen Jahr erzielt – weit mehr als die ursprünglich geplanten 600 Mio. Euro. Damit konnte Porsche Mehrbelastungen von über 4 Mrd. Euro teilweise aufzufangen.

Mit Blick auf seine deutschen Werke kämpft Volkswagen mit Überkapazitäten. Chinesische Investoren zeigen laut Insidern Interesse an überzähligen Standorten wie Osnabrück und Dresden. Auch wenn die IG Metall Schließungspläne zunächst abwehren konnte, so bleibt die Zukunft dieser Werke unsicher.

Einen bedeutenden Meilenstein erreichte Daimler Truck mit dem größten Auftrag für Elektro-Lkw in seiner Geschichte. Amazon bestellte 200 Mercedes-Benz eActros 600, die noch 2025 in Deutschland und Großbritannien eingesetzt werden sollen. Die 40-Tonner sind für den Mittelstreckeneinsatz vorgesehen.

Die US-Geschäfte von TikTok könnten an Elon Musk verkauft werden, falls die chinesische Regierung dies genehmigt. Die Überlegungen befänden sich noch in einem frühen Stadium. Grundsätzlich bevorzugt Peking jedoch, die Kontrolle bei ByteDance zu belassen.

Kapazitätsengpässe prägen die Situation bei der Marinetochter TKMS von ThyssenKrupp. Angesichts steigender Aufträge wird eine dritte Werft als mögliche Lösung diskutiert. Der Vorstandschef Oliver Burkhard sprach sich zudem für einen Spin-off und für eine staatliche Beteiligung aus.

Meta Platforms plant für Februar die Entlassung von 5 % der Belegschaft, wie aus einem internen Memo von CEO Mark Zuckerberg hervorgeht. Ziel ist es, die Leistungsanforderungen zu erhöhen. Mitarbeiter mit Potenzial könnten jedoch weiterbeschäftigt werden.

Ein Anstieg des Fluggastaufkommens auf 61,6 Mio. Passagiere wurde von Fraport für 2024 gemeldet. Damit wurde die Prognose erfüllt, die Werte blieben jedoch 12,7 % unter dem Niveau von 2019. Das Cargo-Volumen wuchs um 6,2 % auf 2,1 Mio. Tonnen.

Laut Insidern führt Apple Gespräche mit der britischen Bank Barclays über eine Kooperation im Kreditkartengeschäft. Barclays könnte Goldman Sachs als Partner ablösen. Der Kreditkartenaussteller Synchrony Financial sei ebenfalls an den Gesprächen beteiligt. Ein Abschluss könne aber noch Monate dauern.

Märkte in der vergangenen Woche



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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert als Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos – Multi Chance.

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