Konjunktur & Rentenmärkte:
Eine Zinssenkung der US-Notenbank (FED) wird von den Analysten nicht erwartet. Die FED sorgt sich über die künftige Zoll- und Ausgabenpolitik des US-Präsidenten. Donald Trump sagte auf dem Weltwirtschaftsforum, dass er eine Senkung der Zinssätze fordern werde. Ein erneuter Streit zwischen ihm und FED-Chef Powell scheint vorprogrammiert. Aussagen von US-Präsident Donald Trump, denen zufolge er es vorzöge, keine Zölle auf chinesische Importe erheben zu müssen, stützten in der vergangenen Woche die Wertpapierkurse. Die Anleger hoffen zudem, dass ein Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi und Trump vor einer Woche dazu beigetragen hat, Spannungen abzubauen und dass Trump Zölle vor allem als Verhandlungsinstrument nutzen wird.
Gemessen an dem Einkaufsmanagerindex hat sich die Dynamik im US-Dienstleistungssektor etwas reduziert. Der Index fiel von 56,8 Punkten im Dezember auf 52,4 Punkte im Januar. Zudem zeigt die Umfrage der University of Michigan einen Rückgang der Verbraucherstimmung von 74 Punkte auf 71,1 Punkte. Mit den Daten verbindet sich die Hoffnung, dass die Inflation im Dienstleistungssektor in den kommenden Monaten sinkt.
Für Deutschland ist der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft auf 50,1 Punkte gestiegen (Dezember 48,0 Punkte). Damit überschritt der Index erstmals seit dem Sommer 2024 wieder die Linie von 50 Punkten. Auch für die Eurozone insgesamt stieg der Index über 50 Punkte. Auf die geldpolitische Sitzung der EZB, die am Donnerstag, dem 30.01.2025 ihre Zinsentscheidung trifft, hat dies keinen Einfluss. Eine erneute Zinssenkung des Diskontsatzes von 3 % auf 2,75 % gilt als sicher. In den Fokus rückt verstärkt die Frage, wie weit wird die EZB den Diskontsatz senken. Wir können uns einen Leitzinssatz unter 2 % Ende 2025 vorstellen.
Die japanische Notenbank bewegt sich derweil angesichts der persistenten Inflation (3,6 % im Dezember 2024) in die andere Richtung. Sie hat die Zinsen auf das höchste Niveau seit Oktober 2008 angehoben. Der Leitzins stieg von 0,25 Prozent auf 0,5 Prozent. Die Zentralbank hatte ihre langjährige Negativzinspolitik im März 2024 beendet.
Aktienmärkte:
Der Microsoft-Partner OpenAI sowie SoftBank, Oracle und MGX – einem Investment Fonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten – haben Geld für eine KI-Infrastruktur zugesagt. Das Gemeinschaftsunternehmen trägt den Namen „Stargate“. In den kommenden vier Jahren solle die Summe auf bis zu 500 Milliarden Dollar anwachsen.
Die chinesischen Behörden wollen die Kurse an den chinesischen Aktienmärkten stärker unterstützen. Eine zentrale Rolle sollen dabei staatliche Versicherer und Anlagefonds spielen. Versicherer sollen ermutigt werden, 30 Prozent ihrer jährlichen Prämienüberschüsse in die chinesischen Aktienmärkte zu investieren. Umgerechnet 13,2 Milliarden Euro sollen in einem Pilotprogramm in den ersten sechs Monaten des Jahres von den Versicherungen in Aktien fließen. Zudem sollen die Anforderungen für Kredite, die Aktienrückkäufen dienen, gesenkt werden.
In einem weiterhin freundlichen Umfeld legten die meisten Indizes in der vergangenen Woche zu. Der Dax stieg um 2,35 %, Euro STOXX 50 um 1,38 % und der amerikanische S&P 500 um 1,74 %.
Einzelwerte:
Dank eines Produktionsanstiegs in der weltweit größten Kupfermine Escondida steigerte BHP die Fördermenge im zweiten Geschäftsquartal um 17 % auf 510.700 Tonnen. In Escondida stieg die Produktion sogar um 33 % im Vergleich zum Vorjahr. Die in Aussicht gestellte Kupferproduktion bleibt unverändert, obwohl ein Sturm die Produktion in Australien im September 2024 für zwei Wochen behindert hat.
DocMorris steigerte 2024 den Umsatz um 6,7 % auf 1,085 Mrd. Franken. In Deutschland wuchs der Umsatz um 6,9 % auf 1,02 Mrd. Franken. Der Aufwärtstrend im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten beschleunigte sich. Die Kundenzahl in diesem Segment verfünffachte sich, und die Gesamtkundenzahl stieg auf 10,3 Mio. DocMorris wies ein operatives Minus von 50 Mio. Franken (Ebitda) aus.
Trump forderte das Justizministerium auf, 75 Tage lang keine Maßnahmen gegen TikTok zu ergreifen, um Zeit für eine Lösung zu gewinnen. Eine Option sei ein Gemeinschaftsunternehmen, bei dem der US-Gesellschafter 50 % der US-Tochter übernehmen würde. ByteDance, die Muttergesellschaft, steht wegen Nähe zur chinesischen Regierung unter Spionageverdacht. Der Kongress hatte per Gesetz beschlossen, dass ByteDance sein US-Geschäft bis zum 19. Januar hätte verkaufen müssen. Der Leser darf sich selbst fragen, wer ein möglicher US-Gesellschafter wäre.
Berichten zufolge könnten bei der Commerzbank weitere Stellenstreichungen bevorstehen. Die Bank, die sich gegen Übernahmeavancen von Unicredit wehrt, wird am 13. Februar ein Strategie-Update vorstellen. Ein Sprecher betonte die Bedeutung der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Deutsche Lufthansa hat die Beteiligung an ITA Airways abgeschlossen. Die Lufthansa Group hält nun 41 % der italienischen Fluggesellschaft, während der italienische Staat die übrigen 59 % hält.
Moderna erhielt ein 590-Mio.-US-Dollar-Paket vom US-Gesundheitsministerium, um die Entwicklung von Grippeschutzimpfungen für Pandemien zu beschleunigen. Das Geld unterstützt die späte Entwicklungsphase und die Lizenzierung von mRNA-Impfstoffen.
Der designierte US-Präsident Trump sprach mit Apple-Chef Tim Cook über Investitionen in den USA. Laut Trump plant Apple, massiv zu investieren. Cook reagierte nicht auf Anfragen von Reuters.
Die CDU/CSU will im Falle eines Wahlsiegs den Bau von 50 Gaskraftwerken forcieren, die schnell ans Netz gehen sollen. Kernenergie bleibt eine Option, inklusive der Wiederinbetriebnahme stillgelegter Kraftwerke. Die Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke im Jahr 2023 bezeichnete Friedrich Merz als strategischen Fehler. Der stufenweise Atomausstieg bis 2022 wurde 2011 vom Bundestag beschlossen. Merz war 2009 aus dem Bundestag ausgeschieden.
Nach einem besser als erwarteten vierten Quartal übertraf Adidas die Jahresprognose für 2024. Der Umsatz stieg um 11 % auf 23,7 Mrd. Euro währungsbereinigt um 12 %. Die Bruttomarge stieg auf 50,8 %, das Betriebsergebnis lag bei 1,34 Mrd. Euro über der Prognose von 1,2 Mrd. Euro.
Puma erreichte 2024 mit einem Gewinn von 622 Mio. Euro (EBIT) das untere Ende der Prognosespanne und kündigte Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung an. Der währungsbereinigte Umsatz stieg um 4,4 % auf 8,82 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis sank jedoch auf 282 Mio. Euro unter den Vorjahreswert von 305 Mio. Euro. Ein wichtiger Grund war ein höherer Nettozinsaufwand.
Im vierten Quartal 2024 gewann Netflix so viele neue Abonnenten wie nie zuvor. Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen, und das Unternehmen plant Preiserhöhungen in den USA. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um 13 %.
Alcoa profitierte von höheren Preisen für Tonerde und Aluminium sowie gestiegenen Auslieferungen. Im vierten Quartal erzielte der Aluminiumhersteller einen Gewinn von 202 Mio. US-Dollar, nach einem Verlust von 150 Mio. im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 34 % auf 3,49 Mrd. US-Dollar.
Rolls-Royce liefert Atomreaktoren für neue britische U-Boote. Der Vertrag über 9 Mrd. Pfund hat eine Laufzeit von acht Jahren.
Boeing rechnet 2024 mit einem Verlust von 4 Mrd. US-Dollar im vierten Quartal. Der Konzern litt unter Streiks, Verlusten bei US-Regierungsprojekten und Kosten für Stellenstreichungen.
Märkte in der vergangenen Woche
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