Einige US-Notenbanker stimmten für Zinssenkung im Juli

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Konjunktur & Aktienmärkte

Konjunktur & Rentenmärkte:

Während sich vergangene Woche in Jackson Hole, Wyoming, ein erlesener Kreis von Ökonomen zum jährlichen Symposium traf, entspannten sich die Aktienmärkte weiter. Unterstützung lieferte u. a. das Protokoll der letzten FED-Sitzung.

Einige US-Notenbanker waren schon im Juli 2024 dafür, den US-Leitzins zu senken, wie aus dem Sitzungsprotokoll hervorgeht. Eine Zinssenkung wäre ein kluger politischer Schritt gewesen, nun läuft die FED den Ereignissen hinterher. Eine Zinssenkung im September um 25 Basispunkte dürfte einige Marktteilnehmer sogar enttäuschen, denn am Markt werden 1,3 Schritte eingepreist.

Das Bureau of Labor Statistics unterstützte die Zinssenkungserwartungen zusätzlich. Statt eines durchschnittlichen Nettos von 242.000 Stellen pro Monat weist die Statistik nun nach der jährlichen Revision lediglich 173.500 Stellen pro Monat aus.

Zwischen März 2023 und März 2024 sind 818.000 Stellen weniger entstanden als bislang gemeldet. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten eine Abwärtskorrektur um 500.000 Stellen geschätzt.

Die chinesische Zentralbank (People’s Bank of China) hat ihre Referenzzinssätze für Bankkredite unverändert belassen. Der Satz für einjährige Kredite liegt damit weiter bei 3,35 % und für 5-Jährige bei 3,85 %. Im Juli hatte die Bank beide Sätze unerwartet um 10 Basispunkte gesenkt.

Angesichts der schwachen Konjunktur und des kriselnden Immobiliensektors dürften aber weitere Zinssenkungen folgen. Die Reserve Bank of Australia sieht dagegen weiterhin Aufwärtsrisiken für die Inflation. Der offizielle Leitzins von 4,35 % könnte daher länger als derzeit erwartet Bestand haben, wie aus dem Protokoll der geldpolitischen Sitzung der Zentralbank im August hervorgeht.

Gemessen an den aktuellen Umfragen kann Kamala Harris ihren Vorsprung gegenüber Donald Trump im Rennen um die US-Präsidentschaft ausbauen. Sehr marktfreundlich sind ihre Ideen zu staatlichen Preiskontrollen nicht, aber das sind Trumps Vorstellungen über höhere Außenzölle auch nicht.

Aktienmärkte

Die Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche weiter entspannt. Der Blick auf die US-Konjunktur ist nicht mehr ganz so negativ wie zu Monatsbeginn. Die Indizes legten im Wochenverlauf noch mal zu: Dax +1,7 %, Dow Jones +1,3 % und Nasdaq100 +1,1 %.

Trotzdem sei gewarnt, bevor die Zinssenkungen der FED und der EZB einen positiven, realwirtschaftlichen Effekt haben, wird es mehr als ein Quartal dauern. Bis dahin können jederzeit schwache Konjunkturdaten die Stimmung trüben.

Einzelwerte

Der Batteriehersteller Varta wird nach den gesetzlichen Regeln des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) restrukturiert. Für die bilanzielle Neuaufstellung wird zunächst ein Schuldenschnitt vorgenommen, um die Finanzverbindlichkeiten von bislang 485 auf 200 Mio. € zu verringern.

Das Grundkapital werde auf null herabgesetzt. Aus diesem Prozedere ergibt sich für die Altaktionäre die Wertlosigkeit ihrer Anteile. Das Delisting der Anteilscheine ist geplant. Kleinaktionäre von Varta werden mit dem im StaRUG erlaubten Bezugsrechtsausschluss entschädigungslos enteignet.

Die Kapitalerhöhung wird u. a. von der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG über eine Beteiligungsgesellschaft gezeichnet. „Der Aktionär“ urteilt, dass das StaRUG geändert werden muss, „andernfalls droht uns eine Welle von Privatisierungen mittels StaRUG – zum Vorteil weniger, zum Nachteil vieler.“

DocMorris weist für das abgelaufene Geschäftsquartal zwar solide Umsatzzuwächse aus, doch der Gewinn auf bereinigter EBITDA ist weiterhin negativ. Die Online-Apotheke erhöht ihre Investitionen in die Neukundengewinnung.

Bis zur Einführung des E-Rezepts in Deutschland habe der eingeschränkte Marktzugang zu rückläufigen papierrezeptbasierten Umsätzen und geringeren Deckungsbeiträgen geführt, wie Docmorris mitteilte. Seit April wachse das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten aber kontinuierlich.

Microsoft hat die Umsatzprognose für seine Cloud-Angebote im ersten Quartal gesenkt. Das Unternehmen erklärte in einer Präsentation für Investoren, im Segment Intelligent Cloud werde nun ein Umsatz von 23,8 bis 24,1 Mrd. Dollar erwartet.

Zuvor waren 28,6 bis 28,9 Mrd. prognostiziert worden. Microsoft verzeichnete bereits im Juli ein verlangsamtes Wachstum seines Cloud-Geschäfts.

Zoom, bekannt für seine Videokonferenzlösungen, hat seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Vor allem mit künstlicher Intelligenz unterstützte Werkzeuge zur Zusammenarbeit werden angesichts des Trends zu hybriden Arbeitsmodellen zunehmend nachgefragt. Das Unternehmen gab eine Umsatzspanne von 4,63 bis 4,64 Mrd. Dollar an (bislang 4,61 bis 4,62 Mrd.).

Borussia Dortmund erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Gewinn von 44,3 Mio. Euro nach Steuern. Das ist das zweitbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Der Umsatz ohne Spielerverkäufe lag bei 509,1 Mio. Euro, ein Zuwachs von 22 % im Vergleich zum Vorjahr (inklusive Spielerverkäufen sogar 639 Mio. Euro).

Die neue Bilanzregelung erfordert die getrennte Ausweisung von Umsatz und Transfers. Erstmals seit Jahren soll eine Dividende von 6 Cent je Aktie ausgeschüttet werden.

Das japanische Weltraum-Startup Astroscale ist auf die Beseitigung von Weltraummüll spezialisiert und hat mit der japanischen Weltraumbehörde JAXA einen Fünfjahresvertrag über 81 Mio. US-Dollar abgeschlossen, um die Oberstufe einer H-IIA-Rakete aus der Erdumlaufbahn zu entfernen.

Das Projekt dient als Konzeptnachweis für kommerzielle Weltraumschrottentsorgungsdienste. Der Auftrag ist für Astroscale ein wichtiger Schritt nach vorne, denn bislang hat man nur Verluste gemacht.

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Kai Heinrich

Kai Heinrich

Kai Heinrich ist seit 2012 im Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung AG und verantwortet schwerpunktmäßig die Bereiche Unternehmenssteuerung, Bestandskundenbetreuung, Fondsmanagement und Organisation. Zusätzlich ist er Fondsmanager des Kana NEB Funds und agiert neben Thomas Käsdorf als Co-Fondsmanager des offensiven Mischfonds Plutos Multi Chance.

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