Kein Frieden im Nahen Osten

Inhaltsverzeichnis

Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Die iranischen Raketen, die am Dienstag, dem 01.10.2024 über Israel niedergingen, erinnerten die Anleger daran, dass Frieden in der Region nicht in Sicht ist, sich im Gegenteil die Konflikte ausweiten. Die Aktienkurse gaben nach und erholten sich im Wochenverlauf auch nicht.

Der Ölpreis stieg an, liegt aber mit 78 US-Dollar je Barrel weiterhin auf niedrigem Niveau. Hinzu kam am Dienstag ein kräftiger Rückgang des ISM-Index. Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe hat sich demnach deutlich eingetrübt. Der Index fiel von 46,0 auf 43,9 Punkte.

Allerdings lohnt sich ein zweiter Blick. Die Unterkomponenten zeichnen ein weniger dramatisches Bild: Die wichtigen Komponenten Produktion und Aufträge stiegen an, der kräftige Rückgang des Index resultierte vor allem aus einem kräftigen Verfall der Preise. Eine gesamtwirtschaftliche, alles andere als negative Entwicklung. Auch das kräftige Beschäftigungswachstum, 254.000 neue Stellen im September, spricht für ein „soft landing“ Szenario.

Im Euroraum setzte sich der Inflationsrückgang weiter fort. Im Monatsvergleich fielen die Preise im September sogar zurück. Seit Juni sind die Preise praktisch nicht gestiegen. Daran hatten fallende Energiepreise zwar einen maßgeblichen Einfluss, aber auch die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreisen) fällt.

Sie liegt bei aktuell bei 2,7 %. Aufgrund von Basiseffekten wird die Inflationsrate, im Vorjahresvergleich, ab November kräftig steigen und sich erst im zweiten Quartal 2025 wieder normalisieren. Die Geldpolitik der EZB wird dieser Basiseffekt nicht beeinflussen.

Insgesamt gingen von den Konjunkturdaten in der zurückliegenden Woche wenig Impulse aus. Problematisch bleibt die Dichotomie zwischen der Industrie und dem Dienstleistungsbereich, die sich in zahlreichen Regionen zeigt. Während sich in China, gemessen an den Einkaufsmanagerindizes, eine tendenzielle Angleichung zeigt, geht in den USA die Schere zwischen den Sektoren weit auseinander, wie die ISM-Unternehmensumfragen zeigen. Entsprechend erhöht sind die Inflationsgefahren.

Aktienmärkte

Die Kurskorrekturen an den Aktienmärkten dürften weitgehend ihre Ursache im Nahostkonflikt haben. Angesicht der jüngsten Höchststände überraschte die Korrektur aber nicht. Die grundsätzlich positive Marktbewertung bleibt erhalten.

Die expansiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen werden jedoch erst 2025 nachhaltig greifen. Die nächsten Monate können somit holprig werden und der Marktverlauf ist schwer zu prognostizieren. Aber Prognosen sind selten einfach.

Einzelwerte

Nach der Kürzung im Juli hat Volkswagen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr nun ein zweites Mal gesenkt. Volkswagen erwartet jetzt ein operatives Ergebnis von rund 18 Milliarden Euro, bei einer Marge von rund 5,6 %. Bis Anfang Juli hatte der Konzern sogar noch mit 7 bis 7,5 Prozent gerechnet.

Durch Umstrukturierungen bei der Audi-Produktion in Brüssel entstehen zusätzliche Kosten. Der Konzern sieht eine Verschlechterung der globalen Nachfrage, aus der sich weitere Risiken insbesondere für die Markengruppe „Core“ ergeben könnten. Zugleich wächst im Kampf um die Reduzierung von Überkapazitäten der Druck auf das VW-Werk in Osnabrück, in dem Porsche produziert.

Die Nachfrage in China nach den deutschen Sportwagen ist zurückgegangen. Gemessen am Ifo-Geschäftsklima für die Autobranche hat sich gleichwohl die Stimmung in der Branche im September um 1,3 Punkte verbessert. Der Index bleibt aber mit -23,0 Punkten auf niedrigem Niveau.

Der neue Chef von Thyssenkrupp Steel, Dennis Grimm, bereitet die Beschäftigten des Deutschlands größtem Stahlkonzern auf eine tiefgreifende Sanierung vor. „Die aktuelle Marktlage hat sich in den vergangenen Monaten nochmal verschlechtert, und eine Erholung ist leider nicht in Sicht“, erklärte Grimm. Darauf müsse Thyssenkrupp Steel reagieren.

Der Wissenschaftsverlag Springer Nature hat den Sprung an die Börse geschafft. Die bis zu 26,65 Millionen Aktien würden zu 22,50 Euro platziert. Der Preis lag damit in der oberen Hälfte der angekündigten Spanne (21 bis 23,50 Euro). Die Papiere wurden am Freitag, 4. Oktober, erstmals an der Frankfurter Börse notiert. Der erste Preis lag bei über 24 Euro.

Der KI-Konzern OpenAI hat Insidern zufolge neues Geld im Volumen von 6,6 Milliarden US-Dollar bei Investoren eingesammelt. Damit werde der Microsoft-Partner mit 157 Milliarden Dollar bewertet. Der für seine generative Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT bekannte Softwarekonzern zählt somit zu den wertvollsten Privatunternehmen der Welt.

In diesem Jahr werden Verluste von über fünf Milliarden US-Dollar erwartet und Umsätze von 3,6 Milliarden US-Dollar. Für 2025 wird ein Umsatzsprung auf 11,6 Milliarden Dollar prognostiziert.

Der neue BASF-Chef Markus Kamieth will Milliarden in den Erhalt und Ausbau des Standorts Ludwigshafen investieren. „78 Prozent der Anlagen sind zukunftssicher“, sagte er im „Handelsblatt“. Der Chemiekonzern, der unter der schwachen Weltkonjunktur leidet, wird in den nächsten Jahren Milliarden investieren, aber auch Einsparungen vornehmen.

In Ludwigshafen sollen die Kosten bis 2026 um 1,1 Milliarden Euro sinken, fast die Hälfte des weltweiten Sparziels. An den geplanten Investitionen in China hält BASF fest. Zwischen 2025 und 2028 plant BASF, mindestens zwölf Milliarden Euro an Aktionäre auszuschütten. Zudem sind Aktienrückkäufe ab spätestens 2027 vorgesehen.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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