Renditeanstieg bremst Märkte

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Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Die zurückliegende Woche war vergleichsweise arm an Konjunkturdaten. Daher fand, neben den Zahlen der auslaufenden Berichtssaison (u. a. NVIDIA), auch das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank im April 2024 besondere Aufmerksamkeit von den Marktteilnehmern.

Das Protokoll enttäuschte viele Beobachter, da es keine Hinweise auf eine Zinssenkung enthielt. Den Notenbankern ist die Inflation in den USA zu hoch. Zu bedenken ist, dass die US-Konjunkturdaten erst nach der Sitzung eine deutliche Abkühlung des Arbeitsmarktes und unerwartet niedrige Inflationsraten gezeigt hatten.

Aufwärts gerichtet war dagegen am Donnerstag, dem 23.05.2024, der von S&P erhobene Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft, der mit 54,4 Punkten für Mai 2024 ein deutlich positiveres Konjunkturbild als zuvor zeichnet (April 2024: 54,4 Punkte). In der Folge gingen die Zinssenkungserwartungen weiter zurück und die Renditen stiegen an. Am markantesten war der Anstieg bei den zweijährigen Renditen, die von 4,8 % im Wochenverlauf auf 4,9 % kletterten.

Auch im Euroraum legten die Renditen zu: bei den zweijährigen Bundesanleihen von 3,0 % bis 3,1 %. Hier führten die Daten zur Lohnentwicklung am Donnerstag, dem 23.05.2024, für neue Inflationssorgen. Laut den, von der EZB veröffentlichten, Daten hat sich der Lohnauftrieb im ersten Quartal 2024 gegenüber dem vierten Quartal sogar beschleunigt – von 4,5 % auf 4,7 %.

Monatliche Daten, etwa von dem Dienstleister Indeed, zeigen dagegen im Monatsvergleich eine rückläufige Lohndynamik. Der Markt preist eine Zinssenkung seitens der EZB am 06. Juni 2024 zu 88 % ein, zum Wochenbeginn lag die Wahrscheinlichkeit noch bei 97 %. Die Inflationszahlen für den Euroraum, die am kommenden Donnerstag, dem 30.05.2024, veröffentlicht werden, werden die Mitglieder des geldpolitischen Rats sehr genau studieren.

Die Gefahr, dass die Daten aber eine Zinssenkung verhindern, ist nach unserer Ansicht sehr gering. Wohl aber könnten unerwartet und unerwünscht hohe Inflationsraten zusammen mit der Lohndynamik den Zinssenkungszyklus der EZB verlangsamen.

Aktienmärkte

Nach den jüngsten Höchstständen vieler Aktienindizes Mitte Mai 2024 entspannten sich die Märkte in der vergangenen Woche tendenziell. Während der DAX- und der S&P500-Index im Wochenvergleich nur leicht nachgaben, war der Abschlag beim Dow Jones gegenüber dem am Montag, dem 20.05.2024, erreichten Höchststand mit gut 2,5 % deutlicher. Ausschlaggebend waren beim Dow Jones Kursverluste bei Boeing und Intel.

Unterstützung kam in der zurückliegenden Woche erneut von den Quartalsdaten. In den USA und auch in Deutschland lagen die gemeldeten Gewinne bei rund zwei Dritteln der Unternehmen über den Schätzungen der Analysten. Mit der nun endenden Berichtssaison fällt diese Unterstützung weg.

Einzelwerte

NVIDIA hat mit seinen am Mittwoch, dem 22.05.2024, gemeldeten Zahlen sowohl die hohen Erwartungen für das 1. Quartal 2024 als auch den optimistischen Ausblick der Analysten auf das 2. Quartal noch übertroffen. Nvidia rechnet im laufenden Quartal mit einem Umsatz von rund 28 Milliarden Dollar, knapp 1,4 Milliarden mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.

Der Kurs legte über 10 % zu und liegt aktuell bei 1035 US-Dollar je Aktie. Die für künstliche Intelligenz nötigen Rechner arbeiten mit Hochleistungschips, die NVIDIA produziert. Die Nachfrage nach diesen Chips übertrifft das Angebot bei Weitem.

NVIDIAs aktueller H200 Chip kostet 40.000 USD je Stück. Der neue GH200 soll zwischen 60.000 und 70.000 USD kosten. Kern von NIVIDIAs Erfolg ist jedoch die Softwareplattform Cuda, die für die Schnelligkeit der auf NVIDIA-Chips basierten KI-Anwendungen verantwortlich ist.

NVIDIAs Konkurrenten investieren in eine vergleichbare Software namens Triton, die es erleichtern würde, auch alternative Chips zu nutzen. Chiphersteller wie INTEL, AMD und QUALCOMM wollen mithilfe von Triton NVIDIA das Wasser abgraben.

VW fehlt bei seinen E-Autos weiterhin ein kostengünstiges Einsteigermodell. Daher war bislang eine Kooperation mit Renault geplant, die nun offenbar gescheitert ist. Das Einsteigermodell sollte unter 20.000 Euro kosten.

Angeblich sei der Betriebsrat von VW gegen das Projekt, da die Franzosen bei der Kooperation die Führungsrolle übernommen hatten. Renault wird die Elektroversion des Kleinwagens Twingo jetzt wohl in Eigenregie bauen.

Andererseits entwickeln Audi und der chinesische Volkswagen-Partner SAIC gemeinsam ein E-Auto, das bereits im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. „Durch die Partnerschaft mit SAIC werden wir unsere Elektro-Strategie in China signifikant beschleunigen“, sagte Audi-Chef Gernot Döllner.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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