Vermögensverwaltungen und Banken im Vergleich

Vermoegensverwaltung Banken Vergleich
Was machen Vermögensverwalter anders als herkömmliche Privatbanken? Der größte Vorteil ist ihre Unabhängigkeit von Anbietern und Produkten. Worin sich die Arbeit zur Anlageberatung bei einer Bank unterscheidet und wie Sie davon profitieren, wenn Sie Ihr Vermögen von einer unabhängigen Vermögensverwaltung betreuen lassen, erfahren Sie in diesem Beitrag zum Vergleich zwischen Vermögensverwaltungen und Banken.

Inhaltsverzeichnis

Unabhängige Vermögensverwalter sind professionelle, objektive Ansprechpartner für Privatpersonen und institutionelle Kunden in Finanzfragen. Sie agieren produkt- und bankenunabhängig im Sinne ihrer Mandanten. Auch Stiftungen schätzen die unabhängige und individuelle Finanzdienstleistung. Fachlich richtig bezeichnet heißt es Finanzportfolioverwalter. Der Begriff Vermögensverwalter ist rechtlich nicht geschützt und kann theoretisch auch von unlizenzierten Anbietern verwendet werden. Wir sprechen der Einfachheit halber hier von Vermögensverwaltern, da dies der gebräuchliche Begriff ist. Im Folgenden möchten wir unabhängige Vermögensverwaltungen mit der Beratung der Banken vergleichen und Unterschiede herausarbeiten.

Die unabhängige Vermögensverwaltung im Vergleich zur Anlageberatung einer Bank

Wer einmal ein Vermögen aufgebaut hat, möchte es erhalten und vermehren, mit ein paar Zinsen das Ersparte aufbessern oder mit langfristigen Anlagen den Grundstein für die Altersvorsorge legen. Reichen die eigenen Finanzkenntnisse dafür nicht aus, suchen Anleger am besten einen Experten auf.

Der erste Weg bei der Suche nach einer geeigneten Vermögensanlage führt klassischerweise zu einer Bank. Der Berater sucht die passenden Produkte aus der verfügbaren Angebotspalette aus und der Kunde muss entscheiden, ob die Vorschläge umgesetzt werden. Die regelmäßige Anpassung seines Vermögens obliegt dem Investor selbst.

Die Arbeitsweise von Vermögensverwaltern ist grundsätzlich eine andere. Sie verwalten das Vermögen im Auftrag des Kunden und haben dabei nötige Anpassungen genauso im Blick wie die Minimierung der entstehenden Kosten. Was die Zusammenarbeit mit einem Vermögensverwalter sonst noch von der mit Banken unterscheidet, erklären wir in unserem Beitrag.

Nur ein unabhängiger Vermögensverwalter agiert im Kundeninteresse

Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal einer Vermögensverwaltung zu der klassischen Anlageberatung bei einer Bank ist ihre absolute Unabhängigkeit. Ein Vermögensverwalter agiert frei von Vertriebsvorgaben und ist damit nicht an Produkte oder bestimmte Vertragspartner, wie Depotbanken, gebunden. Ein solcher Partner in der Geldanlage ist wie ein Anwalt in Finanzfragen. Er vertritt einzig und allein die Interessen seiner Mandanten und hat neben den Renditezielen auch Risiken und Kosten im Blick.

Für Investoren, die ihr Kapital einer Vermögensverwaltung anvertrauen, bedeutet diese Unabhängigkeit, dass ihnen statt eines begrenzten Produktuniversums einer Bank das komplette Angebot am Kapitalmarkt offensteht. Bei der Produktauswahl berücksichtigen Vermögensverwalter nicht nur die persönliche Strategie ihrer Kunden, sondern achten auch darauf, dass die Kosten möglichst gering ausfallen und die Anlageinstrumente sich liquide handeln lassen. Deswegen können sich Kunden immer darauf verlassen, dass der Vermögensverwalter ihr Vermögen behütet, als wäre es sein Eigenes und auch wirklich nur die Anlagen den Weg in ihr Depot finden, die keine versteckten Kosten oder unverhältnismäßige Risiken bergen.

Unabhängig zu agieren bedeutet aber nicht nur, die objektiv besten Anlageprodukte im Sinne des Kunden auszuwählen, sondern zum Beispiel auch eine passende Depotbank zu finden. In der Regel arbeiten Vermögensverwalter mit mehreren Banken zusammen, bei denen ihre Mandanten ihr Depot verwahren lassen können. Jede dieser Banken bedient die verschiedenen Kundenpräferenzen hinsichtlich Sicherheit, Erreichbarkeit oder Kostenminimierung auf andere Weise. Der Kunde kann dann entscheiden, welche Bank am besten zu seinen Bedürfnissen passt.

Transparente Gebührenmodelle statt versteckte Kosten

Ein weiterer Unterschied zur Anlageberatung bei Banken ist die transparente Vergütung, die völlig ohne Ausgabeaufschläge oder Provisionen auskommt. Vermögensverwalter werden ausschließlich vom Kunden bezahlt und nicht von etwaigen Vertriebspartnern. Ihre unabhängige Tätigkeit wird dadurch noch einmal explizit unterstützt, denn die Produktauswahl erfolgt nicht anhand möglicher Verkaufserlöse, sondern aufgrund ihrer Leistung. Zur Veranschaulichung hier ein Beispiel:

Für den Kauf eines Investmentfonds bei einer Bank entrichtet der Kunde in der Regel einen Ausgabeaufschlag. Dieser fließt nicht, wie die meisten glauben, der Fondsgesellschaft zu, sondern der vertreibenden Bank. Für den Investor stehen diese Kosten ab dem ersten Tag der Investition als Verlust im Depot. Anders ist das bei der Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Vermögensverwalter: Der Kunde zahlt für die Transaktion nur eine minimale Gebühr, welche der ausführenden Depotbank für ihren Aufwand zufließt.

Wie verdient ein unabhängiger Vermögensverwalter also sein Geld? Seine Kunden zahlen eine sogenannte Verwaltungsgebühr für das Management ihres Vermögens und würdigen damit auch die Wahrung ihrer Interessen. Die Vergütung erfolgt nachgelagert, also beispielsweise nach Ablauf eines Quartals und wird anhand des verwalteten Vermögens berechnet. Auf diese Weise wird der Vermögensverwalter indirekt für die Vermögensmehrung und nicht für den Vertrieb bestimmter Finanzprodukte belohnt. Noch stärker nehmen Kunden den Vermögensverwalter mit einer sogenannten Erfolgsvergütung in die Pflicht. Damit bekommt der Vermögensverwalter ein Stückchen vom Kundenerfolg ab. Mehr über mögliche Vergütungsmodelle erfahren Sie in unserem Beitrag zu den Kosten einer Vermögensverwaltung.

Kontinuierliches Vermögensmanagement statt zeitpunktbezogene Beratung

Ein unabhängiger Vermögensverwalter betreut das Vermögen seiner Kunden permanent. Dabei kann er alle notwendigen Anlageentscheidungen in deren Auftrag treffen, ohne dafür vorher ein explizites Einverständnis einholen zu müssen oder erst ein Beratungsgespräch mit jedem Einzelnen zu führen. Das ist deswegen wichtig, weil einmal getroffene Anlageentscheidungen immer wieder überprüft und gegebenenfalls schnell angepasst werden müssen. Dank der Erlaubnis zum eigenständigen Handeln ist auch in schwierigen Marktphasen gewährleistet, dass notwendige Anpassungen bei allen Kunden gleichzeitig umgesetzt werden. Im Zweifelsfall kann ein Portfoliomanager auch Sammelaufträge für alle Kundendepots gleichzeitig ausführen und so noch schneller handeln. Natürlich darf er dabei nur im Rahmen des erteilten Mandates handeln und muss die individuellen Kundenvorgaben einhalten.

Beim klassischen Anlagegeschäft einer Bank erfolgt die Beratung dagegen zeitpunkt- bzw. anlassbezogen mit jedem Kunden einzeln. Dabei kann es gerade in hektischen Börsenzeiten schnell zu zeitlichen Engpässen kommen. Manchmal ändern sich die Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten über Nacht und es ist schnelles Handeln gefragt. Wenn dann erst ein neuer Beratungstermin vereinbart werden muss, kann es dafür schon zu spät sein.

Sind vermögensverwaltende Fonds eine Alternative?

Die meisten Banken bieten ihren Kunden mittlerweile eine hauseigene Vermögensverwaltung an, um so das zeitliche Problem der individuellen Beratung zu lösen. Das kann eine passende Möglichkeit sein, vor allem wenn nicht das nötige Mindestkapital für die individuelle Verwaltung vorhanden ist. Bei der Bewertung des Angebots sollten Kunden aber genau hinschauen, ob das Fondsmanagement ihre Interessen auch wirklich vollständig vertritt und die Kosten angemessen sind.

Ein erstes Indiz dafür ist die jährliche Verwaltungsvergütung. Diese beträgt bei der individuellen Vermögensverwaltung im Schnitt etwa 1 % des verwalteten Vermögens. Die laufende Vergütung vieler vermögensverwaltender Fonds liegt bei 2 % oder sogar noch höher. Schwieriger ist es, festzustellen, ob das Management wirklich keine anderen Interessen, als die seiner Anleger vertritt. Ein hoher Anteil bankeigener Produkte oder Investmentfonds im Portfolio oder eine unverhältnismäßige hohe Handelsaktivität können Hinweise darauf sein, dass vom verwalteten Vermögen mehr Gebühren in die Taschen der Vertriebspartner fließen, als dem Investoren bewusst ist.

Besonders bei fondsgebundenen Vermögensverwaltungen sollten Kunden genauer hinschauen, denn hier kann es zu einer unvorteilhaften Doppelbelastung kommen: Denn neben der laufenden Vergütung fallen zusätzlich die Verwaltungsvergütungen der im Fondsvermögen befindlichen Fonds an.

Übrigens: In Einzelfällen greifen auch wir bei der Plutos Vermögensverwaltung AG auf Fonds bei der Vermögensanlage zurück. Dies ist besonders bei kleineren Anlagebeträgen wichtig, um die nötige Streuung des Vermögens zu gewährleisten. In diesem Fall vereinnahmen wir die Vertriebsvergütung der jeweiligen Fonds, berechnen aber im Gegenzug keine eigene Verwaltungsgebühr. Dadurch vermeiden wir eine doppelte Gebührenbelastung.

Fazit: Vermögensverwalter betreuen ungebunden, provisionsfrei und permanent

Als Kunde einer Vermögensverwaltung sparen Sie wertvolle Zeit und auch Nerven, weil Sie die Anlageentscheidungen nicht mehr selbst treffen müssen, sondern an einen unvoreingenommenen Experten abtreten. Da Vermögensverwalter nicht nur banken-, sondern auch produktunabhängig arbeiten, greifen sie nur auf die besten Angebote am Kapitalmarkt zurück. Mit nur einem einzigen Partner erhalten Sie als Kunde so das Beste aus allen Welten, ohne ständig zwischen verschiedenen Anbietern zu wechseln oder Ihr Vermögen aufzuteilen. Dank der nachgelagerten, transparenten und leistungsbezogenen Bezahlung ist gewährleistet, dass Ihr Vermögensverwalter ausschließlich in Ihrem Interesse handelt und Ihr Vermögen nicht durch hohe Provisionen geschmälert wird.

Sollten noch Fragen offen sein, lesen Sie sich auch gerne die häufig gestellten Fragen auf der Seite „Vermögens­verwaltung FAQ“ oder unseren Artikel „Unabhängige Vermögensverwaltung: Alternative zur klassischen Anlageberatung“ durch.

Für mehr Informationen und ein persönliches Gespräch kontaktieren Sie einen unserer Relationship Manager:

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beide Geschlechter.

Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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