Corona-Krise schafft Investmentchancen

Corona Investmentchancen - Desinfektion

Die rasante Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 verlangt der Weltbevölkerung harte Einschnitte ab und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind vorerst nicht vollends abzusehen. Doch Krisen haben auch oft Schlüsselinnovation hervorgebracht, welche die Gesellschaft nachhaltig geprägt und die Weltwirtschaft auf ein neues Level gebracht haben. Genau nach solchen langfristig wirksamen Veränderungspotenzialen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sollten Investoren Ausschau halten und diese als Investitionschance nutzen.

Inhaltsverzeichnis

Welche Mega-Trends aus der Krise entstehen und wie Anleger daran teilhaben können

Die rasante Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 verlangt der Weltbevölkerung harte Einschnitte ab und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind vorerst nicht vollends abzusehen. Doch Krisen haben auch oft Schlüsselinnovation hervorgebracht, welche die Gesellschaft nachhaltig geprägt und die Weltwirtschaft auf ein neues Level gebracht haben. Genau nach solchen langfristig wirksamen Veränderungspotenzialen für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sollten Investoren Ausschau halten und diese als Investitionschance nutzen.

Chance vorbei: Erste Krisengewinner stehen fest

Die erste Panik ist vorbei und langsam kehrt etwas Ruhe ein, in der das Ausmaß des Geschehenen – und dessen was noch bevorsteht – analysiert werden kann. Die Gewinner und Verlierer dieser ersten Krisen-Phase stehen fest. Aktien wie die des Berliner Meal-Delivery Unternehmens „Hello Fresh“ oder Infektionsschutzhersteller „Alpha Pro Tech“ gehören klar zu den Corona-Profiteuren. Doch jetzt noch einzusteigen lohnt kaum. Es ist offensichtlich, dass die Chancen dieser Investments zeitlich begrenzt sind. Irgendwann muss jeder erst mal seine gehamsterten Dosensuppen und Toilettenpapierrollen verbrauchen. Atemmasken wird nach Corona kein Kassenschlager mehr sein. Und der Mensch als soziales Herdentier wird „danach“ auch wieder gesellig in Restaurants essen wollen, statt sich Essen nach Hause liefern zu lassen.

Und die gefallenen Engel? Tourismus- und Luftfahrtbranche, Gastronomie, Anbieter von Luxusgütern und Autobauer leiden noch weiter unter den weltweiten Restriktionen und dem damit verbundenen Konsumausfall. Ein Teil dieses Konsums ist wohl unwiederbringlich verloren: Zwar wird man beispielsweise irgendwann wieder ins Kino oder auf Konzerte gehen, die verpassten Besuche aber wird man kaum nachholen können. Andere Konsumgelegenheiten sind jedoch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Ein Autokauf, die Anschaffung von Markenkleidung oder Reisen zum Beispiel. Sobald die Krise ausgestanden ist und wieder jeder uneingeschränkt seinen Freizeitbeschäftigungen und der Arbeit nachgeht, können sie nachgeholt werden. Jetzt schon auf eine Erholung dieser Unternehmen zu setzen, wäre jedoch zu früh, doch es lohnt sich, bereits Juwelen auf die Beobachtungsliste zu setzen, um zum richtigen Zeitpunkt schnell zugreifen zu können.

Stabilitätshort: Gegessen wird immer

Wie schwer es die Wirtschaft insgesamt treffen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Der weltweite Konsum steht still. Doch es lässt sich nun nicht mehr bezweifeln, dass uns eine Rezession erwartet. Nachdem die Weltwirtschaft anfangs nur einen Angebotsschock durch wegfallende Produktionskapazitäten in China verkraften musste, kommt durch den weltweiten wirtschaftlichen Shutdown noch ein Nachfrageschock hinzu. Wie tief uns dieser in eine Konjunkturflaute hineinzieht, hängt maßgeblich davon ab, wie schnell die Ausbreitung des Virus eingedämmt und ein wirksames Gegenmittel bereitgestellt werden kann. Mit den weltweit gestarteten Fiskalprogrammen können Produktionsausfälle und Arbeitslosigkeit vorerst abgefedert werden. Die Notenbanken sorgen mit ihrer Liquidität zwischenzeitlich dafür, das Finanzsystem vor dem Zusammenbruch zu schützen. Unter diesen Voraussetzungen bestehen gute Chancen, dass die Wirtschaft eine V- oder sogar eine I-förmige Rezession durchlaufen wird, in der es nach einem kurzen und heftigen Zusammenbruch genauso schnell wieder bergauf geht. Je länger der Konsum jedoch ausfällt, desto höher die Gefahr, in eine andauernde U-förmige Rezession abzurutschen.

Erst in den kommenden Wochen wird sich herauskristallisieren, wie sich die Pandemie weltweit entwickeln, welche Auswirkungen sie ganz konkret auf die Wirtschaft haben wird und ob Aktien auf dem aktuellen Niveau tatsächlich günstig bewertet sind. Doch die Welt steht nicht komplett still. Während dieser Zeit wird die Bevölkerung weiter ihren täglichen Bedarf des Lebens decken müssen. Unternehmen aus dem Bereich Basiskonsumgüter dürften in dieser Phase deswegen besondere Aufmerksamkeit erlangen und sich stabiler entwickeln als der Gesamtmarkt. Bei Aktien der übrigen, insbesondere konjunkturabhängiger Branchen, erwarten wir in den kommenden Monaten weiter hohe Schwankungen. Denn wie der Ifo-Geschäftsklimaindex mit seinem Verfall auf den tiefsten Stand seit 2009 bereits anzeigt, werden unangenehme Daten sowohl auf Ebene der Gesamtkonjunktur als auch der Unternehmen zu verdauen sein. Und das umso mehr, je länger die Situation andauert. Auch mögliche Dividendenkürzungen dürften noch für ordentliche Schwankungen bei einzelnen Werten sorgen.

Wachstum der Zukunft: In Megatrends investieren

Nun sollten Investoren aber nicht den Kopf in den Sand stecken, denn bekanntlich antizipiert die Börse in den schlimmsten Tagen der Krise schon wieder den kommenden Aufschwung. Und genau deswegen ist es jetzt an der Zeit, auf Spurensuche zu gehen und die aussichtsreichsten Anlagechancen der Zukunft zu identifizieren. Durch die tief greifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die der virusbedingte Einschnitt bei der Bevölkerung weltweit ausgelöst hat, können ganz neue Bedarfe und Verhaltensmuster entstehen, die Politik und Wirtschaftswelt langfristig beeinflussen. Genau diese Chancen gilt es jetzt zu erkennen, um bei diesen langfristigen Investmenttrends dabei zu sein. Die drei Interessantesten (von denen Sie auch einige in ihren Depots wiederfinden werden) haben wir hier zusammengestellt:

  • Digitalisierung: 

    Vom Bedürfnis trotz Ausgangssperre mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren, profitieren in dieser Zeit ganz klar digitale Kommunikationsmedien und die Branche der Telekommunikation. Doch der unfreiwillige Hausarrest führt noch weiter. Menschen arbeiten von zu Hause aus, dort wo man es bisher gar nicht für möglich gehalten hat. Kinder lernen über Computer und Smartphone. Mobiles Arbeiten, Homeschooling und verschiedenste Arten von „Digital Workplaces“ werden nach der Krise ein ganz neues Gewicht bekommen. Davon können beispielsweise Softwarehersteller Citrix, Audiogerätehersteller Zoom, aber auch breiter aufgestellte Unternehmen wie Bechtle und CANCOM profitieren.

  • Online-Shopping:

    Dieser Trend wird sich weiter verstetigen. In den Monaten des Shutdowns können Online-Lieferanten nun auch neue Zielgruppen, welche bisher möglicherweise noch nie online eingekauft hatten, erschließen und langfristig gewinnen. Einer der großen Profiteure ist Amazon, doch für auch kleinere Unternehmen wie Online-Apotheken und beispielsweise Zooplus eröffnen sich Wachstumsmöglichkeiten.

  • Bargeldloses Bezahlen:

Geld, das von Hand zu Hand geht, ist einer der größten Gefahrenquellen für die Übertragung von Viren. China ließ bereits Geldscheine vernichten, um die Ausbreitungsgefahr zu verringern. Kein Wunder also, dass sich das digitale Bezahlen gerade einer nie da gewesenen Beliebtheit erfreut. Viele verlieren in diesen Tagen ihre Skepsis vor der neuen Technik. Der Bezahl-Trend wird sich mit zunehmenden Gewöhnungseffekt weiter fortsetzen und Anbietern von Zahlungsdienstleistungen wie Apple Pay, Klarna oder PayPal zu Höhenflügen verhelfen. Aber auch althergebrachte Unternehmen wie Visa werden von dieser Entwicklung profitieren.

Michael Scholtis

Michael Scholtis

Michael Scholtis ist Senior Relationship Manager und Partner der Plutos Vermögensverwaltung AG. Er ist außerdem Fondsmanager unseres Kana NEB Fund, wo er sich auf trendstarke Qualitätsaktien fokussiert. Zuvor war Michael Scholtis Wertpapierspezialist der Commerzbank AG Region Taunus und später Geschäftsführer bei einer unabhängigen Vermögensverwaltung im Taunus tätig.

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