Ökonomen bleiben skeptisch

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Die Wirtschaft Deutschlands hat in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen Rückgänge verzeichnet und die Prognosen zeigen wenig Verbesserung.

Deutschland erlebte im Winter 2022 eine Rezession, wobei das Bruttoinlandsprodukt von Januar 2023 bis März 2023 im Vergleich zum vorherigen Quartal um 0,30 Prozent sank, wie vom Statistischen Bundesamt am Donnerstag, den 25.05.2023, bekannt gegeben wurde.

Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,50 Prozent im vierten Quartal 2022 erfüllt dies die Bedingungen für eine technische Rezession – ein Zustand, der von Ökonominnen und Ökonomen definiert wird, wenn es in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung gibt.

Hohe Inflation und der daraus resultierende rückläufige private Konsum waren hauptsächlich für diese Entwicklung verantwortlich.

Die Perspektiven bleiben düster. Im Mai 2023 fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex nach sechs Monaten wieder ab. „Es ist durchaus möglich, dass wir im Jahresverlauf unter die Nullmarke fallen“, warnte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die Bundesregierung prognostizierte zuletzt für 2023 ein geringes Wachstum von 0,40 Prozent. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich jedoch optimistisch. „Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind sehr gut“, betonte er am Donnerstag, den 25.05.2023 in Berlin.

Am späten Freitag (26.05.2023) verzeichneten US-Staatsanleihen moderate Verluste. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank um 0,10 Prozent auf 112,52 Punkte, was zu einem Anstieg der Rendite für zehnjährige Papiere auf 3,80 Prozent führte.

Aktuelle Wirtschaftsdaten stärken die Ansicht, dass die US-Notenbank, die FED, ihren Zyklus der Zinserhöhungen noch nicht abgeschlossen hat. Die Auftragsdaten für langlebige Güter sowie die Daten zu Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte waren besser als erwartet.

Darüber hinaus stieg das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß, der PCE-Index, stärker als erwartet, was die Analysten überraschte. Es wird erwartet, dass die Fed spätestens im Juli 2023 die Zinsen erneut erhöht.

Bei der nächsten Sitzung im Juni 2023 sind sich die Anleger jedoch nicht sicher, die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts wird derzeit auf etwa 50,00 Prozent geschätzt. In den letzten Wochen gab es keine konsistenten Aussagen aus der Federal Reserve. Begriffe wie „datenabhängig“ und „optional“ wurden häufig verwendet, was auf eine offene und flexible Geldpolitik hinweist.

Aktienmärkte

Am Freitag, den 26.05.2023 führte die Hoffnung auf eine baldige Lösung des US-Schuldenkonflikts zu einem versöhnlichen Wochenausklang für den DAX.

Der deutsche Leitindex kehrte bereits um die Mittagszeit seinen Abwärtstrend um und stieg im weiteren Handelsverlauf parallel zu den starken US-Börsen weiter an.

Der DAX schloss mit einem Plus von 1,20 Prozent bei 15.983,97 Punkten, wodurch er seinen Wochenverlust auf 1,80 Prozent reduzierte. In der Vorwoche hatte der DAX mit 16.331 Punkten ein Allzeithoch erreicht.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verzeichnete vor dem Pfingstwochenende eine Trendumkehr und schloss mit einem Plus von 0,76 Prozent bei 26.991,28 Punkten. Am Freitag, den 26.05.2023 verzeichneten die US-Aktienmärkte einen deutlichen Anstieg, beflügelt durch die Hoffnungen auf eine Lösung im amerikanischen Schuldenstreit.

Laut einem Artikel der „New York Times“ stehen die Verhandlungsführer der Demokraten und Republikaner kurz vor einer Einigung und arbeiten bereits an der Formulierung eines Gesetzesentwurfs.

Zudem übertrafen die aktuellen Wirtschaftsdaten die Erwartungen. Der Dow Jones Industrial schloss den Tag mit einem Zuwachs von 1,00 Prozent auf 33.093,34 Punkte, was jedoch einen Wochenverlust von einem Prozent bedeutete.

Der S&P 500 stieg um 1,30 Prozent auf 4.205,45 Punkte und der technologieorientierte Nasdaq 100 setzte seinen Aufwärtstrend fort und schloss mit einem Plus von 2,58 Prozent auf 14.298,41 Punkte. Dadurch erzielte der Nasdaq 100 einen wöchentlichen Gewinn von 3,60 Prozent.

Einzelwerte

Die Varta-Aktie erlitt am vergangenen Mittwoch (24.05.2023) einen weiteren empfindlichen Kursverlust, wodurch der seit Tagen anhaltende Abwärtstrend verstärkt wurde.

Bereits zu Beginn des Monats Mai 2023 durchbrach die Aktie von Varta die wichtige Unterstützungsmarke von 22,00 Euro, was darauf hindeutete, dass eine mögliche Konsolidierung in diesem Bereich unwahrscheinlich ist.

Die Korrekturphase setzte sich fort und am letzten Mittwoch (24.05.2023) erlitt die Varta-Aktie einen erheblichen Kursverlust. Die US-Investmentbank Goldman Sachs stufte das Papier von „neutral“ auf „verkaufen“ herunter, was zu einer entsprechenden Marktreaktion führte.

Die Stärke dieses Kursrückgangs deutet auf unsichere Aussichten für die nächsten Tage hin. Die Suche nach einer stabilen Unterstützung könnte die nächsten Handelstage (und möglicherweise -wochen) prägen.

Obwohl leichte Erholungen aufgrund des überverkauften Zustands nicht überraschen würden, wären erst Preiserholungen über die 22,00 Euro-Marke aus charttechnischer Perspektive bedeutend.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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