Macron bremst europäische Indizes

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Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Wie erwartet hat die US-Notenbank (Fed) auf die z.T. überraschend starken Konjunkturdaten reagiert und ihren Leitzins nicht gesenkt. Insbesondere der Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag, dem 14.06.2024, aber auch der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich hatte vor der Sitzung positiv überrascht.

Die Mitglieder des geldpolitischen Entscheidungsgremiums (FOMC) rechnen im Durchschnitt noch mit einer Zinssenkung in diesem Jahr. Wir können uns eine Senkung im September 2024 vor der Präsidentenwahl im November vorstellen. Aber die Tür dafür schließt sich langsam. Nötig wäre insbesondere, dass sich der Arbeitsmarkt stärker abkühlt, damit die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale nicht mehr besteht.

Die kurz vor der geldpolitischen Entscheidung veröffentlichten Verbraucherpreise zeigten jedoch unerwartet niedrige Inflationsraten. Die Gesamtrate verharrte im Mai 2024 aufgrund rückläufiger Energiepreise auf demselben Niveau wie im Vormonat (erwartet: +0,1 %) und die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittelpreise stieg nur leicht um 0,1 % (erwartet: +0,2 %).

Dass sich insbesondere arbeitsintensive Dienstleistungen überdurchschnittlich verteuern, ist aus den Daten nicht ablesbar. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zeigen einen ansteigenden Trend. Schwächer als erwartet fielen im Euroraum die Daten zur Industrieproduktion aus.  Die Produktion lag 3 % niedriger als im Vorjahr – erwartet wurde ein Rückgang von 2 %. Der Informationswert ist jedoch begrenzt, da die Daten für die größten Länder vorab bekannt sind und letztlich die Saisonbereinigung durch Eurostat der größte verbleibende Unsicherheitsfaktor ist.

Aktienmärkte

Der DAX gab in der vergangenen Woche um -3,0 % nach und stand Freitag, dem 14.06.2024, bei 18.002 Punkten. Der Dow-Jones-Index gab -0,5 % nach und steht bei 38.589 Punkten. Die Wahl zum EU-Parlament und die Entscheidung des französischen Präsidenten, Neuwahlen abzuhalten, sorgte in der vergangenen Woche für Unsicherheit und fallende Aktienkurse.

Die Zustimmung für Macrons Politik schwindet, womit die Gefahr groß ist, dass seine Widersacherin Marine Le Pen als Gewinnerin aus den Neuwahlen hervorgeht. Was wiederum die gemeinsame Unterstützung der Ukraine durch die EU in Frage stellen würde. Zugleich ist der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA weiterhin sehr ungewiss.

Viele Umfragen sehen aktuell einen Vorsprung für Donald Trump. Wenn sich die Fed keine Interferenzen mit dem Wahlkampf erlaubt, dann ständen nur die Monate September und Dezember 2024 für eine Zinssenkung zur Verfügung. Der August wäre zu früh. Die aufgeschobene Zinssenkung in den USA hat aber auch etwas Positives: Die Aussicht auf Zinssenkungen dürfte die Marktstimmung nach unten absichern.

Einzelwerte

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat im ersten Quartal seinen Erlös kräftig um 29 % auf 560 Mio. Euro steigern können. Dank des Einsatzes von KI, Personaleinsparungen und dem Umsatzzuwachs sprang der bereinigte Gewinn auf rund 20 Mio. Euro. Im Vorjahresquartal war noch ein Verlust von 43 Mio. Euro zu verzeichnen. Ein Börsengang rückt damit näher und könnte noch 2024 erfolgen.

Bei Apple heißt es künftig nicht „Artificial Intelligence (AI)“, sondern „Apple Intelligence“. Dabei legt Apple wert darauf, dass möglichst viele Berechnungen auf den Geräten erfolgen. Aus Sicherheitsgründen sollen nur wenige persönliche Daten für AI-Dienste gespeichert werden. Bei den auf der Entwicklerkonferenz vorgestellten neuen Funktionen handelt es sich bislang überwiegend um Spielereien.

Der Pharmakonzern Eli Lilly dürfte endlich die Zulassung für das neue Alzheimer-Medikament Donanemab bekommen. Darauf wartet der Konzern seit 2023, da die FDA die Nebenwirkungen von Experten untersuchen ließ. Der Expertenrat sprach sich für die Zulassung aus, da die Vorteile die eventuellen Risiken überwiegen. Eine Zulassung von Donanemab könnte damit bis Ende 2024 erfolgen.

Die europäischen Versicherungen dürften nach Berechnungen der Ratingagentur S&P von der Reform der EU-Solvenzregeln profitieren. Laut der Analyse führen die neuen Solvency-II-Vorschriften zu einem geringeren Kapitalbedarf. Konkret rechnet S&P mit einem um 80 Milliarden Euro verringerten Kapitalbedarf 2026 bzw. 2027. Insbesondere profitieren die Versicherer von dem höheren Zinsniveau.

Heidelberg Material (früher: Heidelberg Zement) hat eine neue „grüne Anleihe“ (Green Bond) emittiert. Das Emissionsvolumen betrug 700 Millionen Euro. Laufzeitende ist 2034. Die Anleihe zahlt einen satten jährlichen Kupon von 3,95 %. Heidelberg Materials ist sehr bemüht, seinen CO2-Fußabdruck zu verringern und will weitere nachhaltige Anleihen dieser Art folgen lassen.

Wohl auch Dank der sehr früh liegenden Pfingsttage hätten im Mai 2024 deutlich mehr Passagiere den Frankfurter Flughafen genutzt als im Vorjahr. Das Aufkommen der Fluggäste lag bei 5,5 Millionen, ein Plus von 6,9 % zum Vorjahreszeitraum. Damit liegt die Auslastung des Airports aber immer noch 11,8 % unter dem Vergleichsmonat aus dem Vorkrisenjahr 2019. In den ersten fünf Monaten kam der Flughafen auf 23,1 Millionen Fluggäste, ein Anstieg um 8,5 %. Das Frachtaufkommen legte im Mai um 9,9 % auf 171.353 Tonnen zu. Ein kräftiges Wachstum wiesen unter der Regie von Fraport auch Ljubljana, Antalya und die griechischen Regionalflughäfen auf.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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