In Goldminenaktien investieren

Mining cart in silver, gold, copper mine
Goldfans müssen sich nicht auf den Kauf von Barren und Münzen beschränken. Stattdessen können sie mit Goldminenaktien am Goldpreis partizipieren und damit gleichzeitig ihr Depotrisiko senken. Erfahren Sie, was dabei zu beachten ist.

Inhaltsverzeichnis

Gold ist vor allem bei denjenigen Anlegern beliebt, welche ihr Depot für Krisenzeiten oder gegen Geldentwertung absichern wollen. Üblicherweise investieren sie dafür in Goldmünzen oder -barren. Jedoch gibt es noch eine andere Möglichkeit: Mit Goldminenaktien profitieren Investoren gleichzeitig vom Goldpreis und von den Chancen am Aktienmarkt. Wie das funktioniert und welche Risiken zu beachten sind, wird in diesem Artikel erklärt.

Was genau sind Goldminenaktien?

Goldaktien sind Unternehmensanteile von Minengesellschaften, die an der Börse gehandelt werden. Solche Minengesellschaften können beispielsweise Goldbergwerke sein oder Unternehmen, die sich auf die Exploration und das Fördern von Gold spezialisiert haben.

Goldminenaktien sind insofern eine besondere Anlageform, dass sie sowohl etwas von Aktien als auch vom Rohstoff Gold haben. Mit ihnen können Investoren von der Entwicklung des Goldpreises und von den Chancen am Aktienmarkt profitieren. Anders als bei der Direktanlage in Gold, bei der das Edelmetall physisch in den Besitz der Anleger gelangt und damit als Sicherheit dient, tragen Anleger mit Goldaktien ein unternehmerisches Risiko aus der Tätigkeit des jeweiligen Unternehmens – und können auf der Gegenseite von überdurchschnittlichen Kurschancen profitieren.

Investieren mit Hebeleffekt

Der Reiz von Goldaktien liegt in ihrem überdurchschnittlichen Entwicklungspotenzial. Wenn die Goldpreise steigen, können sich ihre Kurse schnell verdoppeln. Jeder Dollar, um den sich der Goldpreis bewegt, wirkt sich um ein Vielfaches auf den Preis von Goldaktien aus. Dieser Mechanismus ist als Leverage-Effekt bekannt. Der Effekt kommt dadurch zustande, dass die Förderkosten des Edelmetalls weitestgehend gleich bleiben, auch wenn der Goldpreis steigt oder fällt. 

Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Eine Goldmine verdient an jeder geförderten Unze Gold 200 Dollar. Steigt der Goldpreis von 1600 auf 1650 Dollar, ist dies ein Preisanstieg von 0,3 %. Der Gewinn des Minenunternehmens steigt jedoch von 200 auf 250 Dollar und damit um 25 %. Unternehmensgewinne reagieren also überproportional auf Goldpreisänderungen und die Aktienkurse schwanken infolgedessen stärker.

Dieser Hebeleffekt hat aber nicht nur Vorteile. Ein steigender Goldpreis ermöglicht Kursexplosionen und somit drohen bei fallenden Preisen signifikante Verluste. Durch die große Volatilität tragen Investoren hohe Risiken und müssen von Zeit zu Zeit starke Nerven bewahren. Sinkt der Goldpreis zu lange unter die Produktionskosten, müssen die Unternehmen die Verluste aussitzen und können ihre Investoren um Kapitalnachschüsse bitten. Im schlimmsten Fall ist auch die Insolvenz des Unternehmens möglich, womit ein Totalverlust des investierten Kapitals verbunden wäre.

Wie Goldminenaktien funktionieren

Um die Chancen und Risiken von Goldminenaktien zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick hinter die Kulissen der Goldproduktion zu werfen. Um überhaupt einen Gewinn erwirtschaften zu können, muss ein Unternehmen zuallererst einmal ein Goldvorkommen heben. Die Exploration ist mit hohen Investitionen verbunden und nicht immer führt die Suche zum Erfolg. Ist diese Hürde überwunden, kann es an den Abbau des wertvollen Metalls gehen. Dieses befindet sich jedoch nicht immer an der Erdoberfläche, sondern meist in tieferen Gesteinsschichten und muss mit aufwendigen Verfahren über oder unter Tage abgebaut werden. Die Vorstellung dabei große Goldnuggets zu schürfen, wird leider kaum zur Realität. Der Rohstoff ist oft in feinsten Teilchen des Gesteins gebunden und muss erst davon losgelöst werden. Dafür kommen gefährliche Chemikalien wie Quecksilber oder Zyankali zum Einsatz, die nur unter Einhaltung von besonderen Vorsichtsmaßnahmen verwendet werden dürfen.

Chancen und Risiken von Goldminenaktien

Aus den genannten Gründen wird klar, dass die Goldproduktion mit hohen finanziellen und wirtschaftlichen Risiken verbunden ist. Das Interessante daran ist jedoch: Sobald ein Unternehmen auf ein Vorkommen stößt, dass es im besten Fall über lange Zeit und unter günstigen Förderbedingungen abbauen kann, bieten sich den Anteilseignern hohe Gewinnchancen. Dabei ist es keine Seltenheit, dass sich der Aktienkurs eines Unternehmens zum glücklichen Zeitpunkt der Entdeckung (oder in Erwartung dessen) vervielfacht.

Anleger mit einer höheren Risikoaversion können statt in reine Explorationsunternehmen auch in gestandene Minenunternehmen investieren, die bereits über gewinnbringende Goldvorkommen verfügen. Die Risiken des Misserfolgs bei einem einzelnen Projekt fallen dann geringer ins Gewicht.

Übrigens: Wie erfolgreich einzelne Goldminen arbeiten und welche Gewinne für die Investoren übrig bleiben, hängt maßgeblich von deren Förderkosten ab. Diese können Anleger ganz einfach anhand der sogenannten “All-In Sustaining Costs” (kurz: AISC) erkennen. Diese geben an, wie teuer die Förderung einer Unze Gold in US-Dollar ist oder mit anderen Worten, wie effizient ein Unternehmen seine Goldvorkommen fördert.

Mit Goldminenaktien tragen Investoren immer die unternehmerischen Risiken einer Aktienanlage. Durch den Leverage-Effekt wirken sich auch fallende Goldpreise in der Regel überproportional auf den Aktienkurs aus. Hohe Schwankungen und Kursrisiken bis hin zum Totalverlust müssen Investoren folglich einkalkulieren.

Darüber hinaus ergeben sich aus den spezifischen Besonderheiten der Goldbranche weitere Risiken. Oft ist der Abbau mit ungewöhnlichen wirtschaftlichen oder politischen Risiken verbunden. Obwohl Gold überall auf der Erdoberfläche vorkommt, gibt es beispielsweise in Europa nur geringe Vorkommen. Die größten Minen befinden sich auf dem asiatischen und afrikanischen Kontinent sowie in Australien und in den USA. Dazu kommen noch Währungsrisiken, denn die Kosten für die Goldförderung müssen in lokaler Währung bezahlt werden während Gold in US-Dollar gehandelt wird.

Für wen eignet sich die Anlage in Goldminenaktien?

Goldminenaktien sind grundsätzlich für alle interessant, die von der Entwicklung des Goldpreises profitieren wollen. Obwohl die Gegenüberstellung der Chancen und Risiken den Eindruck erweckt, dass Goldminenaktien nur etwas für Spekulanten sind, kann die Anlage in Goldminenaktien das Risiko in einem Wertpapierportfolio sogar senken. Somit können Goldaktien also auch für weniger offensive Anleger eine geeignete Anlagealternative sein.

Goldminenaktien als Beimischung im Depot

Gold ist seit jeher ein beliebtes Absicherungsinstrument für Krisenzeiten. Diesen Zweck können auch Goldminenaktien erfüllen, denn sie entwickeln sich grob in die gleiche Richtung wie der Goldpreis. Die Korrelation zwischen Gold und Goldminenaktien liegt historisch betrachtet zwischen 0,65 und 0,85 %. Aus diesem Grund weisen auch Goldaktien einen relativ geringen Gleichlauf mit Aktien aus Industrieländern auf.

Der Grund: Goldminenaktien unterliegen anderen Risikofaktoren als Industrieunternehmen. Ihre Wertentwicklung unterscheidet sich deswegen von denen anderer Finanzinstrumente. Indem Anleger einen kleinen Teil ihres Wertpapiervermögens in Goldaktien investieren, vermeiden sie es also, zu viele gleichartige und stark korrelierende Titel im Depot zu halten und reduzieren ihr Risiko.

Goldminenaktien als Inflationsschutz

Indirekt können sich Anleger mit Goldminenaktien auch gegen die Inflation schützen. Hohe Preissteigerungen führen meist zu vermehrten Goldkäufen und damit steigenden Goldpreisen. Die Kurse von Goldminenaktien steigen dann ebenfalls. Durch den Hebeleffekt ist die Möglichkeit für einen Ausgleich der Inflation sogar noch höher. Die meist sehr attraktiven Dividenden der großen Goldminenbetreiber helfen ebenso, höhere Teuerungsraten zu verkraften.

Wie Sie in Goldminenaktien investieren

Erfahrene Anleger bevorzugen es oft, in einzelne Aktien von Goldunternehmen zu investieren. Zu den größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung und Fördermenge gehören zum Beispiel Newmont Mining, Barrick Gold und Newcrest Mining. Die Auswahl bedarf einer hohen Expertise, denn jedes Unternehmen zeichnet sich mit ganz unterschiedlichen Chancen und Risiken durch seine Explorations- und Förderaktivitäten aus.

Um die Risiken eines Einzelinvestments zu umgehen, greifen viele Anleger auf ETFs zurück. Diese investieren breit gestreut in die Werte eines bestimmten Goldminenindex. Die bedeutendsten Indizes sind der „NYSE Arca Gold BUGS Index“ (kurz: HUI) und der „Philadelphia Gold and Silver Index“ (kurz: XAU). Wie der Name schon vermuten lässt, enthält der “Philadelphia Gold and Silver Index” auch Unternehmen, die nicht nur ausschließlich Gold fördern. Dieser Index ist stärker diversifiziert als sein Pendant, da auch Silberminen enthalten sind. Im HUI werden hingegen ausschließlich Unternehmen aufgenommen, die Gold fördern und zudem ihre Jahresproduktion nur wenig hedgen.

Mit aktiv gemanagten Fonds wie dem „Plutos – Gold Strategie Plus“ können Anleger zusätzlich von der sorgfältigen Recherche und den Fähigkeiten erfahrener Gold- und Kapitalmarktexperten profitieren. Die erfolgreiche Anlage in Goldminenaktien ist mit intensivem Research, der engen Beobachtung der Unternehmensentwicklung und dem richtigen Timing bei der Anlage verbunden, welches die Fondsmanager für den Anleger übernehmen.

Fazit: Mehr Gewinn und weniger Risiko

Mit Goldminenaktien profitieren Anleger vom Goldpreis und nutzen gleichzeitig die Chancen einer Aktienanlage. Neben der überproportionalen Wertentwicklung im Vergleich zum Goldpreis ist das Interessante die Exploration neuer Goldvorkommen, die einzelnen Aktien zu Kursexplosionen verhelfen oder sogar die gesamte Branche positiv beeinflussen können. Doch obwohl das Risiko beim Investieren in einzelne Goldaktien hoch sein kann, lässt sich durch die breite Beimischung das Risiko in einem Aktiendepot senken. Damit sind vor allem Gold-ETFs oder aktiv gemanagte Goldfonds eine attraktive Alternative für Anleger, die ihr Depot für Krisenzeiten absichern oder ihr Anlagerisiko senken wollen.

Sollten Sie noch Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt auf!

Wichtige Hinweise:

Die in der Rubrik zur Verfügung gestellten Informationen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Informationen im Rahmen von Finanzanlagen unterliegen aber stetiger Veränderungen und wechselnder Einschätzungen. Eine Haftung wird ausgeschlossen.
Sofern in den Darstellungen Charts verwendet werden, beziehen sich diese auf den dort angegebenen vergangenen Zeitraum, die angegebene Währung und es ist angegeben, ob es sich um eine Betrachtung vor oder nach Kosten handelt. Eine Kurs- oder Wertentwicklungen in der Vergangenheit ist kein verlässlichen Indikator für zukünftige Ergebnisse. Jede Finanzanlage hat bestimmte Risiken, bitte beachten Sie die Risikohinweise.


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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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