Saisonal schwierige Börsenphase

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) senkte seine Konjunkturprognose für Deutschland für das Jahr 2024. Statt eines leichten Wachstums von 0,40 % erwartete das Institut nun eine Stagnation mit 0 % Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.

Die Märkte warten jetzt gespannt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag, dem 12. September 2024, wobei allgemein mit einer Zinssenkung um 0,25 % gerechnet wird. Die US-Notenbanksitzung in der nächsten Woche am 17. und 18. September 2024, von der eine erste Leitzinssenkung erwartet wird, ist noch wichtiger, da sich mittlerweile die Stimmen mehren, die amerikanische Notenbank hätte zu lange gewartet.

Nicht ausgeschlossen sollte auch eine Zinssenkung um sogar 0,50 % werden, da sich auch die US-Konjunkturaussichten weiter eintrüben, was sich bereits am Arbeitsmarkt in den USA zeigt. Da neu geschaffene Stellen und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eher einen zeitlich nachlaufenden Charakter haben, zeigt sich die Verlangsamung nun auch bereits in der wirtschaftlichen Breite.

Die Anleiherenditen reduzierten sich in der letzten Woche erneut. Die 10-jährige Bundesanleihe erreicht mit 2,172 % sogar einen neuen Tiefstand in der Bewegung. In den USA waren die Kursgewinne bei den Anleihen vergleichbar, was die 10-jährige US-Treasury auf 3,708 % drückte.

Aktienmärkte

Der Aktienmarkt startete in den Monat September 2024, wie man es anhand des saisonalen Rhythmus erwarten durfte. Der MSCI-Welt gab 3,86 %, der europäische breite STOXX600 3,52 % und der DAX 3,20 % nach. Stärker erwischte es erneut Japan mit -5,84 %. Was aber besonders auffällig war, ist die Schwäche der Technologieaktien.

Der Nasdaq-100 verlor 5,89 %. Die sogenannten glorreichen Sieben sind technisch angeschlagen. Microsoft, Alphabet und Amazon haben die Woche sogar unter der 200-Tage-Durchschnittslinie beendet, was als schlechtes Signal für den weiteren Verlauf zu werten ist.

Meta, Nvidia, Apple und Tesla befinden sich noch darüber. Grundsätzlich müsste man sich darum zwar keine Sorgen machen, da aber das Gewicht dieser Aktien insbesondere in sehr vielen ETFs besonders hoch ist, dürften von dieser Schwäche auch besonders viele Anleger betroffen sein.

Einzelwerte

Alphabet: Der Internet-Konzern muss sich heute einem weiteren US-Kartellprozess stellen, der in einer Zerschlagung münden könnte. Die Kläger werfen der Alphabet-Tochter vor, Konkurrenten bei OnlineWerbung zu behindern und die Betreiber von Internet-Seiten zu benachteiligen. Im August hatte ein anderes Gericht Google ein „illegales Monopol“ bei Online-Suchen attestiert. Auch hier steht eine Aufspaltung zur Diskussion.

Volkswagen: Nach der Ankündigung des Volkswagen-Konzerns, den Sparkurs mit Arbeitsplatzabbau und möglichen Werksschließungen bei der Kernmarke VW noch einmal zu verschärfen, beschreibt Konzern-Vorstand Oliver Blume die schlechte wirtschaftliche Situation bei Volkswagen als alarmierend.

Bei der Marke VW sei die Lage „so ernst, dass man nicht einfach alles weiterlaufen lassen kann wie bisher“, sagte Blume zu Bild am Sonntag. „In Europa werden weniger Fahrzeuge gekauft. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber aus Asien mit Wucht in den Markt.

Der Kuchen ist kleiner geworden und wir haben mehr Gäste am Tisch.“ Die gesamte europäische Autoindustrie befinde sich in einer sehr anspruchsvollen Lage, die es zuvor noch nie gegeben habe. „Und das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, gerade bei der Marke VW.“

Vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme bei Volkswagen plädieren Politiker der Ampel-Koalition für mehr Hilfe aus Brüssel. „Ursula von der Leyen muss schnell eine ambitionierte Industriestrategie vorlegen, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärkt“, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil mit Blick auf die EU-Kommissionspräsidentin der „Süddeutschen Zeitung“.

Die Aktien von Betreibern von Mobilfunk-Sendemasten geraten zunehmend in den Fokus der Anleger. Hintergrund sind die sich fortsetzenden Investitionen der Mobilfunkunternehmen in den USA und in Europa sowie die Hoffnung auf weiter fallende Kapitalmarktzinsen. Beide Effekte unterstützen die Aktien von American Tower, Crown Castle in den USA oder von Cellnex Telecom in Europa derzeit positiv.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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