Jetzt in zyklische Aktien umschichten?

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Wenn die Wirtschaft in Fahrt kommt, kann es für Anleger ratsam sein, von defensiven in zyklische Aktien umzuschichten, um von positiven Wirtschaftsaussichten zu profitieren.

Die letzten Monate waren vom politischen Geschehen überschattet und Unsicherheit machte sich bei Unternehmern breit. Die hielten sich mit Investitionen zurück und bremsten die Wirtschaft aus. Handelsstreit und Brexit sind zwar noch nicht vom Tisch, doch die konjunkturellen Aussichten könnten sich bald verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Zyklische Aktien profitieren vom Börsenaufschwung

Dann dürften zyklische Aktien, deren Gewinne überdurchschnittlich von der Konjunkturentwicklung abhängen, wieder gefragt sein. Ihre Kurse entwickeln sich in aufwärts gerichteten Börsenphasen besonders gut. Dazu zählen Industrieaktien aus Anlagen- und Maschinenbau oder auch Chemieaktien. Bei ihnen schlägt sich die positive Wirtschaftsentwicklung direkt und überdurchschnittlich auf die Ertragserwartungen und damit auch die Kursentwicklung nieder. Besonders in der Umschwungphase, wenn viele Investoren ihr Portfolio von defensiv auf offensiv ausrichten, profitieren die Kurse von der erhöhten Nachfrage.

Das Beta macht die Musik

Zyklische Aktien zeichnen sich durch ein hohes Beta aus. Die Kennzahl gibt an, wie stark sich die Aktie mit dem Markt mitbewegt. Liegt das Beta über 1, profitiert die Aktie überdurchschnittlich an Aufschwung- oder Abschwungphasen. Die Branche mit dem höchsten Betafaktor in Deutschland ist die Automobilbranche, aber auch Banken, Technologie und Halbleiter weisen ein überdurchschnittliches Beta auf. Um die richtigen Aktien zu identifizieren, die im entsprechenden Umfeld auch wirklich von einem Aufschwung profitieren können, ist eine ausführliche Analyse von Unternehmen und Rahmenbedingungen erforderlich.

Dividendentitel auch in Aufschwungphasen interessant

Es spricht aber auch Einiges dafür, im Konjunkturaufschwung an dividendenstarken Value-Aktien festzuhalten. Die Verbesserung der Konjunkturaussichten geht normalerweise mit steigenden Langfrist-Zinsen einher, das muss nicht unbedingt das Aus für Dividendenaktien sein. Denn mit dem Wirtschaftswachstum steigt auch die Wahrscheinlichkeit für höhere Ausschüttungen in der Zukunft. Zudem sind viele defensive Aktien wie Versicherer und Versorger im langfristigen Vergleich immer noch niedrig bewertet und haben unabhängig vom Konjunkturverlauf Kurspotenzial. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Aktien mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite liegt derzeit etwa 30 % unter dem Marktdurchschnitt.

Zudem schneiden Dividendenstarke Value-Titel in der langfristigen Börsenhistorie besser ab als Wachstumsaktien. Sie steigen in Wachstumsphasen zwar nicht ganz so dynamisch wie Growth-Aktien, in Abwärtsphasen lassen sie jedoch weniger Federn. Und, dass die Erholung wirklich kommt ist noch lange nicht gesagt. Ein berühmtes Zitat der Investorenlegende Warren Buffet besagt: „Verliere niemals dein Geld“ – denn um 50 % Verlust aufzuholen, braucht man 100% Gewinn.

Bei der Plutos Vermögensverwaltung nehmen wir nach Jahren der defensiven Ausrichtung unserer Portfolios nun die ersten Investitionen in Zykliker vor, die Grundstruktur unserer Portfolios aus Qualitätsaktien mit stabilen Dividenden werden auch im Konjunkturaufschwung die Basis unserer Portfolios darstellen.

Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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