Starker US-Arbeitsmarktbericht

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Konjunktur & Rentenmärkte:

Zum Wochenschluss hat ein starker US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung an den US-Börsen gedämpft. Die US-Wirtschaft hat im Dezember 256.000 zusätzliche Stellen geschaffen, das ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass die US-Notenbank keine zusätzliche Nachfrage schaffen muss. Die Zinssenkungserwartungen sind weiter zurückgegangen, was wiederum die Aktienkurse belastet. Bereits am Dienstag hatte der ISM-Index für den Dienstleistungssektor schneller steigende Dienstleistungspreise gezeigt. Das FED-Protokoll der Dezember-Sitzung legt ebenfalls ein langsames Zinssenkungstempo nahe, denn die FED-Vertreter sehen Risiken einer höher als erwartet ausfallenden Inflation – auch wegen potenzieller Zölle durch den designierten US-Präsidenten Donald Trump.

Der DAX konnte in der zurückliegenden Woche wieder die 20.000-Punkte-Marke überschreiten und notierte zum Wochenschluss bei 20215 Punkten. Dabei warfen die Konjunkturdaten kein gutes Licht auf die deutsche Wirtschaft. Zum einen erhöhten sich die Verbraucherpreise im Dezember stärker als die vorab befragten Volkswirte erwartet hatten: Die Inflationsrate stieg auf 2,6 % – erwartet wurden 2,4 %. Im November lag die Rate bei nur 2,2 %. Ursachen waren nicht nur ein Basiseffekt und höhere Energiepreise, auch die stark lohnabhängigen Dienstleistungspreise zogen an. Der Aufwärtsdruck dürfte im Januar, angesichts der erhöhten CO2-Abgabe und Preiserhöhungen für Versicherungsleistungen, weiter zunehmen. Im Euroraum stieg die Inflationsrate dagegen wie erwartet von 2,2 % auf 2,4 %. Der Anstieg dürfte auch für die EZB keine Überraschung darstellen. Die vorangekündigte Zinssenkung im Januar ist nicht in Gefahr.

Leider ist der Inflationsanstieg nicht Ausdruck einer florierenden Wirtschaft. Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Wirtschaftsstimmung von Firmen und Konsumenten widerspiegelt fiel im Dezember auf 93,7 Punkte (Nov.: 95,6 Punkte). Die für Deutschland gemeldeten Konjunkturdaten waren insgesamt eine leicht positive Überraschung. Deutlich war zwar der Rückgang bei den Bestellungen (-5,4 % im November). Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang allerdings um 0,2 % höher als im Vormonat, denn im Oktober gab es hohe Bestellungen im Bereich Schiffbau. Die Exporte erholten sich um 2,1 % und die Produktion stieg um 1,5 % im Vergleich zum Oktober.


Aktienmärkte:

Wie beschrieben drückte am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht auf die Börsenstimmung. Der S&P500 gab im Wochenverlauf um 1,94 % nach und der Nasdaq um 2,2 %. Widersprüchlichen Schlagzeilen zur Zollpolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump haben in der vergangenen Woche ebenfalls den US-Aktienmarkt belastet. Der Markt in Hongkong deutlich nach unten (Shanghai Composite Index: -1,2 %), nachdem die USA einige chinesische Unternehmen, darunter Tencent, wegen mutmaßlicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf die sogenannte „Blacklist“ gesetzt haben.


Einzelwerte:

Italien plant laut Bloomberg News, von SpaceX ein sicheres Kommunikationssystem im Wert von 1,5 Mrd. Euro zu erwerben. Ein Fünfjahresvertrag wird angestrebt, um die Kommunikation der Regierung in Rom abzusichern. Das Projekt wurde von den Geheimdiensten und dem Verteidigungsministerium genehmigt, eine finale Einigung steht aber noch aus.

Der taiwanische Elektronikkonzern Foxconn profitierte im vierten Quartal vom Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) und erwartet einen Umsatzanstieg um 15,2 % auf 60 Mrd. Euro. Die Nachfrage nach KI-Servern stärkte insbesondere die Cloud- und Netzwerksparte.

Microsoft will im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 80 Mrd. Dollar in KI-Rechenzentren investieren. Bereits im ersten Quartal (Beginn: 01.07.2024) wurden 20 Mrd. Dollar für Infrastruktur ausgegeben.

Xpeng will zusammen mit Volkswagen eines der größten Schnellladenetze für Elektrofahrzeuge in China aufbauen mit über 20.000 Stationen in 420 Städten. Die leistungsstarken, flüssigkeitsgekühlten Superschnellladesäulen sollen beiden Marken zur Verfügung stehen.

US-Präsident Joe Biden legte ein Veto gegen die Übernahme von US Steel durch Nippon Steel ein. Der japanische Stahlkonzern prüft rechtliche Schritte: Der Überprüfungsprozess und die Entscheidung der US-Regierung seien unangemessen. Nippon Steel habe „das Recht auf eine ordnungsgemäße Untersuchung“.

Mercedes-Benz könnte einem Medienbericht zufolge sein Renditeziel von 14 % aufgeben, will jedoch zweistellige Margen anstreben. Belastungen entstehen durch schwache Verkäufe in China, geringere Rentabilität von Elektroautos und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld.

Der Tesla-Kurs fiel um 4 %, nachdem die US-Verkehrssicherheitsbehörde 2,6 Mio. Tesla-Fahrzeuge wegen Problemen mit einer autonomen Fahrfunktion untersucht.

Die Bundesnetzagentur plant, Mobilfunkfrequenzen bis 2030 ohne Auktion zu verlängern. Im Gegenzug macht sie den etablierten Netzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und O2 Telefonica strenge Auflagen zum weiteren Ausbau des Handynetzes. Die Verlängerung soll mit speziellen Regelungen für den jüngsten deutschen Netzbetreiber 1&1 verbunden werden.

Samsung Electronics meldete ein schleppendes Wachstum und verfehlte mit einem operativen Gewinn von 6,5 Billionen Won die Erwartungen. Zwar stieg der Umsatz um 11 % auf 75 Billionen Won, blieb jedoch hinter Prognosen zurück. Vor allem das Kerngeschäft mit Speicherchips und Smartphones blieb schwach.

In einem Anschlagsfall in Las Vegas soll der Verdächtige ChatGPT zur Planung eines Sprengsatzes genutzt haben. OpenAI wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass der Chatbot nur öffentlich verfügbare Informationen bereitstelle und vor illegalen Aktivitäten warne.

Volkswagen will im Zuge seiner Sparanstrengungen einem Medienbericht zufolge die Boni vieler Manager schrittweise kürzen. Demnach sollen die Boni um jeweils 8 % für die Geschäftsjahre 2025 und 2026, danach bis 2029 um 6,5 und 4,5 sowie 3,5 % gekürzt werden. Dazu entfalle für VW-Beschäftigte 2025 und 2026 die Ergebnisbeteiligung und das erhöhte Urlaubsentgelt. Die Zahl der Auszubildenden soll auf 600 pro Jahr reduziert werden.

Airbus hat sein Auslieferungsziel 2024 nur knapp verfehlt. Insgesamt wurden 766 Verkehrsflugzeuge übergebenen. Geplant hatte der Konzern 770. Über die Auftragslage kann Airbus nicht klagen: Airbus erhielt 2024 brutto 878 Aufträge. Der Auftragsbestand zum Jahresende belief sich auf 8.658 Maschinen. Der Boeing-Konkurrent hatte im Jahresverlauf mit Engpässen in der Lieferkette zu kämpfen.



Märkte in der vergangenen Woche



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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert als Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos – Multi Chance.

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